Eine Künstlerin im Drehmoment - Barbara Anna Husar zu Gast in der Venet-Haus Galerie Neu-Ulm

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„Ich bin Teil, Zwischenteil und Teilchenbeschleuniger“, so beschreibt Barbara Anna Husar sich und ihre Arbeit. Diese ist genauso vielseitig wie die Künstlerin selbst, denn Husar ist auch Performerin, Regisseurin sowie Autorin. Die Inspiration zieht Husar aus ihrem bewegten Leben: Die gebürtige  Österreicherin studierte an der Universität für Angewandte Künste in Wien und an der Gerrit Rietveld Academy in Amsterdam. Sie erhielt das österreichische  Staatsstipendium und ist Hubert Brechtold Preisträgerin. Zudem war Husar unter anderem Artist Resident in Berlin, Peking, Shanghai und Bilbao. In ihrem Atelier in Wien experimentiert Husar mit Zeichnung, Malerei, Trickfilm, Foto, Objekt, Installation, Salon und Performance. „Wir freuen uns, eine so vielseitige Künstlerin in der Venet-Haus Galerie begrüßen zu dürfen. Dieser  Facettenreichtum kommt in den ausdrucksstarken Installationen und  dynamischen, farbenfrohen Bildern ideal zum Ausdruck“, sagt die Leiterin der  Galerie Verena Schneider. Barbara Anna Husar ist eine Weltenbummlerin. Sie lebte bereits in verschiedenen Ländern Europas, in China, Amerika und bei den Nomaden in der Wüste Sinai, wo sie eine eigene Ziegenherde hütete. Alle Eindrücke, die sie an diesen Orten gesammelt hat, fließen in ihre Kunst ein. So bemalt Husar Reissäcke, welche sie zuvor zusammennäht wie es die Nomadinnen machen, wenn sie sich einen Unterschlupf bauen. Auch die Dinosaurier aus ihrer Serie „Crosscreatures“ tragen alle die inhaltsschwere Architektur ihrer Wohnorte auf dem Rücken. Ein  bekanntes Beispiel hierfür ist der blaue „Pudongosaurus“, aus dessen Wirbelsäule die Skyline von Shanghai wächst. Doch nicht nur die verschiedenen Länder und deren Kultur spiegeln sich in Husars Kunst wider. Auch das Thema Informationsaustausch, dessen Transport, Vermittlung und Wahrnehmung sind zentrale Inhalte ihres Werkes. Deutlich wird dies ebenfalls in den farbig unter- und übermalten Stempel-Arbeiten aus der Serie „Synapsenschmieren“. Jeden der verwendeten Stempel hat Husar speziell angefertig und repräsentieren jeweils einen spezifischen Sinngehalt – von ironischer Kritik über schelmische Offenheit bis hin zu mysteriösen Geheimnissen. Auf den ersten Blick wirken die Arbeiten der Serie eher wirr. Auf den zweiten Blick jedoch lassen sich zwischen den einzelnen Motiven Zusammenhänge entdecken. Jedes Motiv steht für eine eigene persönliche Geschichte, die wiederum alle in ein großes Ganzes zusammenlaufen. Die Farbe fungiert dabei als verbindendes Glied zwischen den einzelnen „Synapsen“. Für Barbara Anna Husar ist ihr Stempelmischpult eine Art  Festplatte, aus der sie schöpft, um immer wieder neue Konstellationen  herzustellen. Die Galerie Die Venet-Haus Galerie wurde 2007 in Neu-Ulm gegründet. Die Galerie und das damit verbundene Gebäude erhielten ihren Namen durch den international bekannten, französischen Bildhauer Bernar Venet. Das Programm umfasst zeitgenössische Positionen narrativer und konzeptueller Kunst. Die Galerie im Venet-Haus konzentriert sich auf  inhaltsreiche, zeitgenössische Malerei und Skulptur mit internationaler Bedeutung. In den  Jahren gehörten namhafte Künstler wie Arne Quinze, Günther Ücker, Bernar Venet und Niki de Saint Phalle fest zum Programm. Ein wichtiger Akzent wird außerdem auf die Entdeckung und Förderung jüngerer Künstler gelegt. Die Galerie wird von Verena Schneider geleitet und von Terence Carr kuratiert.