Ulm News, 06.01.2011 16:53
SSV Ulm 1846 Fußball -"Spatzen" bluten aus
Die offizielle Bekanntgabe der SSV-Insolvenz durch das Amtsgericht Ulm, ist seit Montag beim DFB bekannt. Seit Mittwoch gibt es neue Hiobsbotschaften für fast eine ganze Mannschaft aus der Friedrichsau. Insolvenzverwalter Christian Sußner hat den betreffenden Spielern eine rückwirkende Freistellung zum 1.1. 2011 geschickt. Das berichtet ulm-news Sportreporter Waldemar Peter.
Acht Stammspieler des 26 Mannkaders waren von der Vorgeschalteten Elektropost geschockt. Mit dabei der Dienstälteste SSV-Spieler,Torhüter Holger Betz (32) der schon bereits zum zweiten Mal eine Insolvenz beim SSV erlebt. Auch seine Vorderleute Rouven Wiesner, Daniel Reith, Max Knorn, Andreas Hägele, Septim Muzluikaj und Florian Treske, bekamen den "Blauen Brief" und müssen in den sauren Apfel beißen.
Genauer gesagt: Sie stehen mit sofortiger Wirkung dem Fußballarbeitsmarkt zur Verfügung unabhängig davon, dass sich die zweite Transferperiode bis Endes des Monats Januar geöffnet hält. Weil der Verein nicht genügend Geld zur Verfügung hat, um die Saison zu Ende spielen zu können teilte das Anwaltsbüro Anchor vom der zuständigen Kanzlei Prof. Dr. Martin Hörmann aus Ulm den Spielern mit. Man sei auch dazu gezwungen, in erheblichem Umfang Geld einzusparen, daher muss einem Großteil der Spieler die Kündigung zugestellt werden, da die Lohn und Gehaltskosten dementsprechend zu Buche schlagen. Insofern sind die betreffenden Akteure Massengläubiger die sich zunächst ihr Geld über die Agentur für Arbeit sichern müssen. Da war selbst Cheftrainer Janusz Gora (47) geschockt, als er noch im Weihnachtsurlaub in Polen weilend, die auch für Ihn schockierende Nachricht einiger Spieler erhielt. Angeblich war er aber schon vor seiner Abreise davon eingeweiht, dass der eine oder andere aus dem Kader noch die Koffer packen muss. Unabhängig der schon abtrünnigen Christian Sauter (Heidenheim) Timo Trefzger (Ziel unbekannt) sowie Antonio Pangallo eventuell zu Bayern München II.
Dass es nun aber den ganzen Stammkader treffen würde, verschlug selbst dem wortkargen Cheftrainer die Sprache. Wer da noch alles am 17 Januar zur ersten Trainingseinheit erscheint, bleibt abzuwarten. Eines dürfte aber jetzt schon klar sein, ein Trainingsspiel mit zwei Elfermannschaften gibt der Kader nicht mehr her. Selbst dann nicht, wenn der geschäftsführende Manager Markus Lösch (39) nochmals die Schuhe geschnürt hätte. Auch er hat nach dem Weihnachtsurlaub bereits am Dienstag seinen Schreibtisch geräumt und die Geschäftsstelle für alle Zeiten verlassen. Die Arbeitsplätze der Fußballabteilung sind im Moment aus Kostengründen total verwaist. Lediglich Pressesprecher Thomas Wald hält ein paar Stunden täglich die Stellung in den Geschäftsräumen des Regionalligisten.
Waldemar Peter



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