Ulm News, 07.08.2018 15:21
Wie werden Börsengewinne versteuert?
Wenn Anleger Gewinn mit ihren Wertpapieren machen, ist das nur zum Teil steuerfrei. In Deutschland fallen Börsengewinne unter die Kapitalertragssteuer oder Abgeltungssteuer. Der Steuersatz liegt dabei bei 25 Prozent. Wer in Wertpapiere investiert, muss wissen: grundsätzlich sind alle Aktiengewinne zu versteuern.
Dazu gehören auch Einkünfte aus Kapitalvermögen, Dividendenerträge, Kursgewinne aus dem Aktienhandel und ähnliches. Dabei gab es auch Änderungen bei der Kapitalertragssteuer. Seit 2009 etwa gibt es die Spekulationssteuer nicht mehr. Aktien und die Gewinne daraus fallen nun unter die Abgeltungssteuer. Börsengewinne und Steuern, das ist vor allem für Einsteiger ein schwieriges Thema. Wie werden Aktiengewinne nun richtig versteuert? Welche Gewinnbeträge sind steuerfrei? Diese und weitere Aspekte sollen im Folgenden geklärt werden.
Grundlegende Informationen zur Steuer
Wichtig zu wissen ist zum Beispiel, dass auch Verkaufsgewinne versteuert werden müssen. Steuern gelten also nicht nur für laufende Gewinne, sondern auch bei Verkäufen. Außerdem ist wichtig, dass durch die Quellensteuer Aktien- und Dividendenerträge einfacher versteuert werden können. Aber der Reihe nach. Die wichtigste Steuer in diesem Zusammenhang ist die Abgeltungssteuer. Sie wird als Quellensteuer direkt vom Depot abgeführt. Diesen Part übernimmt die depotführende Bank oder der Online-Broker automatisch. Damit sind keine zusätzlichen Angaben zu Gewinnen aus Kapitalvermögen oder Anlagen in der Steuererklärung mehr nötig. Das ist für Anleger und somit Steuerzahler eine große bürokratische Erleichterung.
Neben der Abgeltungssteuer von 25 Prozent kommen noch Solidaritätszuschlag und für Kirchenmitglieder die Kirchensteuer hinzu. Es erfolgt eine prozentuale Verrechnung mit der Abgeltungssteuer. Die Steuern sind damit für alle gleich, es erfolgt keine Einteilung mehr in Einkommens- oder Steuerklassen. Vor allem für Kleinanleger ist bietet der Sparerfreibetrag einige Vorteile. Durch den Sparerpauschbetrag können Anleger einen Freistellungsauftrag ausstellen und somit Gewinne aus Aktien und Sparanlagen bis 801 Euro für Alleinstehende und bis zu 1602 Euro für Ehepaare von der Steuer befreien. Auf deutschefxbroker.de kann man dazu mehr erfahren.
Steuern bei Börsengewinnen in der Praxis
Bei der Abgeltungssteuer handelt es sich wie erwähnt um eine Quellensteuer. Der entsprechende Betrag wird also automatisch vom Depot abgezogen, wenn das Volumen des Freibetrags überschritten ist. Außerdem müssen sich Bankkunden somit um nichts mehr weiter kümmern, etwa bei der Steuererklärung. Bei dieser Regelung ist jedoch auch wissenswert, dass auch Verluste bei den Wertpapiergeschäften bei der Verrechnung der Steuerlast berücksichtigt werden. Damit werden entstehende Verluste mit den Gewinnen verrechnet und so ausgeglichen. Auf diese Weise können jedoch nur Kursgewinne von Aktien mit Verlusten aus dem Aktienhandel ausgeglichen werden. Andere Wertpapiere unterschiedlicher Art können miteinander verrechnet werden.
Vorteile und Nachteileder Abgeltungssteuer
In der Regel werden Steuerreformen kritisch gesehen und genau unter die Lupe genommen, vor allem von Seiten der Finanzexperten und der Bevölkerung. Da durch die Abgeltungssteuer Steuern auf Aktiengewinne erhoben werden und dies auch für andere Anlagebereiche gilt, gibt es hier einige Vorteile.
- Es gilt ein einheitlicher Steuersatz für alle Einkommensklassen
- Weil die Steuer auf Aktiengewinne automatisch einbehalten wird, entfällt Bürokratie
- Anrechenbare Verluste durch Verlustrechnungstop
- Steuerfreibeträge helfen Steuern sparen
Allerdings bietet die Abgeltungssteuer nicht nur Vorteile. Es gibt Anleger, die kaum profitieren. Auch Anleger, die langfristig Aktiengeschäfte betreiben, müssen Steuern zahlen. Bisher galt eine Art Gewinnsteuer bei schnellen Transaktionen in Gestalt der Spekulationssteuer. Wer also Wertpapiere binnen eines Jahres wieder mit Gewinn verkauft hat, musste Steuern leisten. Wenn Wertpapiere länger als ein Jahr im Depot, wurden keine Steuern fällig. So muss man nun unabhängig von der Haltedauer alle Börsengewinne versteuern.
Internationale Regelungen
Mit der Einführung der Abgeltungssteuer in Form einer Quellensteuer ist Deutschland nun in guter internationaler Gesellschaft. Tatsächlich werden auch in vielen anderen Ländern Quellensteuern genutzt, um Aktiengewinne zu besteuern. Da viele deutsche Anleger auch in internationale Wertpapiere investieren, ist es mitunter unübersichtlich, wann Anleger welche Steuern in welchem Land zu zahlen haben oder vielleicht bereits gezahlt haben. Die Quellensteuer wird ja automatisch abgezogen, daher können bei internationalen Anlagen durchaus Doppelbesteuerungen vorkommen. Unter bestimmten Voraussetzungen können sich Anleger die zu viel gezahlten Steuern jedoch wieder zurückerstatten lassen.
Aktien versteuern viel einfacher
Durch die automatische Abführung der Abgeltungssteuer ist für Anleger die Versteuerung von Börsengewinnen viel einfacher geworden. Ausnahmen sind dabei der Sparerpauschbetrag und die Zahlung ausländischer Quellensteuern, da es hier Sparpotenzial gibt. Erträge aus ausländischen Investitionen müssen unter Umständen als Einkommen in der Steuererklärung aufgeführt werden, wenn sie nicht im Ausland besteuert wurden. In Zweifelsfällen können die Bankberater hierbei helfen. Wenn es um größere nationale bzw. internationale Anlagen handelt, kann es durchaus sinnvoll sein, mit einem Steuerberater zu arbeiten.




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