Ulm News, 26.04.2016 21:00
Tarot: Faszination der Karten
Zur Wahrsagerei kommen viele, wenn sie einen Rat brauchen und selber nicht weiter wissen. Zum Beispiel bei einer schwierigen Entscheidung. Eines der beliebten Hilfsmittel hierfür sind Tarotkarten. Sie entstanden in Mailand und Bologna in den 1430er-Jahren während der italienischen Renaissance. Erst im 19. Jahrhundert blühte das Wahrsagen im Zuge des Okkultismus auf und erlangte durch kleinere esoterische Gruppen allmählich auch bei der breiteren Öffentlichkeit Bekanntheit.
Die bekanntesten und üblichsten Decks sind das "Rider-Waite"- und das "Crowley"-Tarot sowie das französische "Marseille"-Kartendeck. Doch es gibt auch unzählige andere und neue Varianten, beispielsweise Karten, bei denen die bekannten Motive von hinten zu sehen sind, Illustrationen für Fans von Steampunk oder "Alice im Wunderland". Tarot unterscheidet sich von anderen Praktiken des Wahrsagens, weil es nicht versucht, die Zukunft zu lesen, sondern Impulse und Anregungen für das Leben des Einzelnen zu geben.
Die Karten werden heutzutage von der betroffenen Person selbst mitgedeutet. Sie geben Anstöße und bringen Ideen ein, um Ereignisse richtig einzuordnen. Lange Zeit wurde das Tarot-Deck genauso wie andere Spielkarten verwendet – nämlich ausschließlich für das Spiel.
Als das Wahrsagen als Jahrmarkt-Attraktion aufkam, war die gängige Praxis, dass nur die Wahrsagerin die Karten legte und deutete. Die heutige Option, sich die Karten selbst zu legen, war damals nicht denkbar. Die Wahrsagerin wurde als Mittlerin zwischen Ratsuchenden und der Bedeutung des Tarots benötigt. Bei einigen Legearten spielt es eine Rolle, ob die Karte richtig herum oder kopfüber gezogen wurde.
Doch die genaue Interpretation ist von Person zu Person unterschiedlich. Zudem bedeuten scheinbar eindeutige Karten wie "Der Tod" oder "Der Gehängte" nicht zwangsläufig immer nur etwas Negatives: Sie können auch für Dinge wie Veränderung oder Abwarten stehen. Das zeigt, wie komplex das Kartenlegen und -lesen ist. So lässt es sich auch nicht von heute auf morgen erlernen.
Man kann sich an erfahrenere Kartenleger und Kartenlegerinnen wenden, zum Beispiel bei Questico. Die Karten können heutzutage in verschiedenen Formen gelegt werden – etwa dem (kleinen) Kreuz, dem Weg oder dem keltischen Kreuz bei komplexeren Fragen. Eine weitere beliebte Praktik ist das Ziehen der Tageskarte. Tarot soll Anregungen für eine bessere Lebensführung geben und bei der Bewältigung von Problemen helfen.
Bildrechte: Flickr Tarot Reading Dana Beveridge CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten




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