Ulm News, 26.05.2015 18:43
Erste "Stolpersteine" verlegt - Erinnerung an ermordete jüdische Ulmer Mitbürger

Die ersten "Stolpersteine" in Ulm sind am Dienstagvormittag verlegt worden. An der lockeren, zugleich aber auch bewegenden Feier nahmen über den Vormittag verteilt über 200 Ulmerinnen und Ulmer teil. Mit den Stolpersteinen erinnert die Stadt an jüdische Mitbürger, die den Gräueltaten des Naziregimes zum Opfer gefallen sind.
Start des Rundgangs zu den Häusern, in denen jüdische Mitbürger vor dem Zweiten Weltkrieg gewohnt haben, war am Dienstag um 8.30 Uhr am Alten Jüdischen Friedhof in der Frauenstraße. Danach wurden Stolpersteine in der Olgastraße 114 und 85, in der Friedrich-Ebert-Straße 14, der Herdbruckerstraße 8 und am Marktplatz 14 verlegt. Hier wohnten und lebten in den 1930er Jahren die jüdischen Familien Frenkel, Hecht, Moos, Henkel und Levy sowie Jonathan Stark und Lina Einstein, die eine Cousine von Albert Einstein war. Vor jedem Haus wurde an die Geschichte der jeweiligen Familien und an deren Schicksale erinnert. So hatte das Verlegen der Stolpersteine auch sehr berührende, nachdenkliche Momente.
Die "Stolpersteine" sind ein Projekt von Ulmer Bürgerinnen und Bürger, die mit Unterstützung der Stadt, dem Stadtarchiv und dem Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg zu den jüdischen Menschen den biografischen Hintergrund recherchieren und das verlegen der Stolpersteien organisieren. Denn die "Stolpersteine" sollen an "ehemalige Ulmerinnen und Ulmer, ihren Alltag, ihr Mitwirkne in der Gesellschaft, ihr Leben erinnern, nachdem die große Mehrheit der Deutschen in den jahren 1933 bis 1945 deren gewaltsame Entfernung aus der Mitte unberührt und fast achtlos hingenommen hat". Über die ermordeten jüdischen Bürger hinaus, die den größten Anteil ausmachten, gehörten zu diesen menschen z.B. auch Zeugen Jehovas, Deserteure, Opfer des so genannten Euthanasie-Programms, Sinti und Roma, politische Opfer und Opfer der NS-Justiz. Hierzu recherchiert die Ulmer Initiative intensiv die jeweiligen lebensgeschichten und dokumentiert diese in Faltblättern, vor allem aber durch ausführliche Internet-Biografien.









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