ratiopharm ulm will achten Tabellenplatz gegen Phoenix Hagen verteidigen

Schon drei Monate vor Beginn der Postseason ist der Kampf um die Playoff-Plätze eröffnet. Denn nach dem „Vier-Punkte-Sieg“ gegen Braunschweig wartet mit dem Neunten Phoenix Hagen am Sonntag (Tipoff: 15 Uhr) gleich der nächste Tabellennachbar, der durch einen Sieg mit den Ulmern (11-8 Siege)  gleichziehen würde.
„Hagen spielt noch besser als in den letzten Jahren, sie klopfen an die Tür zu den Playoffs“, betont Head Coach Thorsten Leibenath, der nach dem besiegelten Eurocup-Ausscheiden nach vorne blickt: „Es macht keinen Sinn, mit dem Spiel in Bandirma zu hadern – wir versuchen jetzt unsere Serie in der BBL auszubauen; wir wollen Platz acht verteidigen und dafür müssen wir Hagen schlagen.“
Die letzten beiden Begegnungen gegen die Feuervögel konnte ratiopharm ulm für sich entscheiden – einmal deutlich (95:73 im Hinspiel); einmal in letzter Sekunde (96:98 in Hagen 14/15). Der Zittersieg war erst der zweite Ulmer Erfolg in Hagen überhaupt – in der hitzigen Atmosphäre der altehrwürdigen Ischelandhalle tat sich ratiopharm ulm in der Vergangenheit immer schwer (4 Niederlagen seit 2009). 
 Eine unkonventionelle wie pfeilschnelle Spielweise zeichnet Phoenix Hagen seit Jahren aus. Die Handschrift von Trainer Ingo Freyer spiegelt sich in den meisten genommenen Würfen der Liga (66,5) wider; zudem erzielt Hagen mithilfe der drittbesten Dreierquote hinter München und Bamberg die meisten Punkte.
Neu ist allerdings eine starke Präsenz in der Zone, mit der sich die Feuervögel so viele Abpraller wie keine andere Bundesliga-Mannschaft sichern.  Hauptverantwortlich für die neue Hagener Stärke ist in erster Linie das Big Men-Trio aus Ivan Elliott, Owen Klassen und DJ Covington, das sich pro Spiel 20,5 Rebounds sichert. Dabei scheint besonders Covington der X-Faktor zu sein: Seit der Rückkehr von einer Sprunggelenksverletzung, die den 2,03 Meter-Mann auch gegen Ulm im Hinspiel zum Aussetzen zwang, verfügen die Feuervögel über eine Bilanz von 8-5 (zuvor: 2-4).
Hauptverantwortlich für die Hagener „Fire Power“ ist einerseits Routinier David Bell in seinem fünften Phoenix-Jahr (5,6 genommene Dreier/Spiel) sowie andererseits der 1,75 Meter große Brandon Jefferson (7,3). Und: Adam Hess! Mit 42,4 Prozent verfügt der ehemalige Ulmer Kapitän über die beste Hagener Quote von „Downtown“.
Thorsten Leibenath (Head Coach ratiopharm ulm): „Mit Covington und Klassen hat Hagen mehr Inside-Präsenz, nicht nur defensiv, sondern auch offensiv. Mit Covington, der im Hinspiel noch verletzt war, wird auch unsere Verteidigungs-Strategie nun schwerer umzusetzen sein. Trotzdem wollen wir Hagen weniger Dreier geben, als sie sonst nehmen. Insgesamt ist das jetzt eine noch stärkere Hagener Mannschaft als im Hinspiel. Dazu kommt: In der Ischelandhalle in Hagen ist es immer schwer zu spielen.“
 „Ich treffe hier kein Scheunentor“, so Per Günther vor gut einem Jahr, als sich ratiopharm ulm gerade zum 96:98-Auswärtssieg in Hagen gezittert hatte.  Und tatsächlich trifft der Ulmer Kapitän in keiner anderen Halle schlechter als in der alten Heimat: In sechs Partien seit 2009 fielen in der „Ische“ gerade einmal 3 von Günthers 21 Dreierversuchen (14%) durch die Reuse. Ordentlich Mut macht neben der kürzlich errungenen Dreierkrone beim Alls tar Day allerdings das Hinspiel, in dem er erstmals mehr als einen Distanzwurf gegen Hagen einnetzen konnte: Mit 4/7 Dreiern (57%) und insgesamt 25 Punkten war der Spielmacher von ratiopharm ulm sogar hauptverantwortlich für den Sieg.