Ulm News, 27.01.2017 20:00
Wiley Club in Neu-Ulm wird zur Eventlocation - Thomas Eifert wird Inhaber des legendären Lokals
Der neue Betreiber des Wiley Clubs in Neu-Ulm ist der Ulmer Großgastronom Thomas Eifert. Er übernimmt zum 1. März den Gastronomiebetrieb von Lisa und Harold Geiger, die das Restaurant in 22 Jahren überregional bekannt gemacht und erfolgreich betrieben haben. Eifert will den Wiley Club, entgegen der ursprünglichen Wünsche der Neu-Ulmer Stadtverwaltung, vorwiegend als Eventlocation betreiben. A la Carte gibt es künftig nichts mehr im Wiley Club. Aber das war in den vergangenen Jahren schon nicht so einfach wegen der vielen geschlossenen und aufwendigen Veranstaltungen im Club.
Thomas Eifert (gastromenü, Hotel Lago, ulmesse, Bella Vista, Oldtimerfabrik) löst Gebäude, Namen, Logo und den Verkehrswert des gut gehenden Lokals für einen hohen sechsstelligen Betrag von Harold Geiger ab, der der Besitzer des weithin bekannten Gastronomiebetriebes ist. Pächter war dessen Frau Lisa Geiger. Die Stadt Neu-Ulm hatte als Grundstücksbesitzerin auch ein Mitspracheinteresse, an wen der Wiley Club verkauft wird.
Da die Stadt die bisherige Nutzung, also tägliche Öffnungszeiten und ein a la carte- Geschäft, unbedingt beibehalten wollte, gaben alle Interessenten auch entsprechende Angebote ab. Tägliche Öffnungszeiten von vormittags bis in die Nacht erfordern einen höheren Personal- und Wareneinsatz als bei gebuchten, exakt planbaren Sonderveranstaltungen. Zudem müsste der Club untertags etwa 60 Parkplätze bereitstellen oder ablösen, da Stellplätze an der Kirche oder an der Hochschule nur abends genutzt werden können.
Diese teuren Notwendigkeiten bei einem Tagesbetrieb flossen in die Kalkulation der Angebote aller Interessenten ein. Oberbürgermeister Gerold Noerenberg hatte in den vergangenen Wochen mehrfach in diesem Zusammenhang betont, die Stadt lege Wert darauf, dass der Wiley Club betrieben werde wie das die letzten 22 Jahre erfolgreich der Fall gewesen war.
Der Wiley Club war zwei Jahrzehnte lang für eine große, auch prominente Gästeschar die – zu Recht – angesagt als Restaurant und besondere Loacation, die durch Dekoration, Service, Essen und Ambiente sowie legendäre Partys, Privatfeiern und Prominente wohltuend aus dem gatronomischen Angebot zwischen Stuttgart und München herausstach. Dies gelang nur, weil Lisa und Harold Geiger den Club über die Jahre mit sehr viel Herzblut und großem Einsatz geführt haben.
Jetzt zeigte sich die Stadt Neu-Ulm doch damit zufrieden, dass der neue Besitzer den Wiley Club vorzugsweise als Eventlocation betreiben will, die wesentlich planbarer zu organisieren ist. Der Wiley Club mit seinen 150 bis 300 Sitzplätzen ist für Thomas Eifert eine hervorrragende Ergänzung zum Bella Vista in der Neuen Mitte, das für geschlossene Gesellschaften am Abend zirka 120 Sitzplätze vorhalten kann.
Thomas Eifert machte die positive Entscheidung der Stadt mit seinem Konzept schmackhaft, das Events wie ein Sonntagsfrühstück, Veranstaltungen mit Musik und Comedy, Grill-, Pasta-, Weihnachts- und Charitypartys neben den geschlossenen Veranstaltungen wie Betriebs- und Familienfeiern vorsieht. Wobei die Stadt kaum eine rechtliche Handhabe hätte, wenn diese „öffentlichen“ Veranstaltungen aus betriebswirtschaftlichen Gründen reduziert oder eingestellt werden.
Mit der Entscheidung ist die Ära des Wiley Clubs als öffentlicher Treffpunkt, als gehobenes Tagesrestaurant für alle Gäste, wahrscheinlich beendet. Das schmeckt nicht jedem.
Gut kommen aber die Pläne von Eifert an, der in dem Club, in dem ein gewisser Renovierungsstau herrscht, noch kräftig investieren will. So sollen der Küchentrakt und die Küche für viel Geld erneuert werden, die Terrasse vergrößert und die Andienung verbesset werden, so dass in dem Club künftig sogar Autopräsentationen stattfinden könnten. Noch-Besitzer Harold Geiger ist daher überzeugt: "Das wird eine Perle".
Keine Angst um ihre Hochzeit oder Betriebsfeier müssen übrigens die jeweiligen Organisatoren haben. Die etwa 50 bereits ge
buchten Veranstaltungen für 2017 werden vom neuen Inhaber übernommen und in bewährter Qualität - teilweise mit Lisa Geiger weiterhin als Ansprechpartnerin - stattfinden. Der Wechsel findet zum 1. März statt, vorher feiern Lisa und Haold Geiger Abschied. Unmittelbar danach sollen die Unbauarbeiten beginnen.
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