Ulm News, 17.11.2010 14:30
Innenstadtquartier statt Einkaufszentrum
"Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen", heißt es im Sprichwort. Ähnlich ging es 16 Gemeinderätinnen und Gemeinderäte nach Ihrer dreitägigen Exkursion, die sie von Duisburg über Maastricht nach Lüttich führte. Grund für die Reise war die geplante Einkaufsgalerie am Sedelhof, für die bereits die erste Phase eines europaweit ausgeschriebenen Investorenwettbewerbs läuft.
"Wir wollten uns am praktischen Beispiel davon überzeugen, dass wir richtig damit liegen, was wir für Ulm wollen", umschrieb Baubürgermeister Alexander Wetzig die Beweggründe für den Trip. Die Eindrücke der großen Einkaufszentren in Duisburg und vor allem in Maastricht bestätigten die Ulmer Pläne: Ein neues in Mischnutzung gestaltetes Innenstadtquartier soll entstehen - kein reines Einkaufszentrum. "Wir wollen kein zweites Blautal-Center bauen", fasste Stadtplaner Volker Jescheck die gewonnenen Erkenntnisse zusammen, "vielmehr soll ein Viertel entstehen, das sich in seine natürliche Umgebung einfügt, in dem man einkaufen kann, aber vielleicht auch wohnen".
Vor allem die wunderschönen Wohnungen auf dem Dach des Einkaufszentrums in Maastricht hatten es den Mitgliedern der Reisegruppe angetan. Damit waren dann auch schnell jegliche Überlegungen einer Parkfläche auf dem Dach ad acta gelegt. "Geparkt wird unter der Erde - darüber wird gelebt", so Alexander Wetzig.
Die Bildungsreise kam gerade zur rechten Zeit - darin waren sich Verwaltung und Gemeinderat unisono einig. Denn die erste Phase des Wettbewerb läuft bereits. Hier gilt es für interessierte Investoren in Form von aussagekräftigen Referenzen erst einmal nachzuweisen, dass sie ein Projekt dieser Größenordnung überhaupt stemmen können.
Nach einer ersten Auswahl werden dann konkrete Pläne erwartet und letztlich die Entscheidung für einen Investor getroffen. "Es war ganz wichtig, mit Investoren aber auch städtischen Projektplanern in einen direkten Dialog zu treten. So haben wir jetzt eine viel konkretere Vorstellung von den Chancen aber auch den möglicherweise auftauchenden Schwierigkeiten bei einem so richtungsweisenden und für die Stadtqualität so wichtigen Projekt", kommentiert Alexander Wetzig.
Kopiert werden soll jedoch, glaubt man Volker Jescheck, nicht: "Was für Maastricht oder Duisburg passt, passt in Ulm noch lange nicht. Wir werden eine auf unsere Bedürfnisse und Wünsche abgestimmte Lösung finden".
Bereits Mitte 2011 könnte die endgültige Entscheidung für einen Entwurf fallen. Nach Erledigung der baurechtlichen Formalitäten, die laut Volker Jescheck ungefähr ein Jahr in Anspruch nehmen, könnte in der zweiten Jahreshälfte 2012 der Spatenstich erfolgen. "Das ist ein Riesenprojekt für Ulm - wahrscheinlich wird es dann eher doch ein Baggerbiss", so Jescheck.






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