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Ulm News, 11.04.2019 16:23

11. April 2019 von Ralf Grimminger
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Flüchtlingspolitik und gute Arbeitsmarktlage hinterlassen Spuren


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Beschreibung: Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm

Fotograf: Armin Buhl

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Im Jahr 2018 wurden im Gebiet der Handwerkskammer Ulm zum fünften Mal in Folge mehr Ausbildungsverträge geschlossen: Ein erneutes Plus von 1,8 Prozent. Doch 2018 wurden auch rund 13 Prozent der Ausbildungsverhältnisse im Kammergebiet wieder gelöst. Das bedeutet ebenfalls ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr mit 11,1 Prozent. 

Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm: „Es ist gekommen, wie ich es bereits vor einem Jahr angekündigt hatte: Steigt die Quote der ausländischen Ausbildungsverhältnisse, so erhöht sich auch die Abbruchquote insgesamt. Die Ausbildung eines Flüchtlings braucht bei Betrieben und in der Schule einen höheren Aufwand. Dabei müssen wir Flüchtlinge und Betriebe noch besser unterstützen.“
Aus Sicht der Handwerkskammer Ulm hängt die auf 13 Prozent gestiegene Abbruchquote mit zwei ganz wesentlichen Faktoren zusammen: Zum einen erhalten Flüchtlinge und ihre Ausbildungsbetriebe nicht genügend Unterstützung bei den spezifischen Problemen dieses Ausbildungsverhältnisses wie beispielsweise ausreichender Sprachunterricht. Zum anderen steigt die Abbruchquote auch aufgrund der guten konjunkturellen Situation und des damit verbundenen guten Angebots von vielen Ausbildungsplätzen für weniger Jugendliche. „In diesen guten Zeiten schließen manche Jugendliche zwei oder drei Ausbildungsverträge nebeneinander ab und treten die Ausbildung dann in vielen Fällen nicht an. Das erhöht die Abbruchquote und führt gleichzeitig in unseren Betrieben zu massiven Problemen und Lücken“, so Dr. Mehlich.
Die Abbruchquote bei Geflüchteten ist mit rund 20 Prozent etwas höher als die normale Abbruchquote (13 Prozent). Diese Zahl ist allerdings statistisch gesehen fragil, da eine Beobachtung über mehrere Jahre hinweg noch fehlt. Fehlender Sprachunterricht für den geflüchteten Auszubildenden, interkulturelle Missverständnisse und psychische Belastungen erhöhen das Risiko des Abbruchs der Ausbildung. „Wir dürfen die engagierten Handwerksbetriebe bei dieser Herausforderung nicht alleine lassen. Sie bemühen sich um die Fachkräfte von morgen, damit bei den Kunden Leistung erbracht werden kann“, so Dr. Mehlich. Im Alb-Donau-Kreis betrug die allgemeine Abbruchquote im Jahr 2018 11,4 Prozent, im Landkreis Biberach 15,5 Prozent, im Bodenseekreis 10,3 Prozent, in Heidenheim 7,4 Prozent, im Ostalbkreis 19,2 Prozent, im Landkreis Ravensburg 21,3 Prozent, in der Stadt Ulm knapp 13 Prozent. Dabei werden drei von vier Ausbildungen vor oder während des ersten Ausbildungsjahres abgebrochen. Gründe für die Abbrüche sind die gute Ausbildungsmarktlage, Berufs- oder Betriebswechsel, gesundheitliche oder persönliche Gründe bei den Auszubildenden, finanzielle Probleme oder auch der Wechsel in eine schulische Ausbildung bzw. Hochschulausbildung. Oftmals fehlt auch eine gute Berufsorientierung und es herrschen falsche Vorstellungen vom Berufsinhalt. Wer vorher Praktika absolviert, bricht statistisch gesehen deutlich seltener die Ausbildung ab. Besonders in den Berufen Konditor, Klempner und Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk finden derzeit überdurchschnittlich viele Abbrüche statt, sodass die Handwerkskammer Ulm mit ihren Ausbildungsberatern insbesondere in diesen Berufsbildern ansetzen will. Die Handwerkskammer Ulm bietet mit ihren Ausbildungsbegleitern Unterstützung für Betriebe, aber auch die Auszubildenden selbst; mehrere Ausbildungsbegleiter stehen im Bedarfsfall vermittelnd zur Seite.



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