Ulm News, 03.09.2010 14:00
Bei Energiestandards spitze in Deutschland
Die Stadt Ulm hat sich schon im Jahr 2008 hohe Energiestandards auferlegt. Solch strenge Kriterien wenden in Deutschland nur drei oder vier andere Kommunen an. Ulm ist also Spitze in Deutschland. Jeder Neubau und jede Sanierung eines städtischen Gebäudes wird zunächst auf die „energetische Ertüchtigung“ hin untersucht. In diesem Jahr werden Millionen in die energetische Verbesserung von Schulgebäuden wie zum Beispiel den Anna Essinger Schulen investiert. Möglich ist eine Energiereduzierung um bis zu 50 Prozent.
Bei der Ulmer Stadtverwaltung verwendet die Hauptabteilung Zentrales Gebäudemanagement unter anderem ihre Energie darauf, den Energiebedarf in öffentlichen Gebäuden zu reduzieren. Aufgabe und Ziel des Teams Energiemanagement im Sachgebiet Haustechnik und Energiemanagement ist eine grundsätzliche Energieeinsparung und eine Senkung der städtischen Energiekosten. So kümmern sich die Fachleute unter anderem um die Energiebeschaffung (Einkauf, Vertragswesen und Tarifverhandlungen), aber auch um die Energiebewirtschaftung, Verbrauchskontrollen, Energieberichte, Gebäudeanalysen, die Anlagenbetreuung und um die Fortbildung des Betriebspersonals, das lernt, sorgsamer mit der Energie umzugehen.
Ein wichtiger Faktor ist die konsequente Umsetzung von Energieeinsparmaßnahmen im baulichen Bereich. Da geht es zuvorderst darum Fenster zu erneuern und die Wärmedämmung an öffentlichen Gebäuden zu verbessern. Doch auch im technischen Bereich, etwa bei der Erneuerung von Heizungsanlagen, ist das Fachteam gefragt.
Der Ulmer Gemeinderat stimmte bereits im Jahr 2008 auf Antrag der Stadtverwaltung einem strengen Maßnahmenkatalog zu. Ausschlaggebend für die Zustimmung waren natürlich Umweltgesichtspunkte, aber auch wirtschaftliche Faktoren. Die Energiekosten waren bis 2008 jährlich um zehn Prozent gestiegen. 7 Millionen Euro wandte die Kommune nur für den Energiebedarf ihrer Gebäude auf. „Tut man nichts, müsste die Stadt in 15 Jahren 30 Millionen Euro ausgeben, vorausgesetzt die Preissteigerung bleibt bei zehn Prozent“, rechnet Michael Cieszewski, zuständiger Sachgebietsleiter für Haustechnik und Energiemanagement.
Die Konsequenz: Der Gemeinderat beschloss strenge Energiestandards für alle öffentliche Gebäude, ein Sonderprogram im Wert von 1 Million Euro pro Jahr für Energieeinsparungsmaßnamen und personelle Verstärkung im Bereich Energiemanagement.
Danach gelten für öffentliche Neubauten in der Regel der zertifizierte Passivhausstandard und bei Altbau-Sanierungen Werte, die noch unter den aktuellen gesetzlichen Mindestanforderungen liegen. Vor jedem Neubau oder jeder Sanierung steht zudem eine „energetischen Diagnose“, die für den Bau Wirtschaftlichkeit, Baumaterial, Energiepreise und Zinsen mit ein bezieht. „Dieser Maßnahmenkatalog ist vorbildlich“, betont Cieszewski, in dessen Sachgebiet diese Standards entwickelt wurden.
Das aktuelle Konjunkturpaket II kommt nun der Stadt Ulm gerade recht. Zehn Schulgebäude und die Ulmer Hauptfeuerwache werden derzeit saniert, mindesten 30 Prozent der Bausumme von zirka 10 Millionen Euro fließen in energetische Verbesserungen.
Die Stadt verwendet zudem Geld aus den Förderprogrammen von Bund und Land für die energetische Sanierung großer Gebäude wie des EinsteinHauses (Volkshochschule), des Kindergartens Schillstraße und der Mehrzweckhalle in der Weststadt.
Damit auch in der Verwaltung immer ausreichend Energie für das Thema verwandt wird, lässt sich die Stadt jährlich mit dem „european energie award“ zertifizieren.
Ein unabhängiges Büro untersucht dabei die Anstrengungen der Stadt und alle Bereiche von der Gebäudesubstanz und Technik über Verkehr, Ver- und Entsorgung sowie Synergieeffekte.
Das Ergebnis dieser Anstrengungen kann sich sehen lassen. „Wir schaffen es so, 30 bis 50 Prozent der Energie zu reduzieren und damit die Energiekosten deutlich zu senken&
ldqu o;, versichert Michael Cieszewski.
Der CO2-Ausstoß wird trotz dieser Verbesserungen in Ulm nicht merklich verringert, denn fast alle städtischen Gebäude werden mit Fernwärme aus der Holz- und Müllverbrennungsanlage beheizt.
Mit dem geringen Verbrauch von Primärenergie wie Öl und Gas lagen die CO2-Werte schon bisher weit unter denen vergleichbarer Kommunen.






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