Ulm News, 12.11.2015 16:30
Die Hoeneß-Brüder: Ulms erfolgreichster Fußball-Export

Sie zählen zu den bekanntesten und erfolgreichsten Geschwisterpaaren der Donaustadt Ulm sowie der Geschichte der Fußball-Bundesliga. Die Rede ist von den Hoeneß-Brüdern. Der kleine Dieter und der große Uli. Eigentlich müsste es ja umgekehrt lauten, überragt ja der großgewachsene Dieter seinen um ein Jahr und zwei Tage älteren Bruder Uli um einige Zentimeter.
Obwohl beide im Sport beinahe alles gewonnen haben, was es zu gewinnen gibt, ist Uli der um einen, vielleicht sogar mehrere Ticks, Erfolgreichere der beiden. Als Spieler wurde er mit der deutschen Nationalmannschaft 1972 Europameister und 1974, im eigenen Land, Weltmeister. Den Vorgänger der heutigen Champions League, den Europapokal der Landesmeister, gewann er als Aktiver zwischen 1973 und 1975 gleich drei Mal hintereinander.
Frühes Karriereaus ebnet den Weg
Auch als Vereinsmanager und später als Präsident gewann er mit dem FC Bayern München zwei Mal die Champions League und wurde in knapp 35 Jahren, unglaubliche 18 Mal deutscher Fußballmeister. Im Vergleich recht bescheiden wirkt dagegen Dieters Lebenslauf. Er wurde mit der deutschen Nationalmannschaft als Spieler 1986 „nur“ Vize-Weltmeister und lediglich fünf Mal deutscher Fußballmeister. Wie sein älterer Bruder, schlug auch Dieter die Karriere als Vereinsmanager ein. Bei Klubs wie dem VfB Stuttgart, der Hertha BSC oder dem Vfl Wolfsburg war es aber ungleich schwieriger Titel einzuheimsen als beim großen FC Bayern München. So blieben auch seine Erfolge in rund 20 Jahren Tätigkeit als Sportdirektor, mit lediglich einem deutschen Meistertitel und zwei Ligapokalen, überschaubar.
Kindheit in Ulm
Angefangen hat für beide alles „Am Eselberg 1“ in Ulm, wo die Eltern Paula und Erwin eine Metzgerei hatten und die beiden Brüder hinterm Haus auf eines der vier Garagentore spielten. Der ältere kickte so gut, dass schon bald der mächtige FC Bayern München auf den schwäbischen Flügelstürmer aufmerksam wurde. Gemeinsam mit einem gewissen Paul Breitner wechselte er 1970 an die Säbener-Straße, wo er zusammen mit dem „Bomber der Nation“, Gerd Müller, ein ungemein erfolgreiches Stürmer-Paar bildete. Sie erzielten in den zwei aufeinaderfolgenden Saisonen 1971/72 und 1972/73 jeweils 53 Tore. Dieser Rekord hielt 35 Jahre bis zur Saison 2008/09, wo das Wolfsburger Duo Grafite und Edin Dzeko die Marke knapp übertreffen konnte. So erfolgreich Ulis aktive Karriere war, so kurz sollte sie auch sein. Eine Knieverletzung zwang den damals 27-jährigen seine Fußball-Schuhe an den Nagel zu hängen. Dank seines Fleißes, einer unvergleichlichen Zielstrebigkeit und der schon früh an der Kasse der familieneigenen Metzgerei gelernten Liebe zu Zahlen, setzte er seinen Erfolgslauf im Management des FC Bayerns fort. Dort konnte er nicht nur große sportliche Erfolge feiern, sondern schaffte es auch den Verein aus einer finanziellen Krise zu führen.
Zockerei und Steuerbetrug
Diese Liebe zu den Zahlen war es auch, die ihn an die Finanzmärkte brachte, wo er zunächst viel Geld mit Devisen verdiente, welches er später dann auch wieder verlor. Geblieben sind ihm davon eine Verurteilung wegen Steuerhinterziehung, hohe Steuerschulden und eine 3-jährige Haftstrafe. Der Einsturz eines deutschen Denkmales. Nach all den Erfolgen könnte diese Haftstrafe also nun die größte Herausforderung aller bisherigen für die eingeschweißte Famlie werden. Ein Happy- End wäre aber dennoch für die zwei Ulmer alles andere als eine Überraschung.







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