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Ulm News, 24.07.2015 12:12

24. Juli 2015 von Ralf Grimminger
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Hochschule Ulm: Interkultureller Design-Workshop führt Studierende aus Ulm und Indonesien zusammen


„Bauhaus and Beyond“ – so lautet der Titel des diesjährigen Design-Workshops im Studiengang Digital Media, der im Juni fünf Studierende sowie einen Dozenten des Indonesian Institute of the Arts Yogyakarta (ISI) an die Hochschule Ulm führte. 

Das ISI ist die älteste und größte Kunst- und  Designuniversität Indonesiens. Die von der Ulmer Gestalterin und Professorin Susanne P. Radtke seit vielen Jahren  initiierten und geleiteten Workshops vereinen stets zwei Kulturen, um gemeinsam  typografische Animationen zu entwerfen, die deutsche Designgeschichte und -kultur  zu ergründen und den interkulturellen Austausch zu fördern. Der Workshop knüpfte  an den Besuch der Ulmer an der indonesischen Kunst- und Designuniversität im  letzten Jahr an. Ausgangspunkt des gemeinsamen Workshops war die Auseinandersetzung mit den  zwei wesentlichen deutschen Designschulen des 20. Jahrhunderts, dem Bauhaus in  Dessau und der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Ulm. So lag es nahe, dass HfG  Archiv auf dem Kuhberg zu besuchen. Der Leiter Herr Dr. Mäntele führte die  deutsch-indonesische Studentengruppe in Geschichte, Theorie und die Produktwelt  Ulmer Gestalter ein. Der mediale Schwerpunkt des Workshops lag auf typografischen Animationen.  „Dieses Medium ist besonders geeignet, da prägnante Aussagen ausdrucksstark mit  Hilfe von Schrift und Piktogrammen verbunden werden können“, erklärt Susanne P.  Radtke. „Piktogramme sind international verständlich und funktionieren im besten  Fall ohne sprachliche Erklärungen.“ Für den fünftägigen Workshop vorgegeben war  eine Auswahl an Statements und Zitaten maßgeblicher Designer des Bauhauses und  der HfG Ulm. Die gemischten Studierenden-Teams hatten die Aufgabe, diese für  typografische Animationen zu verwenden. Die Herausforderung für die Studierenden  bestand darin, Metaphern und Piktogramme zu entwickeln, die dem Inhalt der Zitate  gerecht werden. „Die Synthese von Typografie und Zeichen ermöglicht es, sowohl die kreative, als  auch die systematische Herangehensweise zu integrieren“, so die Exkursionsleiterin  Radtke. Die beiden unterschiedlichen Philosophien des ISI und der Hochschule Ulm  ergänzen sich in dem Workshop gegenseitig, was für die Teilnehmer während der  gemeinsamen Arbeit erlebbar und praktisch erfahrbar wurde. „Die Indonesier haben  einen sehr gelassenen  Workflow und gehen vieles sehr intuitiv an, während wir Deutschen sehr strukturiert  vorgehen und mehr systematisch konzipieren und methodisch arbeiten“, erzählt  Workshop-Teilnehmer. Niko Winkler. „Diesem Mix der unterschiedlichen  Herangehensweisen sind jedoch die außergewöhnlichen Ergebnisse des Design- Workshops zu verdanken“, ergänzt Digital Media-Kommilitone Dominik Bothe. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, die beiden unterschiedlichen Arbeitsweisen  aufeinander abzustimmen, blicken die Teilnehmer auf eine harmonische, erfolgreiche  Zusammenarbeit zurück und sind sich sicher, aus der Arbeit mit den indonesischen  Studierenden wichtige Erkenntnisse für ihre Zukunft mitzunehmen: „Unsere  ‚deutsche Gründlichkeit‘ kann manchmal auch Arbeitsprozesse behindern“, so  Dominik Bothe. Er hat während seines Studiums des Öfteren die Erfahrung gemacht,  mit Überlegen und Denken nicht weiterzukommen. Die intuitive und spontane  Herangehensweise bringe einen jedoch häufig schneller ans Ziel. Im Anschluss an den Workshop führte die Exkursion die Studierenden nach Dessau  und Berlin. Der Besuch des Bauhauses war für die indonesischen Studierenden  besonders beeindruckend, da diese Schule für das internationale Design prägend ist.  Prof. Dieter Raffler, ehemaliger Student der HfG Ulm und heutiger Professor an der  Hochschule Anhalt-Campus Dessau teilte und kommunizierte seine Rezeption und  Einschätzung heutiger Designausbildung und wies die Studierenden auf ihre  gesellschaftliche Verantwortung als Designer hin. In Berlin standen unter anderem  die Medienagentur ART+COM Berlin auf dem Design-Programm sowie der Berliner  Standort der internationalen Agentur Pentagram. Durch die private Unterbringung der Indonesier bei den Studierenden in Ulm  erhielten die Nachwuchsdesigner einen Eindruck von der jeweils anderen Kultur und  erfuhren die Unterschiede im täglichen Zusammenleben. „Ich hatte eine  indonesische Studentin die ganzen 16 Tage bei mir beherbergt. Das hat noch einmal  eine ganz persönliche Begegnung ermöglicht“, erzählt Exkursionsteilnehmerin  Kristina Schirmer. „Die Indonesier haben eine ganz andere Kultur und andere  Gewohnheiten. Das fängt beim Essen an und hört beim Wäschewaschen auf.“ Da der diesjährige Design-Workshop vom Deutschen Akademischen  Austauschdienst (DAAD) gefördert wurde, erhielten die indonesischen Studierenden  einen Zuschuss für die Fahrtkosten, wodurch ihnen die Teilnahme an dem Workshop  in Deutschland erst ermöglicht wurde. Aufgrund der finanziell schlechten Situation  vieler indonesischer Studierender, war der Aufenthalt in Deutschland für beide  Nationen ein ganz besonderes Erlebnis.    „Das Beste war wohl, die strahlenden Gesichter der Indonesier zu sehen“, erinnert  sich Niko Winkler an die Freude der indonesischen Gäste bei der Ankunft in  Deutschland. „Mirza, einer der indonesischen Studenten, hat immer wieder betont,  wie glücklich er sei, in Europa zu sein und dass er so dankbar für diese Chance ist“,  ergänzt Dominik Bothe. „Das war einer der Momente, der mich am meisten  beeindruckt und auch mich glücklich gestimmt hat, ein Teil dieses Austauschs und  des Designworkshops gewesen zu sein.“ Susanne P. Radtke freut sich über die erneute erfolgreiche Kooperation mit der  indonesischen Kunst- und Designuniversität: „Durch das gemeinsame  Studienpraktikum konnten wir die Partnerschaft unserer beider Hochschulen pflegen  und intensivieren. Zudem ermöglichte der Workshop den wissenschaftlichen und persönlichen Austausch der Studierenden und Lehrenden miteinander.“



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