ulm-news.de

Sparkasse Neu-Ulm - Illertissen 1 - neu
Sie sind hier: ulm-news Startseite  Nachrichten

Ulm News, 15.12.2010 12:35

15. December 2010 von Thomas Kießling
0 Kommentare

Fortbildung über richtigen Umgang mit misshandelten Frauen


Rechtsmedizinerin Dr. Elisabeth Mützel von der Uni München berichtete im Landratsamt Neu-Ulm über den richtigen Umgang mit misshandelten Frauen.

Frauen, die von ihrem Lebenspartner misshandelt werden, scheuen sich nicht selten, über die Schläge zuhause zu sprechen und zur Polizei zu gehen. Sie zögern mit einer Anzeige - aus Angst, Scham, der Sorge um die gemeinsamen Kinder oder hegen die Hoffnung, dass sich alles wieder einrenken wird. Ärztinnen und Ärzte sollten besonders aufmerksam reagieren, wenn sie bei der Untersuchung einer Patientin Blutergüsse, Striemen oder Brandwunden entdecken. Sie sollten auf jeden Fall nachfragen, ob die Verletzungen durch Gewaltanwendung des Partners entstanden sind. Diesen Rat gab bei einer Fortbildungsveranstaltung im Landratsamt Neu-Ulm Privatdozentin Dr. med. Elisabeth Mützel, die Leiterin der Notfallambulanz für weibliche Gewaltopfer am Institut für Rechtsmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München.

Rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen zu dem Informationsnachmittag, den die Gleichstellungsbeauftragte des Landratsamtes Neu-Ulm, Renate Kögel, zusammen mit dem 1. Vorsitzenden des Ärztlichen Kreisverbandes Mittelschwaben, Dr. med. Peter Czermak aus Senden, organisiert hatte. Zwei Drittel der Anwesenden waren Medizinerinnen und Mediziner, der Rest Vertreterinnen von regionalen Hilfsorganisationen für weibliche Gewaltopfer. Die Veranstaltung diente neben der Information auch dem Kennenlernen untereinander. Die Ärztinnen und Ärzte erfuhren auf diese Weise, welche Anlaufstellen für misshandelte Frauen es gibt.

Referentin Dr. Mützel verdeutlichte mit erschreckenden Fotos von Opfern aus der Gewaltambulanz das Ausmaß häuslicher Gewalt nach diagnostischen Gesichtspunkten. Die Fachärztin für Rechtsmedizin sensibilisierte ihre Arztkolleginnen und -kollegen für die Problematik und vermittelte ihnen Richtlinien für die Beweissicherung. So sollte sich in jeder Hausarztpraxis eine Fotokamera befinden, damit bei Bedarf Bilder von den Verletzungen der Gewaltopfer gemacht werden könnten. Die Größe der Hämatome sollte mit einem Lineal gemessen, Hautabrieb von den Wunden und eventuelle Spuren von Abwehrreaktionen des Opfers unter deren Fingernägeln sollten sichergestellt werden. Zur Arbeitsvereinfachung könnten Dokumentationsbögen aus dem Internet verwendet werden.

Mit der Notfallambulanz für weibliche Gewaltopfer der LMU München steht auch für betroffene Frauen aus dem Landkreis Neu-Ulm eine unabhängige, fachkompetente Beratungsstelle bereit. Sie ergänzt das bestehende Netz aus niedergelassenen Ärzten und Beratungsstellen. „Durch den regelmäßigen Kontakt mit Opfern von Gewalt haben unsere Rechtsmediziner die nötige Erfahrung und Sensibilität, die einen vertrauensvollen Umgang gewährleisten“, versicherte Dr. Mützel.

In der Notfallambulanz könnten Frauen, die Opfer eines sexuellen Übergriffs oder einer Gewalttat geworden sind, fachgerecht und gerichtstauglich ihre Verletzungen dokumentieren lassen. Untersuchungen von Verletzungen, Sicherung von Spuren und Interpretation der Befunde gehören laut Dr. Mützel zu den regelmäßigen Aufgaben von Rechtsmedizinern. „Auch wenn Frauen zunächst nicht die Polizei einbeziehen wollen, ist eine zeitnahe Untersuchung für eventuelle spätere Schritte sehr wichtig“, betonte die Expertin.

Die rechtsmedizinische Notfallambulanz in München ist unter der Telefonnummer 089/2180-73011 erreichbar. Nähere Informationen im Internet unter www.rechtsmedizin.med.uni-muenchen.de.



Queer - Gottesdienst 2025Zant Festival 300 x 300Play-offs BasketballMia sind mehr - Kampagne der Stadt Neu-UlmStauferkrone 2026Ulmer Zelt 2024-1Cube Store Ulm - Banner kleinUlm-newsSparkasse NU

Termine & Kino

weitere Termine
Sparkasse Neu-Ulm - Illertissen 1 - neu
May 26

Großeinsatz im Einkaufszentrum - eine Übung mit 1.100 Einsatzkräften und vielen Erkenntnissen
Elf Monate Planungszeit gibt Rainer Benedens vom DRK Rettungsdienst Heidenheim-Ulm als Vorbereitungsdauer...weiterlesen


Jun 06

„Hier in Ulm geht noch viel mehr“ – eine große Mitgliederversammlung der Spatzen verschmerzt den Abstieg und will weiter durchstarten
„Wir geben nie auf“ – wenn es nach Vorstand und Geschäftsführer Markus Thiele geht, dann soll...weiterlesen


May 31

Brückenabriss geht schneller als erwartet - Gänstorbrücke bald nur noch halb
Ursprünglich sollte der westliche Teil der Gänstorbrücke von Donnerstag bis Sonntag abgebrochen werden....weiterlesen


Jun 06

Schrecksekunde: Schulbus kollidiert mit Straßenbahn
Noch einigermaßen glücklich verlaufen, doch sieben verletzte Kinder sind die Folge eines...weiterlesen


Jun 05

Über Donaustetten toben Unwetter und Tornado - hoher Sachschaden - zum Glück niemand verletzt
Das Unwetter am Mittwochabend (4. Juni 2025) hat den Ulmer Stadtteil Donaustetten vermutlich am heftigsten...weiterlesen


May 28

Mordende Männerhasserin oder versuchte Serienmörderin
Mord wirft die Staatsanwaltschaft der 26-jährigen Anna-Maria W. vor. Die junge Frau hat gestanden, im...weiterlesen


Jun 03

Medien sprechen schon von Polizeiskandal - bei Rauschgifthandel und Bestechung in der PP Neu-Ulm - bislang keine weiteren Details
Medien aus ganz Deutschland berichten bereits über die Vorkommnisse im Polizeipräsidium Neu-Ulm - z.B....weiterlesen


Jun 01

Noch ein Glanzlicht der Woche? - A-E-I-O…Vokale und Vokalisten bei den Sound Bridges versinken in der Donau
Was wurde uns nicht versprochen bei den Sound Bridges? Eine audiovisuelle Inszenierung von...weiterlesen



Sparkasse Neu-Ulm - Illertissen 1 - neu

 
© ulm-news.de, Nachrichten für Ulm und Umgebung   KONTAKT | FAQ | IMPRESSUM | DATENSCHUTZ | Cookie Einstellungen anpassen nach oben