Ulm News, 29.12.2015 00:00
ZKRD: Bereitschaft zur Blutstammzellspende nimmt weiter zu - 2015 entschieden sich über 750 000 Bürger zur Typisierung
Über 48 Millionen Bundesbürger sind zwischen 18 und 61 Jahren alt, und fast 14 Prozent von ihnen, nämlich knapp 6,5 Millionen, sind als Blutstammzellspender registriert. Auch 2015 ist die Zahl der Registrierten dank der unermüdlichen Arbeit der Spenderdateien weiter angestiegen: 2015 wurden exakt 754.292 (Stand 28.12.2015) neue Spender an das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) mit Sitz im süddeutschen Ulm gemeldet.
„Für die Spender gilt eine Altersgrenze von 61 Jahren, dann werden ihre Daten automatisch aus dem Register gelöscht. Daher ist es immens wichtig, stets neue Typisierungsaktionen durchzuführen, um so möglichst viele neue potenzielle Blutstammzellspender zu gewinnen“, erklärt ZKRD-Geschäftsführer Dr. Dr. Carlheinz Müller. „In Deutschland übermitteln 26 Spenderdateien die Daten der neu gewonnenen Spender in anonymisierter Form an das Zentralregister und tragen so entscheidend dazu bei, dass wir in der Bundesrepublik ein im weltweiten Vergleich führendes Register vorweisen können“, so Müller weiter. In der Suche nach dem besten Spender für über 3000 deutsche und über 27000 ausländische Patienten pro Jahr spielt das ZKRD in Deutschland die zentrale Rolle. Täglich vergleicht das ZKRD die HLA-Merkmale von über 12.000 Patienten mit denen der über sechs Millionen in deutschen Spender, um den am besten geeigneten Spender für jeden Patienten zu finden. Nur wenn die HLA-Merkmale von Patient und Spender weitgehend übereinstimmen, kann eine Transplantation durchgeführt werden. Die Erfolgsquote der Suche in Deutschland liegt hoch: Mehr als 75 Prozent der Patienten finden innerhalb von vier bis zwölf Wochen einen geeigneten Spender. Dazu Müller: „Möglich macht dies unter anderem auch unsere selbst entwickelte Software OptiMatch, die bezüglich der Leistungsfähigkeit und Flexibilität weltweit unübertroffen ist“, berichtet Müller. Ebenso entscheidend für diese positive Bilanz ist die weltweite Zusammenarbeit. Organisiert ist sie in der Dachorganisation der Spenderregister, der World Marrow Donor Association (WMDA). Rund 70 Register aus fast 50 Ländern arbeiten im Verbund der WMDA zusammen, damit der grenzüberschreitende Austausch von Blutstammzellpräparaten künftig weiter erleichtert wird, ihre hohe Qualität sichergestellt ist und die Sicherheit von Spender und Patient bei der Transplantation garantiert wird. Seit dem 1. Januar 2015 ist Müller als designierter Präsident Mitglied des Executive Committees der WMDA, im Januar 2017 beginnt seine zweijährige Amtszeit als Präsident.
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