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Ulm News, 08.12.2015 11:19

8. Dezember 2015 von Ralf Grimminger
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Südwestmetall-Chef Götz Maier: Unternehmen brauchen Entlastung, anstatt mit neuen Regeln zu Werkverträgen und Zeitarbeit die Flexibilität einzuengen


 Hohe Tarifsteigerungen sowie falsche politische und gesetzliche Weichenstellungen machen auch den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie (M+E) in den Regionen Ulm, Alb-Donau-Kreis und Biberach zu schaffen. „Ohne ein Umsteuern in der Tarifpolitik wird dies die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes erheblich beeinflussen“, sagt Götz Maier, Geschäftsführer von Südwestmetall in Ulm. An dieser Stelle sei auch die Politik gefordert.

 „Wir brauchen keine neuen Belastungen der Betriebe, sondern vielmehr eine deutliche Entlastung, eine Förderung der Innovationen und eine Investition in Infrastruktur“, so Maier. Einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft im Auftrag von Südwestmetall zufolge erzielte das Verarbeitende Gewerbe der oben genannten Regionen in 2012 überdurchschnittliche 1,23 Prozent der deutschen industriellen Wertschöpfung. Im gleichen Zeitraum lag die Wertschöpfung im Dienstleistungsbereich bei 0,61 Prozent. „Dies zeigt die immense Bedeutung unserer Industrie für die Region“, führt Maier aus. Dennoch sei zu beobachten, dass zunehmend mehr Arbeitsplätze in der Produktion verloren gingen, da Unternehmen, darunter auch immer mehr kleinere Firmen, verstärkt im Ausland investierten.
Hätte die Industrie im Südwestmetallbezirk Ulm lediglich den durchschnittlichen Anteil erwirtschaftet, der dem Anteil der Bevölkerung entspricht, so wäre die Bruttowertschöpfung im Jahr 2012 im Bezirk rund 3,3 Milliarden Euro niedriger ausgefallen. Deshalb müssten dringend die Rahmenbedingungen verändert werden, um die hiesigen Standorte auch für die Produktion wieder attraktiver zu machen, so Maier: „Hier müssen wir wieder zu einer maßvollen Tarifpolitik zurückkehren.“
Allein die letzten drei Tarifrunden seit 2012 hätten der M+E-Industrie ein Kostenplus von 14 Prozent beschert, seit der Krise 2008/09 seien die Entgelte um fast 20 Prozent erhöht worden. Gleichzeitig gebe es kaum Inflation, die Produktivität lege nur geringfügig zu. „Deshalb fordern wir die IG Metall auf, die Erwartungen ihrer Mitglieder vor der nächsten Tarifrunde im Frühjahr 2016 nicht in die Höhe zu treiben.“
Letztendlich würde sonst der Trend zur Abwanderung der Arbeitsplätze ins Ausland nur forciert werden. Als Beispiel falscher politischer Rahmensetzungen nannte Maier die aktuellen Pläne des Bundesarbeitsministeriums, Zeitarbeit und Werkverträge weiter zu regulieren. Unter anderem soll Zeitarbeit auf 18 Monate begrenzt werden, nach neun Monaten sollen Zeitarbeitnehmer zudem wie Stammbeschäftigte des Entleihers bezahlt werden. „Die derzeitigen Pläne gehen weit über die Vereinbarungen im Koalitionsvertrag hinaus“, sagt Maier. Keinen echten Vorteil könne er darin erkennen, dass tarifgebundene Unternehmen per Tarifvertrag von der zeitlichen Begrenzung der Zeitarbeit abweichen dürfen sollen. 
Mit Blick auf das aktuelle Flüchtlingsthema warnte Maier vor übertriebenen Erwartungen hinsichtlich einer schnellen Integration dieser Menschen in Ausbildung und Beschäftigung. Die Bereitschaft auch der M+E-Betriebe, etwas zu tun, sei zwar groß. Auch habe der Verband Südwestmetall insgesamt eine Million Euro zur Unterstützung zur Verfügung gestellt. „Dennoch sind die Herausforderungen vielfältig. Rund 80 Prozent der aktuellen Flüchtlinge haben keine Berufsausbildung“, sagt Maier.
Gleichzeitig gebe es bedingt durch den Abwanderungstrend der Produktion für Gering- und Unqualifizierte immer weniger Beschäftigungsmöglichkeiten. Hier müssten bestehende Hürden beim Zugang zu Beschäftigung abgebaut werden. Ein Beispiel sei das nach wie vor bestehende Beschäftigungsverbot für Flüchtlinge in der Zeitarbeit. Dennoch sehe er Chancen, dass die aktuelle Zuwanderung langfristig auch einen positiven Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten könne. Viele der Asylbewerbe r und Flüchtlinge seien jung, motiviert und f&u uml;r einen Qualifizierungsweg zu gewinnen, so Maier: „Das wird aber selbst im Idealfall fünf bis sechs Jahre dauern. Somit sind die heutigen Flüchtlinge nicht die Fachkräfte von morgen, sondern eher von übermorgen.“ 



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