Ärzte im Land setzen immer öfter Antibiotika ein

Als Hauptgrund für die Bildung von Resistenzen gilt die unkritische Verschreibung von Antibiotika, sowie deren Einsatz in der Tiermast und Tiermedizin.   "Allein die aktuellen Verordnungsdaten der TK zeigen, dass bei Antibiotika noch Einsparungen möglich sind. Darauf lassen zum einen regionalen Unterschiede, zum anderen die Steigerungsrate in den vergangenen zehn Jahren schließen", erklärt Andreas Vogt, Leiter der TK-Landesvertretung. Die Ärzte in Baden-Württemberg seien bei der Verordnung von Antibiotika vergleichsweise sparsam: Die verschriebene Menge Antibiotika in Baden-Württemberg lag 2014 mit 4,4 Tagesdosen pro Erwerbsperson und Kalenderjahr deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 5,0 Tagesdosen. Nur in Brandenburg (4,1 Tagesdosen), Sachsen (3,7 Tagesdosen) und Thüringen (4,0 Tagesdosen) wurden weniger Antibiotika verordnet. "Spitzenreiter" sind Nordrhein-Westfalen und das Saarland mit jeweils 5,8 Tagesdosen.   Gleichwohl ist auch im Südwesten in den vergangenen Jahren ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Im Jahr 2004 wurden pro Patient und Kalenderjahr in Baden-Württemberg durchschnittlich 3,5 Tagesdosen verordnet. Das entspricht in zehn Jahren einem Zuwachs von rund 26 Prozent. Der TK-Leiter appelliert deshalb an die Ärzte im Südwesten, Antibiotika nur dann zu verschreiben, wenn diese auch tatsächlich notwendig sind.
  Die TK setzt dabei auf das Verständnis der Patienten. "Umfragen zeigen, dass über 90 Prozent der Patienten von ihrem Arzt keine Antibiotika bei banalen Erkältungen erwarten", betont Vogt.