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Ulm News, 11.01.2011 00:00

11. Januar 2011 von Ralf Grimminger
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Mit Zeitarbeit immer flexibel bleiben


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Beschreibung: Peter Roth, Tempo-Zeitarbeit

Fotograf: Ralf Grimminger

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Die Region Ulm ist für die Personaldienstleiter ein gefragter Markt. Allein in Ulm gibt es rund 75 Dienstleistungsfirmen, wird Neu-Ulm noch dazu gerechnet, sind etwa 100 Zeitarbeitsfirmen in diesem Bereich aktiv. Gerade Großunternehmen in Ulm und Neu-Ulm beschäftigen Zeitarbeiter. Oftmals sind zwischen zehn und 40 Prozent des Personals Leiharbeiter. „Das Problem ist derzeit, an Mitarbeiter zu kommen, denn die Aufträge aus den Unternehmen sind da“, berichtet Peter Roth, Beauftragter der Bezirksgruppe Ulm des Bundesverbands Zeitarbeit (BZA).

Die Personaldienstleister bekommen eine Wirtschaftskrise als erstes zu spüren, weil sich die Unternehmen bei Auftragseinbrüchen zunächst von den betriebsfremden Mitarbeitern trennen. Beim Aufschwung sind dann die Zeitarbeitsfirmen wieder gefragt, weil schnell Personal benötigt wird, um die neuen Aufträge abzuarbeiten. Die Region Ulm ist für Personaldienstleister deshalb ein so großer Markt, weil es viele Firmen im Automotive-Bereich gibt, erklärt der BZA-Bezirksbeauftragte Peter Roth, Geschäftsführer der Tempo Zeitarbeit Ulm und Heidenheim. Ralph Greiner, Geschäftsführer der Ulmer Firma “Massarbeit“ mit rund 200 Mitarbeitern, geht davon aus, dass Ulm der „am härtesten umkämpfte Markt in Deutschland ist“. Das liege zum einen an der hohen Zahl von Anbietern, zum anderen daran, dass die Arbeitslosenquote im Raum Ulm – in Biberach derzeit bei 2,6 Prozent – deutschlandweit zu den niedrigsten gehört. Notstandsgebiet Automotive Auf der anderen Seite ist der Bedarf gerade im produzierenden Gewerbe da. „Wir spüren den Aufschwung seit Anfang des Jahres, ganz stark seit dem Frühjahr“, erklärt Greiner. Dass die Unternehmen auf die Mitarbeiter der Personaldienstleister setzen, sei für ihn nachvollziehbar. Während der Krise sei zum Beispiel der „Automotivbereich reines Notstandsgebiet“ gewesen. Leiharbeiter seien nach Hause geschickt worden, eigene Mitarbeiter wurden entlassen. Die Automobilzulieferer sind sehr abhängig von den Herstellern, deshalb haben sie mehr als andere mit Auftragsschwankungen zu kämpfen. „Im Moment läuft es bei den Autoproduzenten aber wieder auf Hochtouren, die Zulieferer sind trotzdem vorsichtig und wollen flexibel bleiben. Sie setzen daher zunächst Mitarbeiter von Personaldienstleistern ein“, weiß Peter Roth. Daher werden die Zeitarbeitsfirmen, so der Bezirkssprecher, in den kommenden Monaten noch zulegen. Das Recruiting, also die Personalfindung, wird für die Zeitarbeitsfirmen immer schwieriger. Die Personaldienstleister suchen mittlerweile selbst im Helferbereich händeringend nach Mitarbeitern. Sie versuchen, maßgeschneiderte Arbeitsplätze für die Mitarbeiter und gut vorbereitete Mitarbeiter für die die Unternehmen zu bieten. Manche Zeitarbeitsfirmen fahren ihre Helfer mit Sammelbussen an den Arbeitsplatz, andere bieten auf eigene Kosten etwa einen Schweißer- oder einen Staplerkurs an. Das Unternehmen Fetscher & Stahl ist mit rund 460 Mitarbeitern und sieben Niederlassungen Marktführer in der Region. Der Dienstleister betreibt das Weiterbildungszentrum „Profil Kolleg“. „Fortbildung ist von zentraler Bedeutung im Kampf um gutes Personal“, betont Geschäftsführer Volker Stahl. Man gehe damit in Vorleistung, so Stahl, weil auch die Personalchefs anspruchsvoller geworden seien. Ein weiteres Problem für die Personalvermittler: Die höhere Fluktuation. Zum einen haben die Mitarbeiter gute Wahlmöglichkeiten, zum anderen „rekrutieren die Betriebe über uns“. Die Personalchefs können sich potenzielle Mitarbeiter in aller Ruhe anschauen. Passt die Arbeitsleistung, machen sie ihnen ein Angebot zur Übernahme in eine feste Stellung im Unternehmen. „Da haben Sie als reiner Dienstleister keine Chance.“ Weg vom Schmuddelimage Einig sind sich die Ulmer Personaldienstleister bei der Forderung nach einem Mindestlohn für Zeitarbeiter. „Ich wünsche, dass die Branche den Stellenwert erhält, der ihr zusteht“, fordert Greiner. Denn am „German Job W onder“ habe die Zeitarbeitsbranche einen großen Anteil. „Wir bringen Menschen in Arbeit und wollen auch gute Löhne bezahlen“, so Greiner. Daher fordert er wie Robert Roth den Mindestlohn für seine Branche. Ab Mai 2011 werde der Mindestlohn sehr wichtig, denn dann „könnte ich theoretisch in Tschechien eine Firma eröffnen, Mitarbeiter für drei Euro in der Stunde einstellen und in Deutschland arbeiten lassen“, erklärt Roth, „das geht nicht.“ Die Branche wolle weg vom „Schmuddelimage“, dazu gehöre auch die Einführung eines Mindestlohns. Im Dezember 2009 waren laut einer Erhebung bundesweit zwei Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten als Zeitarbeiter tätig und landesweit 1,5 Prozent. Im Raum Ulm waren es dagegen 3,2 Prozent, teilt Iris Schofeld-Salk, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit in Ulm, mit. Das unterstreicht die Bedeutung dieses Bereichs für den lokalen Arbeitsmarkt. Weitere Belege: Von 943 neuen Stellen, die im September 2010 in Ulm angeboten wurden, waren 540 von Personaldienstleistern. Es gebe in der Branche große Zuwächse, insgesamt bewege man sich aber trotzdem noch auf „Vorkrisenniveau“, erklärt die Pressesprecherin. Für die Arbeitsagentur ist die Branche durchaus eine Hilfe. „Für einen Teil der Langzeitarbeitslosen ist es eine gute Möglichkeit, wieder in den Job zu kommen.“



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