Ulm News, 19.12.2010 14:01
Pflegeeltern gesucht
Familien, die ein Pflegekind bei sich aufnehmen, sind rar. Seit Jahren ist die Zahl der Pflegestellenbewerber rückläufig. Die für die Vermittlung von Pfle-gekindern zuständigen Dienste des Alb-Donau-Kreises, des Landkreises Neu-Ulm und der Stadt Ulm gehen daher erstmals gemeinsam mit einer Werbeaktion "Pflegeeltern gesucht" an die Öffentlichkeit.
Durch eine großangelegte Plakataktion auf Großflächen, Litfaßsäulen sowie in Bussen und Straßenbahnen und mit Faltblättern und Schulferienkalendern wollen die Fachdienste auf ihr Anliegen aufmerksam machen.Kinder, die nicht bei ihren Eltern leben können und fremd untergebracht werden müssen, brauchen Familien, die bereit sind sie aufzunehmen. Die Gründe dafür nicht in der eigenen Familie bleiben zu können, sind ganz un-terschiedlich. "Pflegekinder sind ein Abenteuer, denn jedes Kind hat seine Vorgeschichte, die es als Rucksack mit sich trägt", sagt Birgit Ummenhofer, Sozialpädagogin beim Fachdienst Pflegeltern im Neu-Ulmer Landratsamt. "Wir suchen daher Eltern für Kinder, die neben der Freude am Umgang mit Kindern, auch Erfahrung, Empathie, Toleranz und Belastbarkeit mitbringen", ergänzt ihre Kollegin Marie-Luise Roth-Bradatsch von der Ulmer Fachberatung Tages- und Vollzeitpflege. Pflegeeltern sollten auch die Bereitschaft zur Transparenz mitbringen, da sie Teil eines öffentlichen „ Erziehungsauftrags“ würden.
Keine ganz leichte Aufgabe also, über die Philipp Striebel vom Fachdienst Jugendhilfe und Soziale Dienste des Alb-Donau-Kreises sagt: "Wer sich aber auf das Abenteuer einlässt und sich für die Sache begeistert, dessen Leben kann es bereichern."
Vollzeitpflege ist eine Hilfe zur Erziehung nach § 27 in Verbindung mit 33 SGB VIII. Anders als bei einer Adoption, bei der das Kind mit allen Rechten und Pflichten "an Kindes Statt" angenommen wird, bleiben Pflegekinder der Obhut des Jugendamtes unterstellt und die aufnehmende Familie erhält ein Pflegeentgelt.
Das Jugendamt der Stadt Ulm betreut zurzeit 51 Kinder in Pflegefamilien, im Landkreis Neu-Ulm sind es aktuell 86 Pflegekinder, die in rund 70 Pflegefamilien Aufnahme gefunden haben, im Alb-Donau-Kreis leben 82 Kinder in Pflegefamilien. Neben diesen längerfristigen Pflegeverhältnissen stehen rund 20 Familien bereit, um Kinder in familiären Krisensituationen kurzfristig aufzunehmen. Hier kann die Dauer von zwei Tagen bis zu drei Monaten, in Einzelfällen auch darüber hinaus betragen.
Die Kinder im Alter von 0 bis 17 Jahren kommen aus unterschiedlichen Le-benszusammenhängen.
Die Vermittlung setzt daher eine sorgfältige und qualifizierte Prüfung voraus, damit die jeweiligen Pflegekinder und Pflegeel-tern auch gut zueinander passen, betont Bradatsch: "Wir brauchen Familien mit unterschiedlichen Profilen, damit wir die „richtige“ Familie für das entsprechende Kind finden können. Familien, die bereit sind, ein Kind mit all seinen Belastungen, aber auch seinen Fähigkeiten aufzunehmen, mit ihm als „ Familie“ leben wollen und ihm Geborgenheit und Unterstützung geben."
Die Pflegekinderberatungsstellen wünschen sich daher eine große Bewerbervielfalt, denn je größer die Zahl von aufnahmebereiten Pflegefamilien ist und je vielfältiger deren Eigenschaften und Möglichkeiten sind, desto größer ist die Chance, für ein bestimmtes Kind die geeignete und passende Familie zu finden.
Interessierte wenden sich bitte an:
Für den Alb-Donau-Kreis:
Philipp Striebel
Fachdienst Jugendhilfe und Soziale Dienste
0731/185 4329
philipp.striebel@alb-donau-kreis.de
Marie-Luise Roth-Bradatsch
Fachberatung Tages- und Vollzeitpflege
0731/161 5343
m.roth-bradatsch@ulm.de
Birgit Ummenhofer
Fachdienst Pflegeeltern
Telefon: 0731/7040-480
birgit.ummenhofer@lra.neu-ulm.de






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