Hilde Mattheis: Der Staat darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen

Hilde Mattheis besuchte die Caritas Ulm in der Olgastraße im Rahmen ihrer Sommertour 2010. Das Angebot der Caritas Jugendberufshilfe umfasst unter anderem die Maßnahmen "Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE)", "Berufvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB)" und die Reha-Ausbildung Hauswirtschafshelfer/in mit insgesamt über 120 Teilnehmern. Zielsetzung ist die Vorbereitung auf eine Ausbildung und die Begleitung während der Ausbildung. Bis zu 25 Jugendliche werden bei der Caritas Ulm direkt ausgebildet. 
Helmut Scholler schilderte auch aktuelle Schwierigkeiten seines Fachbereichs. Er wies auf den hohen bürokratischen Aufwand des Ausschreibungsverfahrens für die Maßnahmen der Bundesagentur für Arbeit hin. Scholler und Marrone richteten aber insbesondere den Wunsch an die Politik bzw. die Arbeitsagentur, die Laufzeit bei erfolgreicher Durchführung von Maßnahmen zu verlängern. Teilweise sind Maßnahmen auf wenige Monate beschränkt, so dass eine effektive und sinnvolle Personalplanung nahezu unmöglich ist.
Unter dem zunehmenden Preisdruck und der starken Konkurrenzsituation leiden vor allem Anbieter, die ihre Mitarbeiter tariflich entlohnen und langfristig beschäftigen wollen."
"Der zunehmende Preisdruck und die damit in Frage gestellte Qualität in der Jugendberufshilfe unterstreicht die Beobachtung aus anderen gesellschaftlichen Bereichen, dass sich der Staat auf Kosten der sozial benachteiligten Bürgerinnen und Bürger aus der Verantwortung stiehlt" führte Mattheis aus.