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Ulm News, 31.03.2016 18:00

31. März 2016 von Thomas Kießling
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Roboter rücken dem Menschen näher


 „Der Roboter rückt dem Menschen näher“, stellt Professor  Manfred Wehrheim beim Ulmer Robotertag 2016 fest. In der Servicerobotik wie in  der Industrierobotik geht die Entwicklung immer mehr hin zum Zusammenspiel von  Mensch und Robotertechnologie. Seit Beginn des Jahres ist eine neue Richtlinie in  Kraft – die „ISO/TS 15066“. Sie unterstützt Unternehmen bei der Risikoanalyse,  wenn sie kollaborierende Robotersysteme einführen wollen. 

Als technische  Spezifikation ergänzt sie die bereits etablierte ISO 10218 "Sicherheitsrichtlinien für  Industrieroboter", die allerdings hauptsächlich auf traditionelle Industrieroboter  ausgelegt war.
Die Notwendigkeit einer neuen Richtlinie ist ein Zeichen dafür, wie  rasant sich die Robotertechnologie entwickelt. Kein Wunder also, dass der  Robotertag, der in diesem Jahr bereits zum neunten Mal stattfand, mit 160  Teilnehmerinnen und Teilnehmern so gut besucht war wie nie.

Hand in Hand mit dem Roboter

  Kollaborierende Industrieroboter sind komplexe Maschinen, die Hand in Hand mit  Personen zusammenarbeiten. In einem gemeinsamen Arbeitsprozess unterstützen  und entlasten Roboter den Menschen. Bisher waren beim Einsatz von Robotern  trennende Schutzeinrichtungen vorgeschrieben, um Personen, die sich im  Arbeitsfeld des Roboters befanden, sicher gegen mechanische Einwirkungen und  damit gegen Verletzungen durch schnelle Roboterteile zu schützen.
„Vom  Arbeitsschutz her legt die Norm nun genau fest, welche Kräfte des Roboters auf den  Menschen wirken dürfen“, erklärt Robotertag-Organisator Professor Wehrheim. Das  ist die technisch lösbare Aufgabe.
Doch er betont: „Die Arbeitswelt wird sich  verändern. Es gilt zu diskutieren, wie weit wir gehen wollen und was für eine  Gesellschaft zuträglich ist.“ Gleichzeitig ist Manfred Wehrheim überzeugt davon,  dass die Weiterentwicklung der Robotertechnologie von entscheidender Bedeutung  ist, um den Produktionsstandort Deutschland zu halten und damit die Arbeitsplätze  zu sichern. Spannend sei hier allerdings, wie sich der Wettbewerb mit Ländern wie  China entwickeln werde, die die Einhaltung von Richtlinien vermutlich laxer  handhaben werden als Deutschland.
Für den Produktionsstandort Deutschland bedeutet die weitere Etablierung und  Weiterentwicklung der kollaborierenden Robotik laut Manfred Wehrheim  entscheidende Vorteile: Neben der Kostenersparnis, einer stabilen Qualität der  Produkte und einer erwarteten Produktionssteigerung von bis zu 20 Prozent, bringt  sie auch den Vorteil, dass sie den demographisch bedingten Anspruch an  Ergonomie adressiert. Wenn also bei einer im Schnitt immer älter werdenden  Belegschaft Knie und Rücken anfangen zu streiken, können Roboter helfen.
Ein  Beispiel: Der Einbau einer Autotür. Der Roboter bringt die schwere Tür bis an die  Karosserie, so dass ein Monteur keine schweren Lasten mehr tragen muss, sondern  sich voll auf die Feinjustierung konzentrieren kann.

Roboter-Ballett für Landwirtschaft und Pflegeeinrichtungen

Die Vielfalt der Möglichkeiten beim Robotereinsatz wird im Labor für Servicerobotik  der Hochschule Ulm gezeigt. Drei Roboter mit einer Ablagefläche fahren in einem  abgegrenzten Raum vorab definierte Zielpunkte ab. Elegant umfahren sie sich dabei  gegenseitig ebenso wie verschiedene Hindernisse. Dieses „Roboterballett“ zeigt,  was bald schon Teil des Arbeitsalltags sein könnte. Professor Christian Schlegel,  Leiter des Zentrums für Servicerobotik Ulm an der Hochschule, erklärt: „Die Roboter  haben die Schwelle zum Einsatz in der Flotte erreicht. Das heißt, dass sie  miteinander orchestriert Aufgaben erledigen können.“ Eine Einsatzmöglichkeit ist  beispielsweise eine „Roboterdienstleistung“ für das Pflegepersonal im Krankenhaus  oder in Altenheimen.
„Wieso muss das hochqualifizierte Pflegepersonal sich mit  einfachen, zeitraubenden Tätigkeiten aufhalten, wenn genauso gut die Roboter im  Hintergrund den Nachschub an Verbandsmaterial oder das Essen auf die Station  bringen können?“, fragt Schlegel. Auf Pflegekräften laste ein extrem hoher Druck,  Aufgaben zu erledigen, für die sie überqualifiziert seien. Davon befreit, hätten sie  mehr Zeit, sich bei ihrer Arbeit den Menschen zuwenden. Ein anderer Einsatzbereich  wäre die Feldarbeit.
Das Projekt MARS (Mobile Agricultural Robot Swarms), das die  Hochschule Ulm gemeinsam mit AGCO/Fendt durchführt, untersucht die  Anwendungsmöglichkeiten hochmobiler Roboterschwärme in der Landwirtschaft. Bei  MARS sollen leichte, mobile und kostengünstige Roboter durch die Vernetzung mit   einem intelligenten, cloudbasierten Algorithmus zu einem leistungsfähigen Schwarm  verbunden werden, der kostengünstiger und umweltfreundlicher ist als bisherige  Formen der landwirtschaftlichen Arbeit – der Roboter wird sozusagen „Hof“-fähig.



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