Ulm News, 08.06.2018 13:18
Das Theater rockt: Furiose Deutschland-Premiere des Musicals "Rock of Ages" in Ulm
Was für eine furiose Premiere! Die deutschsprachige Erstaufführung des amerikanischen Erfolgsmusicals „Rock of Ages“ von Chris D’Arienzo fegte am Mittwochabend knallbunt und rasant über die Bühne des Theater Ulm. Im Großen Haus herrschte eine Stimmung wie bei einem Rockkonzert mit lautem Applaus, Pfiffen, Zugaberufen und stehenden Ovationen des begeisterten Premierenpublikums am Ende der zweieinhalbstündigen Show. Es zeichnet sich ein großer Erfolg für das Theater ab: 80 Prozent der Tickets für die weiteren Aufführungen sind bereits verkauft.
Bei dem Musical geht es um die Liebesgeschichte zwischen dem unbedarften Girls Sherrie t und City-Boy Drew. Beide träumen von einer Karriere auf den Bühnen Hollywoods. Sie treffen sich in einer Szenekneipe mit Live-Bühne, die ein Immobilienhau kaufen und abreißen möchte. Am Ende finden sich natürlich alle und alles wird’ gut. Aber wie!
Die Story entwickelt sich über zwei Stunden lang zu Rockhymnen von Joan Jett , Starship („We built this City“), Exctreme („More than Words“), Journey, Foreigner („I want to know what love is“), Bon Jovi, Night Ranger, REO Speedwagon (Can`t fight this feeling“), Pat Benatar, Twisted Sister, Poison und - zum Ende des furuiosen ersten Akts – „Here I go again“ von Whitesnake, das das Premierenpublkum von den Sitzen riss.
Alles druckvoll gespielt und arrangiert von der Band mit Gastgitarristin Yasi Hofer um Ariane Müller, die die musikalische Leitung inne hat, das Keyboard spielt und nebenbei auch Tänzer und Chor dirigiert. Nach kurzer Anlaufphase liefen auch die Sänger heiß, besonders die Hauptdarsteller Sascha Lien als Drew, ganz stark zum Ende hin Navina Heyne als Sherrie und der deutsche Musical-Star Thomas Borchert als Stacee Jaxx. Borchert verkörperte den großmäuligen Rockstar mit dicken Eiern in der Hose großartig mit Powerstimme und raumfüllender Bühnenpräsenz.
Auch der in Ulm gut bekannte Henrik Wager überzeugte als Erzähler, der das Publikum immer wieder mit einbezieht. Er sorgte zusammen mit Intendant Andreas von Studnitz als abgehalfteter und durchgehend falsch singender Barbesitzer - was im Stück auch thematisiert und ironisch kritisiert wird - im Outfit eines Alice Coopers für die schönste Liebesgeschichte des Abends. Sie entdecken zu „Can’t fight this feeling“ ihre Liebe, die sich auf der Bühne und mit Einspielern auf der Leinwand köstlich ausleben. Es ist die Slapstick-Einlage des Abends, die mit lautem Gelächter und Szenenapplaus belohnt wurde. Inszeniert wurde Rock of Ages von Arthur Castro, der schon bei „Hair“ auf der Wilhelmsburg die Regie führte. Er inszenierte das Musical rasant, schrill und knallbunt, mit Witz und Verve. Die Handlung, in die auch die eine oder andere lokale Spitze („Der Walter aus Ulm“) eingearbeitet ist, spielt manchmal auf mehreren Ebenen oder switcht von einer Bühnenecke in die andere. Hinzu kommen Bühnenbilder und stilechte, grelle 80er Mode der Tänzer, Chorsänger und Hauptdarsteller. Für Bühne und Kostüme zeichnet Britta Lammers verantwortlich, die Choreografie ist von Damien Nazabal. Am Ende tobte das Premierenpublikum und forderte wie bei einem Rockkonzert lautstark eine Zugabe, die natürlich vom Ensemble gewährt wurde. Premiere gelungen! Aber wie! Ein Muss für jeden, der Musik und Mode der 80er Jahre liebt.
Ermöglicht hatte die Deutschlandpremiere dieser „Walter aus Ulm“. Der Unternehmer und Musicalfan Walter Feucht hatte mit Kontakten. Verhandlungsgeschick und Geld die Rechte für Rock of Ages nach Ulm geholt, die Show durch das Engagement von Gasts& amp; amp; amp; amp; amp; amp; amp; amp; amp; auml;ngern unterstützt und so zu
einem nationalen Musicalereignis auf Topniveau gemacht. Dafür gab es vom Publikum und den Darstellern viel Beifall – und um Mitternacht eine große Torte. Der überglückliche Walter Feucht feierte am Premierentag - ganz in weiß wie sein Pendant auf der Bühne - Geburtstag.
Das Ensemble von Rock of Ages besteht aus Sascha Lien, Navina Heyne, Thomas Borchert, Henrik Wager, Andreas von Studnitz, Gunther Nickles, John Davies, Johnny Warrior, Christina Fry, Maren Kern, Timo Ben Schöfer, Benedikt Paulun, Nilufar K. Münzing, Julia Baukus, Wiebke Isabella Neulist, Ines Becher, Catherine Chikosi, Marina Granchette und der Ballettcompagnie des Theaters. Bis 21. Juli sind noch noch 15 Aufführungen von Rock of Ages geplant. Wer Karten will, muss sich sputen. Bereits 80 Prozent der Tickets sind vergeben. Also: hingehen und abrocken!
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