Ulm News, 12.11.2018 16:03
Antibiotika kommen an ihre Grenzen
Zunehmend widerstandsfähiger zeigen sich Bakterien. Die Gefahr, dass Antibiotika, die früher gut wirkten, nicht mehr den gewünschten Effekt erzielen, wird immer größer. Darauf macht die Weltantibiotikawoche 2018 vom 12. bis 18. November aufmerksam. Das Motto des Veranstalters, der Weltgesundheitsorganisation, lautet: „Der Wechsel kann nicht warten. Unsere Zeit mit Antibiotika läuft aus.“
Auch eine aktuelle Studie der Europäischen Union warnt davor, dass die Bedrohung durch diese sogenannten multiresistenten Keime bereits so hoch sei wie durch Influenza, HIV und Tuberkulose zusammen. Das Netzwerk für multiresistente Erreger (MRE) beschäftigt sich seit November 2012 mit diesem Thema. Das 9. Netzwerk-Treffen fand nun im Landratsamt Neu-Ulm statt. Veranstalter des länderübergreifenden MRE-Netzwerkes sind das Gesundheitsamt Ulm/Alb-Donau-Kreis, der Öffentliche Gesundheitsdienst des Landkreises Neu-Ulm sowie die Sektion Klinikhygiene am Universitätsklinikum Ulm. Die jährlichen Treffen haben das Ziel, Krankenhäusern, Pflegeheimen und Niedergelassenen eine konkrete Vorstellung von Art, Umfang und Dynamik des MRE-Problems in der Region zu geben, um so bei der Bekämpfung der Weiterverbreitung dieser MRE bestmöglich zusammenarbeiten zu können. Seite 2 Dr. Martin Küfer, Leiter des Öffentlichen Gesundheitsdienstes am Landratsamt Neu-Ulm, freute sich, ca. 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Bereichen begrüßen zu können. Dr. Caroline Dreweck vom Gesundheitsamt Ulm/Alb- Donau-Kreis erläuterte die neuen Meldepflichten für MRE und präsentierte die aktuellen Meldezahlen aus Ulm und dem Alb-Donau-Kreis. Die Leiter der beiden Gesundheitsämter in Günzburg und Neu-Ulm, Dr. Patrick Dudler sowie Dr. Martin Küfer, stellten die Zahlen für ihre Landkreise vor. Noch sind die Fallzahlen von MRE gering. Es wurde aber deutlich, dass die Wirksamkeit der Antibiotika bei diesen Erregern an Grenzen gekommen ist, die Keime selbst aber keine Grenzen kennen. Betroffen sind der stationäre, der ambulante und der häusliche Bereich sowie Pflegeeinrichtungen. Wichtige Aufgabe des Öffentlichen Gesundheitsdienstes ist es, das Auftreten der MRE zu dokumentieren, die Daten zu bewerten, die Beteiligten zu informieren und notwendige Hygienemaßnahmen zu überwachen. Weitere Vorträge befassten sich mit dem Thema Krankenhaushygiene und wie sich unnötige Antibiotikaverordnungen verringern lassen. Ebenfalls im Blickpunkt war die Entwicklung des Antibiotikaverbrauchs in der Tiermedizin. Dieser hat sich von 2011 bis 2017 von 1706 Tonnen auf 733 Tonnen und damit um 57% reduziert. Neue Verordnungen schränken den Einsatz von Antibiotika bei Tieren weiter ein, um die Bildung von resistenten Erregern beim Tier und deren möglichen Eintrag in die Umwelt und auf den Menschen zu verhindern. Das nächste Netzwerktreffen findet im Oktober 2019 in Ulm statt.




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