Ulm News, 05.07.2015 19:00
Sommergrippe, Erkältung oder Allergie?
Schnupfen, tränende Augen, Husten und Heiserkeit – Typische Symptome, die insbesondere im Winter jeder kennt. Doch auch im Sommer können solche Beschwerden auftreten und den Spaß am guten Wetter einschränken. Eine genaue Differenzierung zwischen den einzelnen Ursachen ist schwierig und sollte idealerweise durch einen Arzt erfolgen. Dennoch kann auch durch den Laien eine Unterscheidung möglich werden, wenn man einige grundlegende Dinge beachtet. So gibt es mehrere entscheidende Unterschiede zwischen Sommergrippe, Erkältung und Allergie. Die einzelnen Erkrankungen im Vergleich
Sommergrippe:
Zunächst ist festzustellen, dass eine echte Grippe im Sommer relativ selten ist. Eine Grippe ist außerdem keinesfalls mit einem grippalen Infekt, auch Erkältung genannt, zu verwechseln. Beide Erkrankungen sind zwar meist viraler Ursache, bei einer Grippe sind es allerdings speziell Influenza-Viren, welche die Krankheit auslösen. Influenza-Viren sind insbesondere bei kälteren Temperaturen deutlich stabiler und überleben länger in der Umwelt. Im Winter leiden außerdem Viele unter einer trockenen Schleimhaut, was das Eindringen der Erreger erleichtert und ursächlich für das saisonale Auftreten von Grippewellen ist. Typisch für eine Grippe ist ein plötzlicher und heftiger Beginn der Beschwerden. Dabei stehen insbesondere ein trockener Reizhusten, Fieber und Muskelschmerzen im Vordergrund.
Begleitend können Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall und Schüttelfrost bestehen. Zudem leiden die Patienten unter einem starken subjektiven Krankheitsgefühl. Eine Therapie erfolgt meist symptomatisch. Zur direkten Bekämpfung stehen sogenannte Neuramidasehemmer wie Oseltamivir oder Zanamivir zur Verfügung, die allerdings selten eingesetzt werden.
Zur Prophylaxe bietet sich eine Grippeimpfung an. Diese muss allerdings jährlich aufgefrischt werden, da sich Influenza-Viren ständig weiterentwickeln und deshalb Jahr für Jahr verschiedene Subtypen auftreten.
Sie empfiehlt sich vor allem für ältere Menschen oder Personen mit häufigem Kontakt zu Grippeinfizierten.
Erkältung
Auslöser sind meist Viren, selten auch Bakterien. Eine Erkältung zeichnet sich zunächst durch unspezifische Symptome aus. Typisch ist der langsame Beginn, eine verstopfte Nase und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Erstsymptom ist meist ein klarer und wässriger Schnupfen, welcher erst im weiteren Krankheitsverlauf dickflüssig wird und sich bei bakterieller Infektion auch verfärben kann.
Begleitend können Husten, Heiserkeit und Kopfschmerzen auftreten. Typisches Therapiekonzept ist hier „Abwarten und Tee trinken“, da eine Erkältung typischerweise selbstlimitierend ist und innerhalb weniger Tage folgenlos abklingt. Nur in seltenen Fällen kommt eine Therapie der Ursache, nämlich des Infekts infrage, da eine solche Therapie den Krankheitsverlauf kaum verkürzen kann. Ausnahme sind bakterielle Infektionen, hier kann der Einsatz eines Antibiotikums sinnvoll werden, muss aber durch einen Arzt verifiziert werden. Unterstützend wirkend können außerdem Haushaltsmittel und homöopathische Arzneien.
Allergie
Wegweisend ist hier der Auslöser der Beschwerden. So treten Allergien erst nach Kontakt mit einem auslösenden Stoff aus. Verwechslungsgefahr mit den anderen beiden Krankheitsbildern, besteht fast nur bei einer Pollenallergie. Meistens wissen die Patienten von ihrer Erkrankung, da sie bereits viele Jahre darunter leiden. Im Zentrum der Beschwerden stehen Schnupfen (allergische Rhinitis), häufiges Niesen, gerötete Augen (Konjuctivitis) und allergisches Asthma mit einem trockenen Reizhusten.
So macht eine amerikanische Studie Allergien in 2/3 aller Fälle als Ursache für eine verstopfte Nase aus.
Ein genauer Auslöser lässt sich mithilfe eines Allergietests beim Arzt feststellen. Therapeutisch stehen Kortison-haltige Nasensprays, Asthmasprays oder eine Hyposensibilisierung zur Auswahl. Tipp: weitergehende Informationen zu allen drei Krankheitsbildern und Hinweise zur Differenzierung und Therapie können auf der Seite des Gesundheitsportals www.erkaeltet.info eingeholt werden
Wichtig ist zunächst die Selbstbeobachtung und Auflistung der Symptome. Treten die Beschwerden schnell und mit großer Intensität auf, ist eine Sommergrippe wahrscheinliche Ursache. Hier bestehen außerdem heftige Glieder- und Kopfschmerzen. Handelt es sich um langsam auftretende Beschwerden mit zunächst geringer Intensität liegt wahrscheinlich eine viral bedingte Erkältung vor. Dazu passen klassische Erkältungssymptome, wie Husten, Schnupfen und Heiserkeit. Bei einer Allergie, insbesondere bei einer Pollenallergie, liegen die Beschwerden meist über einen langen Zeitraum hinweg vor. Eine Verschlechterung tritt auf, wenn sich der Patient ins Freie begibt.




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