ratiopharm Ulm spielt gegen TBB Trier - Wiedersehen mit Dru Joyce

 Denn im rheinland-pfälzischen Trier trifft er mit ratiopharm Ulm auf einen Spieler, den er noch in sehr guter Erinnerung hat. "Dru ist ein hervorragender Point Guard und war ein bedeutender Teil unserer Play-off-Mannschaft von 2009", sagt Taylor über den Mann, der unter seiner Führung zum zweitbesten Assistgeber der Liga avancierte. Von diesen Werten (4,2 ApS, Rang 7.) ist der 25-jährige Joyce derzeit zwar noch etwas entfernt, doch ansonsten hat sich an seinem Umfeld wenig verändert. Denn auch in Trier wird seit dieser Saison vermehrt auf deutsche Talente gesetzt. War der Traditionsclub bisher für seine starken Amerikaner bekannt - Charly Brown, BJ McKie, oder Bernhard Tompson, um nur einige Heroen zu nennen - wird seit der Ankunft von Coach Henrik Rödl an der Mosel eine andere Philosophie verfolgt. "Henrik ist eine deutsche Basketball-Legende. Er bringt Qualitätsbasketball von Berlin nach Trier", lobt Taylor die Arbeit seines Kollegen, der wie er selbst dem deutschen Nachwuchs eine Chance gibt. Größter Nutznießer der Rödlschen Vorgaben ist Philip Zwiener. Der 2,01 Meter große Small Forward, der mit Rödl aus Berlin kam, verdreifachte seine Einsatzzeit (31,02 Min), und erzielt als Trier Topscorer nun 15,9 Punkte an statt seiner 2,5 Zähler, die er für Alba Berlin auflegte. "Das ist eine sehr interessante Geschichte", sagt Taylor. "Zwieners Entwicklung hat aber auch sehr viel damit zu tun, dass er sich in Berlin über Jahre optimal entwickel konnte", so der Ulmer Coach weiter. Und was er in der Hauptstadt gelernt hat, zeigte Zwiener bisher am eindrucksvollste in Bremerhaven (72:73): Mit 10/12 aus dem Feld und insgesamt 26 Punkten gelang ihm ein fast perfektes Spiel. Dennoch kann Coach Rödl mit den letzten Spielen seines Teams nicht zufrieden sein. Denn nach einem starken Start in die Saison mit fünf Siegen aus den ersten acht Spielen - darunter Erfolge über Hagen, Bonn und Ludwigsburg - mussten die Moselstädter zuletzt drei Niederlagen in Folge einstecken (Berlin, Bayreuth, Artland). Dabei war die 65:80-Pleite bei den Dragons exemplarisch für den Paradigmenwechsel unter Rödl. Waren doch mit Zwiener (18 Punkte) und Maik Zibres (16 Punkte) die beiden Topscorer zwei junge einheimische Spieler und nicht wie in den vergangene Jahren erfahrenen US-Amerikaner. Doch auch die US-Kollegen von Dru Joyce verfügen über Qualität. Neben dem 39-jährigen Veteran George Evans sind es vor allem Rookie Steward Berry (8 Punkte, 3,4 Rebounds) und Ex-Eisbär John Bynum, die Coach Taylor auf der Rechnung haben wird. "In Trier werden wir es vor allem mit einer sehr soliden Verteidigung zu tun bekommen", warnt Mike T. vor einem Team, das offensiv mit 67,5 erzielten Punkten lediglich auf Rang 17 (Ulm 77,7, 5) der Liga geführt wird. Doch vielleicht geben die Vertragsverlängerung mit ratiopharm und der Sieg über Hagen den Ulmern ja den nötigen Schub für Auswärtserfolg Nummer 2.