Ulm News, 21.08.2017 01:39
Im Galopp durch 30 Jahre Bandgeschichte - Fury in the Slaughterhouse feiert Geburtstag mit 2600 begeisterten Fans im Klosterhof
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Beschreibung: Fury in the Slaughterhouse im Klosterhof in Wiblingen
Fotograf: Ralf Grimminger
Zum Abschluss der Wiblinger Sommerfestspiele feierte die Band "Fury in the Slaughterhouse" vor leider nur 2600 Zuhörern das 30-jähiges Bandjubiläum mit einem großartigen, zweieinhalbstündigen Konzert und 30 Liedern im Klosterhof in Wiblingen, dem einzigen Gastspiel in Süddeutschland. Natürliich mit den zeitlosen Hits "Dead and gone", "Won't forget these days", "Time to wonder" und "Radio Orchid". Ebenso wie am Vorabend Patricia Kaas hätte die Show von Fury in the Slaughterhouse deutlich mehr Zuhörer verdient gehabt.
"Fury in the Slaughterhouse" hat sich als Band schon aufgelöst. In Ulm sah man die Gruppe aus Hannover zuletzt auf einem Brauereifest zwischen Biertischen und Bierkiisten mit klaren Anweisungen der Chefin in Richtung Musiker. Es wäre vollkommen nachvollziehbar gewesen, wenn die Musiker "Fury" nach diesem Konzert in solch einem Rahmen sofort zum Abdecken in den Schlachthof gebracht hätten. Doch Ulm und das Bier waren nicht der Grund für die Trennung. Vielmehr gab es intern immer wieder Konflikte.
So trafen sich die Fury-Musiker erstmals wieder vor einigen Jahren zu einem Heimspiel in Hannover, zu dem tausende Fans kamen. Darauf verständigte man sich, alle fünf Jahre ein solches "Klassentreffen" zu veranstalten. Das nächste "Klassentreffen" wurde wegen des Bandjubiläums nun etwas vorgezogen und aus dem einen Konzert in Hannover wurden drei ausverkaufte Shows in der Tui-Arena in Hannover mit 36 000 Zuhörern, ein Best of Album mit fünf neuen Songs und 15 Open Air-Konzerte im Sommer. Es folgt noch eine "kleine unplugged-Tour", so Sänger Kai Wingenfelder, womit das Kapiitel "Fury in the Slaughterhouse" dann endgültig abgeschlossen werden soll.
Dass es soweit kommt, ist kaum nachzuvollziehen. Denn die zum Septett angewachsene Band hat ganz offensichtlich viel Spaß auf der Bühne, ist locker und kalauert, hat auch politisches Stehvermögen und spielte im Klosterhof vor allem druckvoll und wie aus einem Guß ein abwechslungsreiches Programm aus rockigen, machmal auch punkigen Songs, feinen Balladen und hymnenhaften Hits, die allesamt von Kai Wingenfelders unverkennbarer rauhen Stimme getragen wurden. Auch im 30. Jahr lahmt "Fury" nicht. Ganz im Gegenteil.
Wie versprochen nahmen die Sieben ihre Fans auch im Klosterhof in Wiblingen auf eine Zeitreise: 30 Songs aus den vergangenen 30 Jahren.
Mit "Dance on the frontline" eröffnete die Band das Konzert, für das der Liedermacher Jan Loechel ganz allein, symphatisch und erfolgreich als Anheizer fungierte. Fast etwas früh, schon an vierter Stelle, folgte mit "Radio Orchid" einer der ganz großen Hits von "Fury in the Slaughterhouse" aus dem Jahr 1993. Mit dem neuen Song "30 (its not easy)" einnerten sie an die 30 Jahre in und mit der Band, ehe mit "Milk and Honey" wieder kraftig aufs Gaspedal gedrückt wurde.
Mit "Boys don't cry" verbeugten sie sich musikalisch vor The Cure und setzten dann gleich darauf die emotionalen Höhepunkte und tausendfach mitgesungenen Gänsehautsongs "Every Generation got its own desease" und "Won't forget these days", das die Fans einfach als Zugabeforderung weitersangen - und die Band als erste Zugabe auch weiterspielte.
Im zweiten Zugabeblock gab es das punkige "Revelation" und als letzten Hit-Höhepunkt mit Fanchor "Time to wonder". Mit "Seconds to fall" entließen die höchst vitalen "Furys" ihre Fans nach einem großartigen Konzert und einer würdigen 30-Jahr-Feier in die Nacht. Gratulation. Zum Aufhören ist es fast noch ein bisschen zu früh.



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