Ulm News, 22.08.2017 15:58
Pasta-Kette "Vapiano" eröffnet 500 Quadratmeter großes Restaurant in der Neuen Mitte
Die Pasta-Kette „Vapiano“ eröffnet im nächsten Jahr in der Neuen Mitte in Ulm ein großes Restaurant. Für das Systemrestaurant wird das frühere Modehaus Honer umgebaut. Das Lokal wird einen etwa 500 Quadratmeter großen Gastraum haben. Nicht nur wegen "Vapiano" verändert sich die Ulmer Gastro-Landschaft derzeit. Spötter sprechen schon von der Achse Neue Straße/Judenhof vom "Little Italy" von Ulm.
Während der Handel und selbst Handelsketten bei den aufgerufenen Pachtpreisen in der Ulmer Innenstadt schlapp machen, gibt es offenbar bei den Systemrestaurants keine Grenzen. In den Sedelhöfen wird „Starbucks“ eine Filiale eröffnen und in der Neuen Mitte startet 2018 „Vapiano“, eine Restaurantkette mit derzeit knapp 200 Niederlassungen in über 30 Ländern. „Vapiano“ hat sich erfolgreich auf italienische Pasta spezialisiert, die – wie in einem Fastfood-Restaurant – frei zusammengestellt werden kann und vor den Augen des Gastes zubereitet wird. Da das alles bei guter Qualität auch recht günstig zu haben ist, boomen die Vapiano-Restaurants, ebenso wie die Pizza-Restaurants „L‘Osteria“ aus gleichem Hause.
In Ulm gibt es im Handel stets große Diskussionen bei Neuansiedlungen über Größe und Sortiment, wer nun innenstadtnah was und auf welch großer Verkaufsfläche anbieten und verkaufen darf. So hatte das Blautal-Center größte Mühe mit der Ansiedlung des großen Sportgeschäfts „Decathlon“, ebenfalls eine weltweite Kette. Die Decathlon-Fläche im Blautal-Center musste nach langen Verhandlungen reduziert werden, damit die Sportgeschäfte, vor allem Sport Sohn, und ähnliche Sortimenter in der Ulmer Innenstadt vor allzu großer Konkurrenz geschützt bleiben.
Dagegen scheint im Bereich der Gastronomie in Ulm derzeit alles möglich. Mit der L’Osteria, ein ehemaliges Möbelhaus, dem neuen „Barfüsser“, früher Modehaus Jung und Sparkasse, der italienischen Markthalle „Masseria Masino“ (früher Signora Maria) im Schuhhaus, Cicorelle (früher Boutique Rut Stocker) und nun „Vapiano“, bis Juni das alteingesessene Modehaus Honer, wurden und werden traditionsreiche Ulmer Handelshäuser zu Gastronomiebetreiben mit umfangreicher Außenbestuhlung umgenutzt und konzessioniert. Dazu benötigt es große Geldmittel, die nur Restaurantketten oder Großgastronomen riskieren und tragen können.
Während im Fischerviertel Gastronomen um einzelne Tische - aus Gründen des Stadtbilds oder weil man nach Meinung des Amtes eh schon genug Tische hat - mit der Stadtverwaltung feilschen müssen, ist offenbar an anderer Stelle vieles mehr und einfacher möglich. Noch ist nicht bekannt, wie viele Tische die Stadtverwaltung dem neuen Systemrestaurant zubilligt, man kann aber davon ausgehen, dass "Vapiano" Flächen in der architektonisch gestylten Neuen Straße und zum Münster hin nutzen wird.
Die Pasta-Kette in bester Lage wird wohl zuerst die vielen kleinen italienischen Restaurants und Pizzabäcker in der Innenstadt treffen. Da in der Gastronomie mittlerweile fast alles über den Preis geht, sind die Filialen der finanzstarken und perfekt durch organisierten Restaurantketten – auch die Burgerkette „Hans im Glück“ soll noch in die Ulmer Innenstadt kommen - beim Kampf um den besten Preis klar im Vorteil. Die Ulmer Traditionslokale müssen und werden sich auch strecken.
Die Veränderung geht schnell. Mit dem neuen „Barfüsser“, „Bill Bar“, Fellows, der italienischen Markthalle, dem ehrwürdigen Mohrenköpfle, Masseria Masino, Cicorella, der neuen Ojo Bar & Restaurant, der „L’Osteria“ am Judenhof, dem angesagten Imbiss „Damn Burger“ sowie den hippen Bars Bossa Nova, Sucasa, C
afe Largo und „Die Bar“ hat sich die bislang kultige Ulmer Ausgehmeile vom Fischerviertel etwas in Richtung Neue Mitte und Judenhof verlagert. Spötter sprechen schon von der Achse Neue Straße/Judenhof schon vom "Little Italy" von Ulm.
Die Pächter oder Inhaber traditionsreicher, uriger Lokale im Fischerviertel, die wegen ihrer Enge, ihrer Lage, ihrer Einrichtung, ihres Rufs, ihrer Atmosphäre, ihrer Wirte und ihren langjährigen Mitarbeitern hinterm Tresen geliebt und geschätzt werden, spüren eine Veränderung – und wundern sich sehr, warum in Ulm die Stadtverwaltung, IHK, Händler und der Verein Ulmer City Marketing, in dem auch Gastronomiebetriebe Mitglied sind, über die Ansiedlung eines einzigen Sportgeschäftes so lange und heftig diskutieren, aber Großprojekte, die das gastronomische Gefüge in der Innen- und Altstadt und auch das Stadtbild deutlich verändern, diskussions- und geräuschlos genehmigt werden. Ein Plan oder wenigstens vage Rahmenbedingungen sind nicht erkennbar.
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