Das offensivstärkste Team der Beko BBL zu Gast in der Kuhberghalle

Denn während viele Teams nach dem ersten Drittel der Saison noch nach ihrer Identität suchen, ist Hagen längst fündig geworden: Das von Ingo Freyer gecoachte Team ist mit 87,7 erzielten Punkten pro Spiel nicht nur das offensivstärkste der Liga, sondern auch die große Überraschung bisher. Hatten viele Experten den Tabellen-Sechzehnten der vergangenen Saison ähnlich stark wie im Vorjahr eingeschätzt, rangiert Phönix nach neun Spieltagen mit 10:8 Punkten auf Platz 6 des Klassements.

Insbesondere der letzte Erfolg sorgte weit über das Ruhrgebiet für Aufsehen. Denn mit 89:62 schossen die Hagener den Meister von 2009 (Oldenburg) förmlich aus der Halle. Allerdings hat der fünfte Sieg für die Westfalen auch einen bitteren Beigeschmack: Mit Edward Seward brach sich einer von nur drei etatmäßigen Centern das Schienbeinköpfchen und fällt für Monate aus. Doch die Big-Men-Rotation um Bernd Kruel (2,09m) und den Ex-Paderborner Matt Terwilliger (2,06) spielt in Hagen eine eher untergeordnete Rolle. Die Stärken der Blau-Gelben liegen auf den Flügelpositionen.

Insgesamt punkten fünf Spieler zweistellig, wovon außer Jacob Burtschi alle außerhalb der Zone zuhause sind. Angeführt wird das Team von Topscorer Mark Dorris (17,1 PpS), der auch für die meisten Assists (4,9) zuständig ist. Ebenfalls brandgefährlich - und wie Dorris aus der ProA kommend - Quentin Pryor. Der Guard ist für 15 Punkte und 3 Assists gut. Herr der Ringe, wenngleich lediglich 2,01 Meter groß, ist ein gewisser Herr Burtschi: Der 26-Jährige kommt auf 5,2 Rebounds und 14,2 Punkte.

Bleibt zu erwähnen, dass neben Liga-Topscorer Dorris gleich drei weitere Hagener unter den besten zehn Schützen der Liga gelistet sind. Das gab es in Hagen noch nie. Was in Per Günthers Heimatstadt auch neu ist: Die Zeiten, als mit den Günther-Brüdern zwei Deutsche das Team anführten, sind vorbei. Außer Bernd Kruel (17 Min) kommt kein Spieler mit einem deutschen Pass auf nennenswerte Einsatzzeiten.