Ulm News, 04.05.2016 12:20
Günzburgerin durschaut Enkeltrick - Polizei nimmt Betrüger fest
Im April wurde ein Enkeltrickbetrüger in Günzburg festgenommen. Der 31-jährige Tatverdächtigte hatte mit Komplizen versucht, an das Geld einer älteren Dame zu kommen. Ganz offensichtlich hatten die Verbrecher jedoch nicht mit dem umsichtigen und überaus couragierten Verhalten der Seniorin gerechnet. Die Frau durchschaute die Enkeltrickmasche einer Anruferin und ging zum Schein und für die Täter offenbar absolut glaubwürdig auf die Geldforderung ein.
Die resolute Günzburgerin spielte letztlich bis zur vermeintlichen Geldübergabe das „Opfer“ und verschaffte der Polizei die notwendige Zeit, um den 31-jährigen Tatverdächtigen in der Nähe der Wohnung der Frau festnehmen zu können. Am Dienstag nun sprachen Kriminalrat Jürgen Schweizer, Leiter der Kriminalpolizeiinspektion Neu-Ulm und Erster Polizeihauptkommissar Stefan Müller, Leiter der Polizeiinspektion Günzburg der vorbildlichen Zeugin Inge Hauf Dank und Anerkennung aus.
Ingeborg Hauf reagierte an diesem April-Tag absolut richtig. Sie durchschaute sehr schnell die Masche einer Anruferin, die sich nicht mit Namen meldete, aber auf Frage des Opfers nach ihrem Namen mit dem typischen Satz begann: „Erkennst Du mich denn nicht“. Unbedarfte Opfer tappen dabei schnell in die Falle und fragen zurück „Bist Du denn der oder die..?“ und nennen den Namen des oder der Verwandten, für den sie den Anrufer halten.
Der Täter oder die Täterin bejahen, geben sich als diese Person aus und bauen anschließend eine Art Vertrauensverhältnis auf. Am Ende stehen Geldübergaben in nicht selten 5-stelliger Höhe.
Nicht so bei der wachsamen Günzburgerin Ingeborg Hauf: Sie ging zum Schein auf die Anruferin ein und erklärte sich letztendlich bereit, 14.000 Euro von der Bank abzuheben und später zu übergeben. Sie verständigte sofort die Polizei und ihren Sohn.
Es folgten mehrere Stunden, in denen die Zeugin von den Tätern permanent am Telefon gehalten wurde, um zu verhindern, dass sie sich Rat holen oder die Polizei verständigen kann. Insgesamt suchten die Täter in wechselnder Zusammensetzung fast 40-mal Kontakt und gaben sich als Enkelin, Banker und Notar aus, um die Geldtransaktion schlüssig und vermeintlich risikolos darzustellen. Inge Hauf spielte, unterstützt durch ihren Sohn und durch Polizeibeamte, die sie längst betreuten, das unbedarfte Opfer. Rund vier Stunden nach dem ersten Anruf klickten schließlich bei der vereinbarten Geldübergabe die Handschellen.
Der 31-jährige Tatverdächtige erwartet im Gefängnis seinen Prozess. Gegen die Mittäter und Hintermänner ermittelt die Kripo Neu-Ulm. Erste Spuren führen die Ermittler nach Polen.







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