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Ulm News, 10.04.2017 14:41

10. April 2017 von Thomas Kießling
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Wie Stromversorgung intelligent wird


 Leicht verfügbar, einfach zu bedienen, aus nachhaltigen Energiequellen gewonnen, vernetzt und intelligent - so soll die Energieversorgung der Zukunft aussehen. Das wurde beim 20. Produktionstechnischen Kolloquium (PKU) an der Hochschule Ulm deutlich, das unter dem Motto „25 Jahre Energietechnik Hochschule Ulm“ stand. 

Rektor Volker Reuter erinnerte in seiner Begrüßung daran, wie der Schwerpunkt 1992 vom damaligen baden-württembergischen Wissenschaftsminister Klaus von Trotha und dem ehemaligen Ulmer Oberbürgermeister Ivo Gönner eingerichtet wurde. Kernthemen damals waren: Minimierung des Energiebedarfs, rationelle Energienutzung, Erschließung erneuerbarer Energien sowie Energiewirtschaft. Reuter hob hervor, welch großen Anteil Professor Peter Obert, im Auditorium anwesend, am Aufbau des Schwerpunktes an der Hochschule hatte.
So wurde die Energietechnik durch die Einrichtung spezieller Studiengänge wie „Sustainable Energy Competence“ (Master), Energiesystemtechnik (Bachelor) und Internationale Energiewirtschaft (Bachelor) sowie die Verankerung von energietechnischen Studienschwerpunkten in klassischen Ingenieursstudiengängen zu einem festen Bestandteil der Identität der Hochschule.
Das Institut für Energie- und Antriebstechnik (IEA) wirkte tief in die Stadtpolitik Ulms hinein: Die Expertise der Hochschule Ulm half bei Konzeptionierung und Realisierung der bekannten Passivhaussiedlung "Am Sonnenfeld" und bei der Errichtung des Energon, eines der größten Bürogebäude im Passivhausstandard. Als Ironie bezeichnete es der Rektor, dass ausgerechnet die Innovatoren des IEA im baufälligen Standort in Böfingen untergebracht sind. In diesem Zusammenhang verwies Reuter darauf, wie essentiell der geplante Neubau am Campus Albert-Einstein-Allee für die Zukunft der Hochschule Ulm sei.
Oberbürgermeister Gunter Czisch überbrachte die Glückwünsche der Stadt Ulm. Die Energietechnik sei ein Impulsgeber für die Stadtentwicklung in Ulm. Gerade auch die Expertise der Hochschule habe geholfen, Ulm zur Vorzeigestadt für nachhaltige Energien zu machen. Allerdings stehe auch in der Energiebranche eine Zeitenwende an. Während bisher immer Einzelbausteine wie Photovoltaik- und Solarthermieanlagen technisch weiterentwickelt wurden, sei es die Herausforderung der nahen Zukunft, all die verschiedenen Systeme zusammenzubringen und miteinander kommunizieren zu lassen. Czisch blickte in seinem Grußwort auch auf die Frage der Verantwortung, die sich durch die Digitalisierung der Energieversorgung ergibt. Plötzlich werden unzählige persönliche Daten auch außerhalb von Facebook und Co. ausgetauscht. Im Schutz dieser Daten durch die Garantie eines sicheren und vertrauenswürdigen Datenaustauschs im digitalen Energiemarkt sieht Czisch eine Kernaufgabe der Stadtwerke der Zukunft. Für diese Zukunft wünschte sich der OB, dass Stadt, Universität und Hochschule weiterhin so eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten, wie bisher.
Als Keynote-Speaker trat anschließend Klaus Eder, Geschäftsführer der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) an das Mikrofon. Er näherte sich dem Thema Energiewende anhand des Themas „Mobilität“. Die Zukunft der Mobilität wird geprägt sein von Elektromobilität, Shared Economy, Hybridfahrzeugen, Autonomen Fahrzeugen, Öffentlichem Nahverkehr und der vertikalen Mobilität, sprich dem zunehmenden Einsatz von Drohnen auch im Personenverkehr. Gerade der Anstieg in der E-Mobilität wird dabei die Energieversorger vor ganz neue Herausforderungen stellen. So erreicht das fossile Tanken bisher noch eine Energiezufuhr, die pro Messeinheit um den Faktor 100 höher ist als beim E-Tanken.
Neben E-Mobilität und steigendem Energiebedarf werden die Stadtwerke auch auf die wachsende Zah l von Prosumern reagieren müssen. Die Haushalte, die nicht nur Energie konsumieren, sondern durch Solarstromanlagen (oder ähnliches) selbst ins Netz einspeisen, stellen die Energieversorger vor besondere Herausforderungen. Der Strom fließt nun in verschiedene Richtungen und die Energieerzeugung findet zunehmend dezentral statt. Die Antwort auf das anbrechende Zeitalter der Prosumer sind intelligente Netze, sogenannte „Smart Grids“, sowie „Smart Homes“ und „Smart Factories“, welche die technischen Lösungen für wechselnden Stromrichtungen und punktgenaue Bereitstellung von Energie bieten.
Als Fachmann für intelligente Netze und Häuser berichtete dann Professor Gerd Heilscher über die Arbeit seiner Forschungsgruppe „Smart Grid“, die in Zusammenarbeit mit den SWU ein Reallabor in Hittistetten betreibt. Er machte deutlich, dass neben allen technologischen Herausforderungen die Innovationen für die Energieversorgung der Zukunft vor allem auch die Kundenbedürfnisse beachten müssten. Dem Kunden sei es am Ende egal, wie „smart“ sein Netz sei, Hauptsache die Energieversorgung zuhause sei sicher, inklusive der Sicherheit der persönlichen Daten, und einfach zu bedienen.
Den ganzen Tag über diskutierten die rund 130 Teilnehmer intensiv die verschiedenen Ansätze der Digitalisierung der Energiebranche. Die Organisatoren des 20. PKU, Professor Georg Kleiser und Professor Peter Renze, zeigten sich am Abend erfreut über die hohe Qualität aller Vorträge und der anschließenden Diskussionen im Fachpublikum.



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