Ulm News, 18.03.2017 13:00
Roland Emmerich will im Sommer seinen Lebenspartner Omar de Soto heiraten
„Wir sind seit achteinhalb Jahren zusammen. Im Sommer wird jetzt geheiratet“. Mit dieser sehr persönlichen Ansage beendete der Regisseur und Produzent Roland Emmerich seine Dankesrede anlässlich der Verleihung des Carl Laemmle Produzentenpreises am Freitagabend im Schloss Großlaupheim in Laupheim. Die rund 500 Gäste der glanzvollen Gala spendeten lautstarken Applaus.
Wie Stadtmarketing geht zeigen derzeit zwei Städte in Oberschwaben. Vor kurzem landete die Stadt Biberach mit dem knitzen Video über Rückkehrer aus Berlin, die in Biberach wieder gerne aufgenommen werden, einen viralen Hit in den sozialen Netzwerken, über den viele seriöse Nachrichtensendungen wie die ARD Tagesthemen berichteten.
Und nun ist es Stadt Laupheim, die mit der erstmaligen und künftig jährlichen Verleihung des Carl Laemmle Produzentenpreise die näheren Großstädte locker in die Tasche steckt. Stadt Feinstaub, Tieferlegung, Parkhaus oder Baustellenchaos ist Laupheim mit Weltstars aus der Filmbranche, mit Glitzer und Glamour, mit hochwertig, stilvoll, aber nicht abgehoben und schon gar nicht billig, bundesweit in den Schlagzeilen. Die Stadt zahlte verhältnismäßig wenig für die Veranstaltung. Dass sich die Stadtspitze über alles im Vorfeld sehr genau ihre Gedanken gemacht hat, wurde spätestens bei der Begrüßung der Galagäste deutlich: Oberbürgermeister Rainer Kapellen hielt eine ausgesprochen erfrischende und inhaltlich hervorragende Rede.
Ermöglicht wurde die schöne und stimmige Gala durch Unterstützung örtlicher Geldinstitute, Unternehmer und örtlicher Unternehmerfamilien.
Die Sponsorensuche wurde natürlich erleichtert, wenn man mit einem Superstar wie Roland Emmerich aufwarten kann. Welchen medialen Auflauf der Regisseur und Produzent bewirkte, überraschte die Veranstalter dann aber doch ein wenig. Roland Emmerich absolvierte am Freitagnachmittag im 15-Minuten-Takt ein Interview nach dem anderen von Bunte bis Gala, ZDF oder ARD, Brisant bis zu den lokalen Radios und Fernsehstationen. Die SWR Landesschau berichtete sogar live vom Roten Teppich.
Roland Emmerich machte das streng getaktete Programm gerne und stets freundlich mit. Eben ein schwäbischer Vollprofi, geboren in Sindelfingen. So erzählte er, der seit den 80er Jahren in den USA lebt, dass seine 90 Jahre alte Mutter, wenn sie zu Besuch in Los Angeles ist, für ihn Kässpätzle und Maultaschen kocht. Ab und zu haute er auch einen schwäbischen Satz raus und räumte ein, dass er Laupheim – früher – nur als Durchgangsort auf dem Weg in den Skirurlaub von Sindelfingen in die Schweiz erlebte. „Das war immer eine furchtbare Strecke. Eine Autobahn gab es ja noch nicht“. Roland Emmerich absolvierte den Interview-Marathon professionell und smart, auch wenn schon auch mal die eine oder andere Frage, beispielsweise wegen seiner Partnerschaft, nicht sehr fair war. Er konnte dies Fragen nehmen, weil die amerikanische Presse weit weniger freundlich mit den Stars umgeht.
Beim Empfang der Stadt, vor der Eröffnung der Gala, zog er sich nach einer Weile dann aber doch kurzentschlossen und sehr unauffällig zurück. Er brauchte einfach eine Pause.
Umso strahlender präsentierte er sich dann im Rahmen der Gala und locker und aufgeräumt stand der Mann, dessen Blockbuster-Filme bislang gut vier Milliarden Dollar eingespielt haben, an der Bar im Schloss Großlaupheim, hatte für jeden ein Ohr und posierte mit den Gesprächspartnern für begehrte Selfies. Gegen Mitternacht zogen sich Roland Emmerich und sein Lebenspartner Omar de Soto zurück.
Roland Emmerich war bereits am Abend zuvor unterwegs. Auf Einladung einer Laupheimer Unternehmerfamilie war er privat in Ulm zum Essen eingeladen. Bei dem Essen mit etwa zwei Dutzend geladenen Gästen saß auch der Ulmer Oberbürgermeister Gunter Czisch&
lt;/strong> mit am Tisch. Aber der hat derzeit mehr mit wenig glanzvollem Baustellenmanagement zu tun.
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