Ulm News, 29.11.2018 16:35
Fast zwei Millionen Euro für neue Technik und bauliche Verbesserungen der Rettungsleitstelle
Über eine Viertelmillion Telefonanrufe wickelte die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle in Ulm im vergangenen Jahr ab. Dabei werden höchste Anforderungen an die Zuverlässigkeit der Technik gestellt und auch der technische Fortschritt soll die Arbeit der bis zu sechs Disponenten einfacher machen. Am Donnerstag wurde in einem Festakt die „technische Erneuerung und bauliche Ertüchtigung“ der Leitstelle gefeiert.
Text/Fotos: Thomas Heckmann
Ulms Feuerwehrkommandant Hansjörg Prinzing war stolz anzumerken, aber diesen Stolz machte für ihn vor allem die Leistung seiner Mannschaft aus. Nach dreijähriger Planungs- und Bauzeit ging die runderneuerte Leitstelle wieder in Betrieb.
Und genau da war auf das Problem, denn die Rettungsleitstelle wird rund um die Uhr gebraucht. Um die Räume der bisherigen Leitstelle zu sanieren, musste erst einmal eine vollständige Ersatzleitstelle im Schulungsraum der Ulmer Hauptfeuerwache eingerichtet werden, bevor der erste Handwerker tätig werden konnte.
Und auch der Umzug in die neue Leitstelle in alten Räumen war so gut vorbereitet und mit Rückfallebenen versehen, das kein einziger Notruf an die Notruf-Nummer 112 verloren ging.
Kleinigkeiten gab es natürlich schon, die automatische Öffnung der Hallentore für die alarmierten Feuerwehrfahrzeuge wollte zwei Stunden lang nicht, aber die kann man auch von Hand öffnen. In der neuen Leitstelle stehen sechs hochmoderne und elektrisch höhenverstellbare Arbeitsplätze für die Disponenten, die alle nicht-polizeilichen Notrufe über die Notruf-Nummer 112 entgegen nehmen. Baubürgermeister Tim von Winning ging in seiner Ansprache darauf ein, dass die Technik einer Leitstelle eine Lebensdauer von fünf bis acht Jahren hat und dass deswegen „Nach der Leitstelle vor der Leitstelle ist“.
In wenigen Jahren werden wohl schon die nächsten Planungen starten müssen und der Bürgermeister mutmaßte, dass die nächste Leitstelle nicht mehr in der Feuerwache untergebracht werden kann, wenn größere Flächen für die Einsatzzentrale genötigt werden. Markus Möller vom Landratsamt lobte die reibungslose Abwicklung der Erneunerung und betonte die gute Partnerschaft zwischen den Leitstellen-Betreibern DRK, Stadt Ulm und dem Alb-Donau-Kreis, die bereits seit 17 Jahren andauert. Andere Landkreise in Baden-Württemberg arbeiten bis heute daran, gemeinsame Leitstellen für Stadt und Landkreis sowie für Feuerwehr und Rettungsdienst zu installieren. An den Arbeitsplätzen haben die Disponenten sieben Monitore um sich, auf denen sie auf Karten die aktuellen Standorte alle Rettungsdienstfahrzeuge im Landkreis sehen können.
Über Datenfunk-Verbindungen schicken die Disponenten den Rettungswagen nicht nur den Einsatzort, sondern auch den Einsatzgrund und weitere Details. Das Navigationssystem gibt dann einen passenden Routenvorschlag. Eingehende Notrufe werden auf einem anderen Bildschirm angezeigt einschließlich dem Standort des Anrufers. Selbst bei Mobiltelefonen klappt das erstaunlich gut, bei einem Testanruf über den Notruf wurde als Standort des Mobiltelefons der Abstrahlbereich einer Mobilfunkantenne zwei Straßen weiter angezeigt. Damit können ortsunkundige Notrufer grob gefunden werden und auch Spaßanrufe schnell aussortiert werden, wenn der angebliche Einsatzort und der Anrufort nicht zusammenpassen. Neben der Kommunikation mit Notrufern und der Alarmierung von Einsatzkräften müssen sich die Disponenten auch um über 500 automatische Brandmeldeanlagen sowie Hausnotruf-Systeme kümmern. Damit diese Sicherheitszentrale immer einsatzbereit ist, sind nicht nur die Leitungen und Computer mehrfach vorhanden, auch die Stromversorgung ist dreifach abgesichert, neben geräteeigenen kleinen Notstromversorgungen gibt es einen großen Batterieraum im Keller der Feuerwache und ein eigenes Stromaggregat.
Text/Foto: Thomas Heckmann







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