Ulm News, 18.01.2019 09:00
Gottesdienst zum Theaterstück "Zeit der Kannibalen"
Am Sonntag, 20. Januar, um 10 Uhr, widmet sich der Gottesdienst in der Pauluskirche Fragen der Moral und des Lebenswerts anhand des Stückes „Zeit der Kannibalen“ von Johannes Naber, das im Theater Ulm gespielt wird.
"Vis-à-vis"-Gottesdienst zu "Zeit der Kannibalen" Vis-à-Vis ist ein neues gemeinsames Projekt des Theaters Ulm mit Kirchengemeinden in der Stadt. Seit Beginn der Spielzeit 2018/2019 beziehen sich in Sonntagsgottesdiensten Predigten und Predigtgespräche auf Stücke des aktuellen Theaterspielplans, die in den Spielstätten des Theaters Ulm zu sehen sind. Theaterinteressierte Gemeindemitglieder, Kunst- und Kulturliebhaber und alle Sinnsucher sind herzlich eingeladen, wenn Theologen sowie Ensemblemitglieder des Theaters von Bühnenereignissen Glaubensaspekte ableiten und Kunst- wie Lebensrätsel zu lösen versuchen. Neugier zu wecken auf Spiel- und Gesprächskultur ist Ansinnen von Vis-à-Vis. Zwischen Theater und Kirche bestehen von alters her enge Verbindungen: Theater, ursprünglich entstanden aus antiken Kulten, empfing im Mittelalter Impulse aus kirchlichen Oster- und Weihnachtsspielen. Andererseits gab es auch tiefe Gräben – Pastoren ereiferten sich über die Verworfenheit des Theatervolks, Schauspieler mokierten sich über die Doppelmoral der „Pfaffen“. Es war ein Zwist zwischen nahen Verwandten. Das Theater begleitet die soziale Wirklichkeit mit kritischer Aufmerksamkeit, kommentiert, wertet, entwickelt Utopien – Aufgaben, die denen der Kirche sehr ähnlich sind. Aktuell ist die Nähe beider Institutionen so deutlich wie selten zuvor, schließlich handelt es sich um die letzten öffentlichen und nicht nur kommerziell genutzten Räumlichkeiten in der Gesellschaft, in denen Menschen sich miteinander über ideelle Werte austauschen. Seit 2008 gibt es, initiiert durch Intendant Kay Metzger und Chefdramaturg Dr. Christian Katzschmann, an deren früherer Wirkungsstätte Detmold einen solchen regelmäßigen Dialog von Theater und Gemeinden. Dieser sonntägliche Gedankenaustausch ohne konfessionelle Grenzen findet nun in Ulm seine Fortsetzung, in der Wengenkirche, Martin-Luther-, Christus- und Pauluskirche. Am Sonntag, den 20. Januar 2019 um 10 Uhr, widmet sich der Gottesdienst in der Pauluskirche Fragen der Moral und des Lebenswerts anhand des Stückes „Zeit der Kannibalen“ von Johannes Naber. Das Stück führt in die Welt der Unternehmensberater: Drei besonders ambitionierte Vertreter dieser Berufsgruppe bewegen sich auf der Suche nach den jeweils besonders profitablen Geschäften betriebsam zwischen Erster und Dritter Welt. Wenn es Gewinnmaximierung geht, kennen sie keine Skrupel. Sie jetten von Einsatz zu Einsatz, ringsumher Armut, Chaos, Terror, doch solange sie in klimatisierten und abgeschotteten Hotels kaltblütig Geldtransfers, Investitionen und Firmenverlagerungen abwickeln können, sind sie mit sich im Reinen. Dialoge von ätzender Schärfe und ein sarkastischer Blick auf das globalisierte kapitalistische Wirtschaften – diese Qualitäten zeichnen das Kammerspiel nach dem gleichnamigen preisgewürdigten Film aus. Mit dabei beim Gottesdienst sind Pfarrer Adalbert Schloz-Duerr und Künstler des Ensembles.




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