Ulm News, 03.11.2016 14:00

3. November 2016 von Thomas Kießling

Ulm ist eine der jüngsten Städte in Deutschland

Das Durchschnittsalter ist innerhalb von zwei Jahrzehnten von 39,3 auf 43,2 Jahre gestiegen. Baden-Württemberg ist dennoch das Flächenland mit dem niedrigsten Altersschnitt. Mit Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm liegen auch die jüngsten Städte/Landkreise im Südwesten.

Die steigende Lebenserwartung und niedrige Geburtenzahlen treiben das Durchschnittsalter in Baden-Württemberg immer weiter nach oben. Die Bevölkerung ist innerhalb von zwei Jahrzehnten um knapp vier Jahre gealtert und zählt nunmehr 43,2 Lenze. Das zeigt eine Auswertung der Initiative „7 Jahre länger“ auf Basis der finalen Bevölkerungsdaten für 2015. Wegen des Zustroms vieler junger Menschen altert Baden-Württemberg aber langsamer als Deutschland insgesamt.

Durchschnittsalter im jungen Ulm bei 41,8 Jahren

Bundesweit liegt der Altersschnitt mit 44,2 Jahren ein Jahr höher als im Südwesten. Im Vergleich aller Bundesländer hat Baden-Württemberg die drittjüngste Bevölkerung – jünger sind die Menschen nur in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg. Freiburg hat bundesweit die jüngste Bevölkerung.
Mit Freiburg liegt zugleich der bundesweit jüngste Stadt- oder Landkreis im Südwesten. Die Einwohner dort sind 40,2 Jahre alt. Es folgen Heidelberg, Tübingen und Ulm. In Ulm liegt das Durchschnittsalter bei 41,8 Jahren.
Zum Vergleich: Die Menschen in Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) oder im Altenburger Land (Thüringen) – den beiden ältesten Regionen Deutschlands – sind mit 49,8 Jahren fast zehn Jahre älter.
Mit Heidelberg liegt auch der bundesweit zweitjüngste Kreis in Baden-Württemberg. Die Stadt profitiert wie auch Freiburg von den vielen Studenten, die den Altersschnitt nach unten drücken. Nur in 8 der 44 Kreise in Baden-Württemberg liegt das Durchschnittsalter über dem Bundesdurchschnitt von 44,2 Jahren.
Die mit Abstand ältesten Einwohner hat Baden-Baden mit 47,4 Jahren. Am schnellsten gealtert ist die Bevölkerung seit 1995 jedoch im Landkreis Sigmaringen: um 5,7 auf 43,1 Jahre ging der Altersschnitt seitdem nach oben.
Der Anstieg fällt aber deutlich geringer aus als im thüringischen Suhl: Die Stadt ist seit 1995 um 10,7 Jahre gealtert – bundesweiter Rekord.

Hohe Zuwanderung 2015 wirkt wie Verjüngungskur

Im Vorjahr geriet der Alterungsprozess jedoch insgesamt ein wenig ins Stocken. Sowohl bundesweit als auch in Baden-Württemberg sank das Durchschnittsalter um 0,1 Jahre. Für Deutschland war es der erste Rückgang seit der Wiedervereinigung überhaupt. Die größte Verjüngung in Baden-Württemberg erlebten die Stadtkreise Mannheim, Karlsruhe und Pforzheim mit einem Rückgang von jeweils 0,3 Jahren. Langfristig ist der Alterungsprozess jedoch nicht aufzuhalten.
Laut jüngster Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes wird das Durchschnittsalter in Deutschland bis 2060 auf 47,6 bis 50,6 Jahre steigen – abhängig davon, wie sich Zuwanderung und Geburtenrate weiter entwickeln.
Zum Vergleich: 1990 waren die Menschen hierzulande noch durchschnittlich 39,3 Jahre alt, 1970 gar erst rund 36,2 Jahre.