Trude Herr-Abend mit Christine Reichert feiert Premiere im Theater Neu-Ulm

Und das wird Zeit! Gern werden immer die "Goldenen 20er und 30er" verklärt, allenthalben Comedian Harmonists - das Krokodil am Nil, Mein kleiner grüner Kaktus und andere Evergreens. Das ist von den Brettls nicht wegzudenken, wird immer wieder aufgewärmt. Aber auch die zweite Hälfte des vorigen Jahrhunderts birgt Schätze, die zu heben sind. "Ich will keine Schokolade", "Er war nie ein Kavalier" und viele andereTop-Erfolge der Herr müssten inzwischen mindestens so klassisches Kleinkunst-Bühnen-Gut wie "Fesche Lola" oder "Veronika, der Lenz ist da" und andere.
Trude Herrs Mitwirken in zig Filmen, vor allem in solchen mit Heinz Erhardt (Alle Tage ist kein Sonntag, Der letzte Fußgänger, Natürlich die Autofahrer und andere) hatte sie zum Publikumsliebling gemacht. Dabei kam ihr zugute, dass die gebürtige Kölnerin nach dem Krieg lange Zeit ein anerkanntes Ensemble-Mitglied der Millowitsch-Bühne war.
Jetzt also im Theater Neu-Ulm: Christiane Reichert als Trude Herr. Die Wahldüsseldorferin war bei uns der Publikumsliebling in "Sekretärinnen". Damals kam sie frisch von der Hamburger Musical-Schule und stahl den anderen acht Mitspielerinnen (die alle sehr gut waren) die Show. Später war sie noch in "Honigmond" und in "Venedig im Schnee" bei uns zu erleben. Beim Trude Herr-Abend wird sie musikalisch begleitet von Wolfgang Eichler.am Klavier. Und zusammen werden sie auch in kleinen Szenen den Angriff auf die Zwerchfelle starten.