Ulm News, 09.12.2018 00:37
ratiopharm ulm besiegt die BG Göttingen mit 86:74 Punkten
ratiopharm ulm feierte am Samstagabend vor 6000 Zuschauer in der ratiopharm arena den zweiten Heimsieg der Bundesligasaison. Das Ulmer Basketball-Team bestätigte mit dem 86:74-Arbeitssieg gegen die BG Göttingen den Aufwärtstrend. Ulm belegt nun mit vier Saisonsiegen den 10. Tabellenplatz. Ulmer Topscorer war Dwayne Evans mit 26 Punkten und 9 Rebounds.
Am Ende sah alles sehr abgeklärt aus. Ein Ulmer Ballgewinn hier, ein Rebound dort, dann ein Foul der Göttinger und die Gastgeber verwandelten einen Freiwurf. Insgesamt 23 Mal stand ratiopharm ulm im Schlussviertel an der Freiwurflinie und erzielte von dort 20 seiner 28 Punkte. Doch bis ratiopharm ulm seinen zweiten Bundesligaheimsieg der Saison letztlich souverän zu Ende brachte, war es „ein harter Kampf“ , so Trainer Thorsten Leibenath, der erst vier Minuten vor dem Ende (71:66) entschieden wurde. Einen großen Anteil daran hatte Dwayne Evans, der mit 26 Punkten bester Ulmer war und im vierten Viertel die meiste Energie hatte.
„Die intensiven Trainingswochen, die jetzt hinter uns liegen, waren sehr wichtig für uns“, so der 26-Jährige. Davor hatten die Göttinger „eindrucksvoll unter Beweis gestellt, warum sie in der Tabelle bisher vor uns standen“, wie Leibenath nach dem Spiel feststellte. Mit ihrer enorm physischen Spielweise gewannen sie das Rebound-Duell (32:40) und sicherten sich mit 15 Offensivrebounds immer wieder zweite Chancen. „Auch wenn nicht alles prickelnd war“, wie Leibenath sagte, „überwiegen die positiven Eindrücke“. Vor allem deshalb, weil die Gastgeber im Schlussviertel ruhig, abgeklärt und effizient spielten. Denn das war zu Beginn der Partie noch der Fall. Da hatte man ratiopharm ulm die zweiwöchige Wettkampfpause noch angemerkt – vor allem offensiv. Hatten die Ulmer es früh geschafft, Göttingens Schlüsselspieler Micheal Stockton mit meist zwei Verteidigern zu nerven, vergaben sie anfangs leichte Chancen in Korbnähe (11:10. 5. Min).
Erst als der Sohn von NBA-Legende John Stockton einen kurze Verschnaufpause erhielt, gelang ratiopharm ulm ein 7:0-Lauf und damit die erste deutliche Führung (18:10). Und mit diesem Acht-Punkte-Polster gingen die Gastgeber auch in die erste Viertelpause (22:14). Dann offenbarte sich rasch, wo in diesem Spiel der Ulmer Hebel zum Sieg liegen sollte – nämlich in der Verteidigung.
Nach drei nachlässigen Ulmer Defensivsequenzen hatten die Göttinger auf 22:20 aufgeschlossen und blieben fortan immer auf Tuchfühlung (29:27, 16.). Mit einem „Hammer-Dunk“ von Green und einem Dreier von Thompson verschaffte sich ratiopharm ulm nur kurzzeitig etwas Luft. Da die Gastgeber schon nach vier Minuten die Teamfoulgrenze überschritten hatten, standen die Göttinger häufig an der Freiwurflinie und stellten in der 20. Minute von eben dort das Spiel wieder „auf null“ bzw. auf 35:35. Mit viel Einsatz hatten sich die Gäste schon in den ersten 20 Minuten (37:35) sieben Offensivrebounds gesichert und sich trotz ihres Längennachteils deutlich mehr „Abpraller“ (12:23) gesichert.
Dann zeigten die Ulmer die Dynamik und Power, die sie im zweiten Viertel vermissen ließen. Mit starker Verteidigung und aufmerksamer Rebound-Arbeit legten sie das Fundament für einen 7:0-Lauf, der erst durch den dritten Dreier von Derek Willis unterbrochen wurde (44:38). Und der Dreier sollte Göttingen weiter im Spiel halten: Mit zwei weiteren Distanzwürfen verkürzten die Veilchen auf 52:46. Nach einer zwischenzeitlichen Ulmer Neun-Punkte-Führung (55:46), waren es die Göttinger, die ihrerseits einen Run hinlegten und das Spiel vor dem Schlussviertel wieder spannend machten (58:55). Jetzt attackierte ratiopharm ulm – insbesondere in Person von Dwayne Evans – konsequent den Korb und erspielte sich so die bis dato höchste Führung der Partie (66:57).
Doch die unbequemen Gäste ließen sich noch nicht
abschütteln und verkürzten in der 3 6. Minute w ieder auf 69:66. Erst ein Dreier vom überragenden Evans – der 15 seiner 26 Punkte im Schlussviertel erzielte – und die anschließenden fünften Fouls von Antric, Kramer und Willis, sorgten endgültig für klare Verhältnisse.
Dwayne Evans war mit seinem fast perfekten Spiel – er vergab lediglich einen seiner 13 Freiwürfe – natürlich der auffälligste Spieler der Partie. Insbesondere, da der Power Forward in der entscheidenden Schlussphase so richtig aufdrehte und somit ein wichtiger Garant für den zweiten Ulmer Bundesligaheimsieg war. Doch so offensichtlich Evans glänzte, so unermüdlich rackerte Patrick Miller. Weniger die 13 Punkte, sondern vielmehr seine acht Assists (bei vier Ballverlusten) und vier Rebounds waren Ausdruck einer reifen Leistung des Ulmer Point Guards. Der Ulmer Kapitän Per Günther traf in seinen 14 Minuten Einsatz zwei wichtige Distanzwürfe.
Der Ulmer Trainer Thorsten Leibenath äußerte sich nach dem Spiel zufrieden: „Der Einsatz meiner Mannschaft hat heute gestimmt. Man muss aber auch ein Kompliment an den Gegner aussprechen. Es war deutlich zu erkennen, warum sie bis zum heutigen Spieltag vor uns in der Tabelle standen. Gerade im Rebounding waren sie uns heute überlegen. Trotzdem ist es uns gelungen, unsere Stärken auszunutzen und das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Unsere neun Steals und die 19 Göttinger Turnover haben dabei eine wichtige Rolle gespielt. Das war ein wichtiger Sieg für uns heute. An einigen Stellen sehe ich zwar noch viel Raum für Verbesserungen, wie im Rebounding und in unserer Wurfauswahl, aber insgesamt überwiegt bei mir die Zufriedenheit.“ Das war auch beim Ulmer Topscorer Dwayne Evans so: „Wir waren heute von Beginn an aggressiv und konnten das umsetzen, was wir uns vorgenommen haben. Es ist uns gelungen, unsere Vorteile in punkto Schnelligkeit und Athletik auszunutzen, gerade auf den großen Positionen. Die intensiven Trainingswochen, die jetzt hinter uns liegen, waren sehr wichtig für uns. Wir haben intensiv an den Abläufen gearbeitet und ich denke, man konnte heute erkennen, dass wir jetzt sehr gut im Rhythmus sind.“
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