Ulmer Basketballer machen Werbung für ihren Sport - Süd Allstars verlieren 104 : 114

 Auf der Tribüne sitzen Scouts aus der NBA, in der Pause heizen durchgedrehte Maskottchen und heiße Tänzerinnen den Fans ein, und auf dem Court zeigen die besten Spieler der Liga einen wilden Mix aus lässigen Tricks, Dunkings und Alley Hoops. Auch beim 23. Nord-Süd Vergleich kamen Basketball-Fans voll auf ihre Kosten. Wie ratiopharm Ulms Head Coach Mike Taylor. „Es gab attraktiven Basketball zu sehen und auch die Show um das Spiel herum war hochklassig. Dieser Tag war Werbung für den Basketball in Deutschland“, so Taylor. Dass Ulms Nationalspieler Per Günther und Robin Benzing im Team der Südstars am Ende verloren, war nach dem Allstarspiel nur noch eine Randnotiz. Dabei war es Robin Benzing, dem ein Start nach Maß gelang und der das Beko BBL Allstar Game mit den ersten Punkten eröffnete. In der Folge entwickelte sich eine enorm schnelle erste Halbzeit, in der gefühlt fast jeder Wurf den Weg in die Reusen fand und die Fans zum Staunen brachte.
Mit jeder Menge Spielfreude sorgte vor allem das Bamberger Trio Casey Jacobsen, Tibor Pleiß und Allstar-MVP Kyle Hines für mächtig Tempo. So hielt der Süden den Norden lange auf Distanz. Allerdings hatte Benzing rasch sein Wurfglück verlassen - im ersten Durchgang kam er lediglich auf vier Punkte.
Teamkollege Günther kam von der Bank ins Spiel und musste sich zunächst auf der ungewohnten Shooting Guard-Position behaupten. Dennoch ging der Süden mit einer 63:59-Halbzeitführung in die Pause.
Im zweiten Spielabschnitt begann die Nord-Auswahl sofort mit der Aufholjagd gegen die nun von Per Günther angeführten Süd-Allstars. Allen voran Torrell Martin von den Eisbären Bremerhaven und der Berliner Immanuel McElroy (per Dreier zur 71:68- Führung für den Norden) drückten in dieser Phase der Partie ihren Stempel auf. Der Norden baute den Vorsprung am Ende des dritten Viertels noch auf 15 Punkte aus. In den letzten zehn Minuten lies das Tempo erstmals etwas nach. Am Ende dieses spektakulären Beko BBL Allstar Games stand ein verdienter 114:104-Sieg der Nord-Auswahl. „Es hat sehr viel Spaß gemacht wieder dabei zu sein,“ meinte ratiopharm Ulms Point Guard Per Günther. „Wir waren zwar heute sieben Stunden in der Halle und haben lange warten müssen, aber ich denke, wir haben den Fans ein tolles Spiel abgeliefert“. Den Anfang des BBL Allstar Days hatte bereits am Nachmittag das Kräftemessen zwischen den besten Akteuren der Nachwuchsbundesliga (NBBL) gemacht. Mit Coach Rainer Bauer an der Seitenlinie und Center Andreas Wenzl im Team der Süd-Allstars war ratiopharm Ulm auch bei den Youngsters in der ARENA TRIER gut vertreten. „Ich habe die Mannschaft heute früh zum ersten Mal bei mir gehabt. Ein gutes Zusammenspiel wird daher schwierig werden, aber die Jungs sollen einfach Spaß haben“, meinte Bauer vor dem Spiel. Trotz namhafter Big-Men im Team wie U-18 National-Center Philipp Neumann (TSV Tröster Breitengüßbach) durfte Andy Wenzl von Beginn an ran und machte sofort auf sich aufmerksam. Bei seiner ersten Allstar-Teilnahme sorgte der jüngere „Wenzl-Tower“ locker per Lay-Up für die ersten Punkte des Spiels. Das Süd-Team zeigte sofort, dass es den im Vorjahr knapp unterlegenen Jungs aus dem Norden keine Chance lassen wollte. Entsprechend ging es mit 32:24 für den Süden in die Kabine. Nach der Pause kam das Nord-Team konzentrierter und aggressiver auf den Court zurück und arbeitet sich bis 20 Sekunden vor dem Ende nochmals auf drei Punkte heran. Letztlich gaben die Süd-Allstars ihre Führung aber über das gesamte Spie l nie aus der Hand und siegten verdient mit 64:60. „Ich bin mit meiner Leistung zufrieden“, freute sich Ulms Nachwuchs-Center Andy Wenzl (22 min./5 Punkte /2 Rebounds) nach seiner Allstar-Premiere. „Die Atmosphäre war einfach nur geil“, so Wenzl. Bei den offenen Deutschen Dunking-Meisterschaften (ohne Ulmer Beteiligung mussten) sich die Profis indes einem Amateur geschlagen geben. Mit einer spektakulären Flugeinlage über fünf Komparsen hinweg sicherte sich Salu Benjamin Tadi den Titel. Den Sieg bei den „Scharfschützen“ des Drei-Punkte-Wettbewerbs „erschoss“ sich Jacob Burtschi (Phoenix Hagen).