Ulm News, 12.05.2015 14:41
Streik wird Mittwoch abends ausgesetzt - Protestierer im Ulmer Rathaus
Am Mittwoch wird der Erzwingungsstreik der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst mit Betriebsende vorübergehend ausgesetzt. Das teilt Maria Winkler, Geschäftsführerin des ver.di Bezirk Ostwürttemberg-Ulm, mit.
In den ersten vier Streiktagen waren im ver.di Bezirk Ostwürttemberg- Ulm 56 KiTas von mehrtägigen Schließungen betroffen sowie weitere Einrichtung der Sozialen Dienste wie Jugendhäuser und Beratungsstellen.
Täglich registrierte ver.di im Bezirk zwischen 350 bis 400 Streikende. „Die Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst müssen dringend nachhaltig aufgewertet werden. Die Arbeit mit und für Menschen hat deutlich mehr Anerkennung verdient“, betont Maria Winkler Geschäftsführerin des ver.di Bezirk Ostwürttemberg-Ulm.
Dies haben Beschäftigte aus Ulmer KiTas am Dienstag im Rathaus der Stadt deutlich gemacht, als sie „ihrem“ Dienstherrn über 700 Unterschriften, die von Eltern gesammelt wurden, überbrachten. OB Ivo Gönner nahm, berichtet ver.di, „sichtlich genervt“ die Wäscheleine – an der die Unterschriftenlisten mit Wäscheklammern befestigt waren – entgegen.
In Ulm wird nach Angaben von verdi-Chefin Maria Winkler bei neun KiTas fortgesetzt, die Sozialarbeiter der Stadt Ulm und des Landkreises Alb-Donau werden am Mittwoch die Arbeit wieder aufnehmen.
Mit Betriebsende der KiTas wird in Ulm, Heidenheim und Schwäbisch Gmünd der Erzwingungsstreik „unterbrochen“. Hintergrund ist, dass sehr viele dieser Einrichtungen wegen des Feiertages auch am Freitag planmäßig geschlossen sind. „Wir gönnen den Streikenden eine kleine Atempause mit einem verlängerten Wochenende“, erklärt Maria Winkler und kündigt gleichzeitig weitere Arbeitsniederlegungen für die kommende Woche an. „Wir werden die öffentlichen Arbeitgeber auch in der kommenden Woche den Druck spüren lassen, die Geduld der Frauen zeigt sich auch im Erzwingungsstreik. „Wir können noch lange und wir sind steigerungsfähig“, fügt Maria Winkler an.
ver.di verhandelt für ca. 240.000 Erzieher/-innen, Kinderpfleger/-innen und Sozialarbeiter/-innen und weitere Berufsgruppen in der Behindertenhilfe und sozialen Einrichtungen, die im öffentlichen Dienst bei den Kommunen beschäftigt sind. Die gewachsene Verantwortung und die hohen Belastungen dieser Berufsgruppen nähmen weiter zu. Die Bezahlung werde diesen Anforderungen nicht mehr gerecht. „Wenn die Städte engagierte und moti- vierte Beschäftigte wollen, dann müssen sie auch nach dem Wert ihrer Qualifikation bezahlt werden“, bringt Maria Winkler die Forderungen auf den Punkt. Erzieherinnen und Erzieher sind längst nicht mehr nur für die bloße Betreuung der Kinder zuständig.
Tatsächlich seien sie pädagogische Fachkräfte, die mit vielfältigen Erziehungs- und Bildungsaufgaben Kinder „schulreif“ machen. Dazu gehöre Sprachförderung (auch für Kinder mit Migrationshintergrund oder aus schwierigem sozialem Umfeld), Anleitung zu Experimenten für naturwissenschaftliches und mathematisches Verständnis, aber auch Erziehung zur Selbständig keit. Sie müssten die Fortschritte in Bildungsberichten dokumentieren, führten regelmäßige Elterngespräche und fungierten zus&am
p;am p;au ml;tzlich vielfach als Ansprechpartner und Netzwerker in der Stadtteilarbeit.
"Im Vergleich zu anderen Bachelor-Abschlüssen (technischer oder naturwissenschaftliche Fächer) verdienen die Erzieherinnen – abhängig von ihrer Beschäftigungsdauer 300 €uro - 500 €uro im Monat weniger", so Maria Winkler.



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