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Ulm News, 16.07.2015 16:11

16. Juli 2015 von Ralf Grimminger
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Medizintechnik-Studierende der Hochschule Ulm forschen an einer flexiblen Handprothese


Wie wichtig die Hände für den Alltag eines Menschen sind, bemerkte Dominik Hepp, als er nach einem Motorradunfall in der 12. Klasse drei Monate seine Hände nicht bewegen konnte. Seit dieser Zeit hatte er die Idee, eine bionische Handprothese zu konstruieren.

„Wenn man sich mit dem Thema „Hand“ beschäftigt, stellt man schnell fest, wie unglaublich komplex deren Aufbau  ist und wie wichtig das reibungslose Funktionieren der Hand für das menschliche Leben ist“, so der Ingenieur. Begonnen als Bachelorprojekt im Studiengang Medizintechnik im  Sommersemester 2011 wird das Vorhaben mit dem Einstieg des Kommilitonen  Jan Kirsch im Herbst 2012 zur Forschungsgruppe „flexHand“. Die Aufgabe, eine  bionische Hand zu konstruieren, die besser greift als herkömmliche  Handprothesen und auch deutlich beweglicher ist, ist enorm, wie Jan Kirsch im  Gespräch bestätigt: „Die Arbeit an dem Projekt war und ist eine riesige  Herausforderung. Wir haben gerade im ersten Jahr sehr viele Fehler gemacht,  aber auch sehr, sehr viel gelernt und jede Menge Erfolge gefeiert.“ Das Projekt ist  sogar so komplex, dass es schon die Basis für zahlreiche Studien-, Bachelor- und  Masterarbeitsthemen gebildet hat. Werkstoffkunde, Informatik, Mechanik,  Mechatronik, Elektrotechnik, Bio-Signalverarbeitung – alles Wissen, welches einem Studierenden der Medizintechnik gelehrt wird, konnten die  Nachwuchsforscher für das Projekt einsetzen. Jan Kirsch programmierte als  Bachelorarbeit beispielsweise eine App, mit der Prothesennutzer und  medizinisches Personal die Handprothese leichter einstellen können.  Unterstützung erfahren die beiden durch Professor Felix Capanni, der den  Studierenden Arbeitsplätze im Labor für Biomechanik, Produktentwicklung und  Simulation zur Verfügung stellt und sie als wissenschaftliche Mitarbeiter im Labor  beschäftigt, allerdings nicht im Zusammenhang mit ihrem Projekt. Trotz der Hilfe  – ohne Herzblut geht nichts, wie Hepp betont: „In dieser bionischen Hand steckt schon sehr, sehr viel von unserem Leben. Man gestaltet seine Freizeit eben anders als viele andere. Die Kommilitonen gehen ins Kino, wir ins Labor.“ Lohn für die Mühen ist eine Handprothese, die gegenüber bisherigen Modellen einen wesentlichen Vorteil hat: Eine mehrteilige Mittelhand, torsionsfähige Finger und verbesserte Bewegungsmöglichkeiten der Finger durch zwei aktive Freiheitsgrade pro Finger führen zu einer deutlich sensibleren  Greiffähigkeit der Hand. Das Greifen und Halten selbst schmaler Gegenstände ist  so problemlos möglich. Der größte Anteil an Versorgungen mit Handprothesen lässt sich in der Bundesrepublik auf Verkehrs- oder Arbeitsunfälle zurückführen. Kriegsopfer findet man hierzulande zum Glück fast keine. Grundsätzlich ist der Bedarf an Handprothesen in Deutschland dabei sehr gering. Für die Entwicklung der „flexHand“ zur Marktreife ist dieser geringe Bedarf von Nachteil. Gut möglich, dass die Prothese nie in den Vertrieb gehen wird. Dominik Hepp und Jan Kirsch  wollen ihre Forschung jedoch auch nach dem zwischenzeitlich erlangten  Abschluss als Master of Engineering weiter vorantreiben. Am Forschungszentrum Jülich haben die beiden ihre Unterlagen für ein EXIST-Gründerstipendium eingereicht. Sollte, was zu erwarten ist, die  Zusage hierfür erfolgen, können Hepp und Kirsch finanziell abgesichert ein Jahr lang einen Businessplan ausarbeiten. „Wir werden die Innovationen und Erkenntnisse aus dem Projekt „flexHand“ nutzen, um ein neuartiges Produkt zu entwickeln, das gute Chancen  am Markt haben wird“, sagt Dominik Hepp zu m Abschluss. Um welches Produkt es sich dabei handelt, will er aber noch nicht verraten. Die Konkurrenz schläft bekanntermaßen nicht.



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