Ulm News, 19.01.2011 17:13
Sibylle Goldmann mit Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet
Sibylle Goldmann erhielt heute im Ulmer Rathaus von Sozialministerin Dr. Monika Stolz das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Stolz würdigte das große ehrenamtliche Engagement der 70-jährigen Ulrmerin.
Die Gesellschaft ist nicht nur eine anonyme Masse. Sie besteht aus einzelnen Persönlichkeiten. So bildet sie eine große Gemeinschaft, in der die Menschen Verantwortung füreinander und für das gemeinsame Ganze tragen. Freiwilliges Engagement ist für unsere Gesellschaft unverzichtbar“, sagte Sozialministerin Dr. Monika Stolz am Mittwoch in Ulm. Darüber hinaus bekräftigte die Ministerin, wie wichtig das spürbare zwischenmenschliche Miteinander sei. Im Foyer des Ulmer Rathauses händigte sie Sibylle Goldmann das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus.Mit großem persönlichem Einsatz und unter Zurückstellung eigener Interessen gehört Sibylle Goldmann zu den rund viereinhalb Millionen Menschen in unserem Land, die sich in ihrer Freizeit engagieren.“
Stolz machte deutlich, dass die Ehrenamtlichen dies selbstlos und ohne Arbeitslohn tun, um der Mitgestaltung ihres Gemeinwesens willen.
Schon früh habe sich Sibylle Goldmann neben ihrer beruflichen Tätigkeit beim Universitätsklinikum Ulm für zeitgeschichtliche Fragen interessiert. „Dabei waren es hauptsächlich Fragen, die vor allem mit dem großen Zivilisationsbruch des 20. Jahrhunderts, dem deutschen Nationalsozialismus und seiner vernichtenden Rassenideologie zusammenhängen“, sagte Stolz und betonte: „Auch wenn viele es in Deutschland nach dem verlorenen Weltkrieg nicht wahrhaben wollten, wir müssen uns zu unserer Schuld bekennen und die Namen der Täter nennen. Wir müssen aber auch, wo uns das noch gelingt, den Opfern ihre Namen zurückgeben, ihre Biografie dem Vergessen entreißen und damit ihre Würde wiederherstellen.“
Als ehrenamtliche Mitarbeiterin der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, setzt Sibylle Goldmann sich genau hierfür ein. „Wir müssen uns an Menschen wie Sibylle Goldmann ein Beispiel nehmen und dem leichtfertigen Vergessen oder dem Verdrängen aus Scham widerstehen“, sagte die Ministerin. Mit der Ausstellung „Kunst zum Überleben – gezeichnet in Auschwitz“ die Sibylle Goldmann gemeinsamt mit der Kulturwissenschaftlerin Myrah Adams organisiert hat und die Deutschlandweit und in Amsterdam gezeigt wurde, werde anschaulich der ungebrochene Wille Einzelner gezeigt.
Monika Stolz sagte: „Das hat sie nicht vor den Mördern schützen können; die Ausstellung ihrer Werke bewahrt sie aber dem Andenken und sichert so ihr Überleben im kollektiven Gedächtnis.“ Das gelte auch für die Publikation des „Gedenkbuches – Die Sinti und Roma im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau“ an der Sibylle Goldmann ebenso maßgeblich beteiligt war, wie an der Herausgabe der deutschen Fassung des Werkes „Auschwitz 1940-1945. Studien zur Geschichte des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz“.
Die umfassende Arbeit an den geschichtlichen Ereignissen habe Sibylle Goldmann den Blick für die Gegenwart nicht verstellt.Mit der aktiven Mitwirkung am Projekt „JUNG + ALT = Zukunft zusammen e.V.“ (JAZz), das im Umfeld des ZAWIW entstanden ist, engagiert sich Sibylle Goldmann auch für Jugendliche. JAZz verhilft Jugendlichen in schwierigen Lebensverhältnissen zum Schulabschluss und begleitet sie am Übergang in das Berufsleben. Stolz sagte: „So finden diese Jugendlichen einen Platz in der Gesellschaft.“
Abschließend betonte die Ministerin: „Das vorbildliche ehrenamtliches Engage
ment von Sibylle Goldmann und ihre ganz besondere Leistungen im Interesse der Allgemeinheit für das Gemeinwohl unserer Gesellschaft werden nun dem Verdienstorden auch öffentlich anerkannt. Die Auszeichnung sei ein sichtbares Zeichen des Dankes für beispielhaftes, weit über das normale Maß hinausgehendes Engagement. „Dadurch werden Leitbilder gesetzt, an denen sich andere orientieren können“, würdigte die Ministerin.










Highlight
Weitere Topevents




Kein Glanzlicht der Woche: Unhaltbare Zustände am Karlsplatz in Ulm - Anwohner sind verzweifelt
In einem Post auf Facebook wenden sich die Anwohner des Ulmer Karlsplatzes an die Behörden wie an die...weiterlesen

Kein schönes Glanzlicht der Woche: Schwerer Motorrad-Unfall: Sozia stürzt bei Blaustein 20 Meter einen Abhang hinunter
Schwere Verletzungen erlitt eine Motorrad-Mitfahrerin am Mittwochabend bei einem Unfall bei Blaustein. Sie...weiterlesen

Wieder tragischer Unfall an Bahntrasse - Radfahrer wird in Senden von Zug erfasst - nun ist die Identität des Mannes bekannt
Lebensgefährliche Verletzungen erlitt ein Mann am Dienstagabend bei einem Unfall in Senden. Nun steht...weiterlesen

Zwei Tote bei schwerem Unfall von Pedelec und Auto
Eine Pedelec-Fahrerin und ein Pkw-Insasse kommen bei einem schwerem Verkehrsunfall ums Leben. weiterlesen

31-jähriger Pedelec-Fahrer verunglückt tödlich
Ein 31-Jähriger stürzte bei Heidenheim von seinem Pedelec und kam dabei zu Tode. weiterlesen

Horror in der Nacht: Hausbewohner von vier Unbekannten überfallen
Nächtlicher Horror in Illereichen: Vier Täter drangen in ein Wohnhaus ein, raubten die Anwesenden aus...weiterlesen

Christopher Street Day 2025 zieht durch Ulm und Neu-Ulm
Am 21. Juni 2025 ist es soweit – unter dem Motto „KEINEN SCHRITT ZURÜCK“ geht der Christopher...weiterlesen

Spektakulärer Alb-Aufstieg: neue Tunnel und Riesenbrücken, aber auch neue Streuobstwiesen
Der neue spektakuläre Alb-Aufstieg mit Tunnel und Riesenbrücken hat noch einen schönen Nebeneffekt:...weiterlesen