Ulm News, 17.10.2017 11:51
Rumänische Pflegekräfte arbeiten in Seniorenzentren
Der demografische Wandel ist in Deutschland angekommen. Durch die zunehmende Alterung der Bevölkerung und die damit verbundene Zunahme an Krankheiten und Pflegebedarf steigt der Bedarf an Fachkräften in der Pflege. Mit Blick auf diese Herausforderung investiert die Pflegeheim GmbH Alb-Donau- Kreis seit vielen Jahren in die Ausbildung junger Menschen. Mit Erfolg: So konnten im letzten Jahr acht von zehn Auszubildenden nach dem Examen in unseren Einrichtungen übernommen werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Pflegeheim GmbH des Alb-Donau-Kreises.
Gleichzeitig richtet das Unternehmen seinen Fokus aber auch auf andere Felder, um frühzeitig Antworten auf eine sich verschärfende Arbeitsmarktsituation in dieser Branche zu entwickeln. Auf der anderen Seite gibt es Pflegekräfte in Europa, die in ihrem Heimatland keine Perspektive haben. Die jungen Menschen in diesen meist südeuropäischen Ländern richten ihren Blick daher auch auf den europäischen Arbeitsmarkt.
Im vergangenen Jahr hat die Pflegeheim GmbH Alb-Donau- Kreis über die vermittelnde Firma Context fünf Mitarbeiter aus Rumänien gewinnen können. Die vier Frauen und ein Mann sind nun seit einem Jahr in den Seniorenzentren Blaustein, Dietenheim, Ehingen, Erbach und Schelklingen tätig. Die Integration dieser jungen Menschen ist gelungen und trotz des für sie ungewohnten Arbeitsumfelds – Pflegeheime gibt es in ihrer Heimat nicht – sind sie in ihrem Beruf angekommen und mit Freude bei der Arbeit.
Diese guten Erfahrungen haben dazu geführt, dass nun erneut fünf junge Rumänen als neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflegeheim GmbH Alb-Donau- Kreis gewonnen wurden.
Die vier Männer und eine Frau werden in den Seniorenzentren Laichingen, Ehingen, Dietenheim und Wiblingen eingesetzt. Der Weg zu diesem Ziel begann für die inzwischen fertig examinierten rumänischen Fachkräfte bereits vor mehr als einem Jahr. Ausbildungsbegleitend oder im Anschluss an ihre Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege erwarben sie noch in Rumänien deutsche Sprachkenntnisse auf dem so genannten B2 Niveau. Dies ist die Voraussetzung für eine Anerkennung als Fachkraft in Deutschland. Vier Stunden täglich drückten sie dafür die Schulbank – um dann den restlichen Tag mit dem Lernen für ihren Beruf zu verbringen.
Nach ihrer Ankunft in Deutschland erhielten sie eine dreiwöchige Intensivschulung in der Nähe von Sigmaringen, bei der sie auf ihre neue Tätigkeit und ihre neue Heimat vorbereitet wurden. Dabei spielten auch Themen wie Lagerung und rückenschonendes Arbeiten, Kommunikation oder die deutschen Pflegegrade eine Rolle. In dieser Zeit lernten sie aber auch bekannte deutsche Lieder oder Tischgebete kennen. Für einen Nachmittag waren dann die Arbeitgeber eingeladen, ihre neuen Mitarbeiter und deren Situation in Rumänien kennen zu lernen. Am Ende dieser für die jungen Rumänen so wichtigen Station auf dem Weg zu ihrer neuen beruflichen Zukunft stand dann die Überreichung ihrer Zeugnisse. Damit sind sie nun in Deutschland als Fachpflegekräfte anerkannt.
Für den November ist mit allen Pflegedienstleitungen und den anleitenden Pflegefachkräften noch ein eintägiges Migrations- und Integrationsseminar geplant, um den Start für die neuen Fachkräfte noch reibungsloser zu gestalten. Am Mittwoch und Donnerstag standen dann das Kennenlernen mit ihren jeweiligen Pflegedienstleitungen und die Erledigung von Behördengängen an. Am heutigen Montag haben die fünf neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflegeheim GmbH Alb-Donau- Kreis ihren ersten Arbeitstag. Drei Wochen lang werden sie intensiv eingearbeitet – schließlich müssen sie sich u.a. mit den Abläufen und Prozessen und dem in unseren Einrichtungen praktizierten Hausgemeinschaftskonzept vertraut machen. Bei der Wohnungssuche war die Pflegeheim GmbH den neuen Mitarbeitern ebenfalls behilflich. Denn diese sollen möglichst schnell beruflich und privat Fuß fassen und sich in ihrer neuen Heimat wohlfühlen. „Vor einem Jahr sprach ich von einem spannenden Projekt in einem g
renzüberschreitenden Arbeitsmarkt. Ein Jahr später kann ich feststellen, dass es gelungen ist.
Die Rückmeldungen aus den Seniorenzentren waren von Anfang an ermutigend. Insbesondere die fehlende Erfahrung in der Grundpflege haben die fünf durch großen Lernwillen und Engagement schnell nachgeholt. Deshalb haben wir nun in einem zweiten Schritt weiteren fünf jungen Menschen die Chance gegeben, bei uns Fuß zu fassen. Ich hoffe und wünsche ihnen, dass sie sich hier schon bald wohlfühlen. Dabei ist es ohne Frage ein Vorteil, dass sie Kollegen haben, die denselben Weg gegangen sind. Ein großer Vorteil ist dabei, dass die fünf bereits über Sprachkenntnisse auf B2 Niveau verfügen. Denn gerade im Umgang mit pflegebedürftigen Menschen wünschen wir uns ein hoch motiviertes Pflegepersonal, das nicht nur fachlich top ausgebildet, sondern das auch in der Lage ist, die Bedürfnisse der bei uns lebenden Menschen zu erkennen und sie zu erfüllen. Und hier spielt ohne Frage die Sprache eine verbindende Rolle.“ erklärt Verena Rist, Geschäftsführerin der Pflegeheim GmbH Alb- Donau-Kreis.






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