Ulm News, 23.06.2015 19:00
Biobrot mit klimafreundlichem Fußabdruck
Immer mehr Firmen in Deutschland entscheiden sich für eine ökologisch nachhaltige Unternehmenspolitik. Doch für den Kunden ist oft schwer ersichtlich, welcher Betrieb wirklich klimafreundlich und ressourcenschonend produziert. „Ein wichtiger Ansatz zur Ökobilanzierung ist der sogenannte `Product Carbon Footprint´“, erklärt Professor Jens Pape von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde. Der Nachhaltigkeitsexperte wird am Donnerstag, den 25. Juni (18:00 Uhr), an der Universität Ulm über Methoden zur produktbezogenen Klimabilanzierung sprechen.
Am Beispiel der Biobäckerei „Märkisches Landbrot GmbH“ informiert der Professor für „Nachhaltige Unternehmensführung in der Agrar- und Ernährungswirtschaft“ in seinem öffentlichen Vortrag darüber, wie CO2-Bilanzen funktionieren, was sie leisten können und was nicht. Seit 2014 ist der Wissenschaftler stellvertretender Vorsitzender des Umweltgutachterausschusses (UGA) beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern der Hochschule Eberswalde hat der studierte Agrarwissenschaftler für die Berliner Biobäckerei „Märkisches Landbrot GmbH“ ein Berechnungsinstrument für das klimawirksame Gas Kohlendioxid entwickelt – in Anlehnung an internationale Zertifizierungsstandards. Mit diesem Messinstrument wird nicht nur der CO2-Fußabdruck bei der Produktion und Verarbeitung im Betrieb ermittelt, sondern der Kunde kann damit sogar berechnen, wie sich sein persönliches Konsumverhalten in der CO2-Bilanz auswirkt und damit individuelle Einsparpotentiale ermitteln. Die in Neukölln ansässige Biobäckerei „Märkisches Landbrot“ gehört in Deutschland zu den Vorreiterunternehmen der nachhaltigen Unternehmensführung. Bereits 1992 präsentierte die Firma ihre erste Ökobilanz. Trotz selbst gesetzter hoher ökologischer und sozialer Standards schreibt der Bäckereibetrieb seit Jahren schwarze Zahlen und ist ein Exempel dafür, dass sich gesellschaftliche Verantwortung und unternehmerische Gewinnerzielung nicht ausschließen. „Jeder Europäer ist jährlich im Durchschnitt für zehn Tonnen Kohlendioxid-Emissionen verantwortlich. Fast zwei Tonnen davon entfallen auf den Bereich der Ernährung“, so Professor Martin Müller vom Institut für nachhaltige Unternehmensführung der Universität Ulm. „Durch sein persönliches Konsumverhalten kann der Verbraucher seine Klimabilanz ganz individuell verbessern und damit einen eigenen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, versichert der Wirtschaftswissenschaftler, der gemeinsam mit Professor Achim Bubenzer (Hochschule Ulm) und Professorin Julia Kormann (Hochschule Neu-Ulm) die Ringvorlesung „Nachhaltigkeit“ organisiert. Der Vortrag von Professor Jens Pape findet im Rahmen dieser gemeinsamen Veranstaltungsreihe der Ulmer Hochschulen statt, die diesen Sommer mit dem Schwerpunkt „Zertifizierung von nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen“ ausgerichtet wird. Die öffentlichen Vorträge dazu sind kostenlos und richten sich an alle Interessierten. Veranstaltungsort für den Vortrag an der Universität Ulm ist das Forschungsgebäude N27 auf dem Campus Oberer Eselsberg – Ecke Meyerhofstraße – James Franck Ring. Weitere Informationen gibt es im Netz unter der Adresse www.ringvorlesung-nachhaltigkeit.de.




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