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Ulm News, 15.04.2015 14:24

15. April 2015 von Thomas Kießling
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Noch mehr Sicherheit für Patienten


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Beschreibung: Prof. Dr. Wolfgang Rottbauer

Fotograf: Universitätsklinik Ulm

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Geschafft!  Nach rund zweijähriger  Bauzeit  verfügt  die  Klinik  für  Innere  Medizin  II  nun über  viernagelneue  Hybrid-Herzkatheterlabore,  die  aufgrund der  medizintechnischen  Ausstattung  und derEinbindung ins bestehende Gesamtkonzept zu den bundesweit modernsten Einrichtungen ihrer Artgehören. „Es sind ab sofort minimal-invasive Eingriffe unter OP-Raumluftbedingungen möglich, undwir können jetzt auf die bestmögliche Bildqualität bei  der Darstellung des Herzens zurückgreifen.Zudem  sind  in  unmittelbarer  Nähe  zu  den  Herzkatheterlaboren  eigenständige  Über-wachungsbereiche  für  die  Vor-  und  Nachsorge  eingerichtet  worden.  Alles  in  allem  hat  sich  diePatientensicherheit  damit  nochmals  signifikant  verbessert“,  sagt  Prof.  Dr.  Wolfgang  Rottbauer,Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin II.

Mit der Modernisierung und Erweiterung der Herzkatheterlabore trägt das Team um Professor Rottbauer  einer Entwicklung Rechnung, die sich bereits seit mehreren Jahren abzeichnet: Die Zahl notwendiger kardiologischer Eingriffe im Herzkatheterlabor erhöht sich. Ein Blick auf die Statistiken zur demografischen Entwicklung in Deutschland zeigt warum: Die Menschen erreichen im Durchschnitt ein immer höheres Lebensalter. Hinzu kommt, dass der Anteil älterer Personen gemessen an der Gesamtbevölkerung stetig zunimmt. Diese Entwicklungen stellen die Medizin vor immer größere Herausforderungen, da mit zunehmendem Alter auch die Zahl von Hochrisikopatienten steigt – also Menschen, die z. B. eine Vielzahl von Erkrankungen aufweisen.  Besonders gut lässt sich dieses ernstzunehmende Phänomen im Bereich der Kardiologie erkennen. Bei Herzklappenpatienten beispielsweise kann sich das chirurgische Eingriffsrisiko vor dem Hintergrund von Begleiterkrankungen rasch erhöhen, so dass hier kathetertechnische Verfahren ohne Operation eingesetzt werden. Auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim, der in der vergangenen Woche stattfand, wurde gezeigt, dass Patienten, die eine neue Herzklappe über die Kathetertechnik erhalten haben, weniger Komplikationen und eine höhere Überlebenschance haben als Patienten, die chirurgisch operiert wurden.  Die Kardiologie am Universitätsklinikum Ulm ist für diese Entwicklung nunmehr bestens gerüstet. „Einer der wichtigsten Vorteile beim Einsatz von Herzkathetern ist der minimal-invasive Zugang. Je kleiner der Zugangsweg ist, umso rascher kann sich der Patient vom durchgeführten Eingriff erholen. Im Falle des Herzklappenersatzes kommt hinzu, dass der Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine oder eine Eröffnung des Brustkorbes nicht notwendig ist“, erläutert Professor Rottbauer. Doch wann besteht überhaupt eine medizinische Notwendigkeit zum Beispiel für einen Klappenersatz? Viele Herzpatienten leiden unter einer verengten Aortenklappe (Stenose), die anatomisch gesehen zwischen der linken Herzkammer und der Hauptschlagader liegt. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit für eine solche Erkrankung. Das Tückische: Meist entwickelt sich eine Stenose unbemerkt über einen mehrjährigen Zeitraum und verursacht zunächst auch keine Beschwerden, bis es plötzlich zu einer kritischen Verengung kommen kann. „Es gibt dennoch Warnzeichen für eine mögliche Verengung“, erläutert Professor Rottbauer. „Dazu gehören insbesondere ein Gefühl der Brustenge und der Atemnot in Verbindung mit allgemeiner Leistungsschwäche. Im weiteren Verlauf kann es zur plötzlichen Bewusstlosigkeit und/oder zu erheblicher Luftnot in Ruhe kommen.“ Das Team um Professor Rottbauer hat weltweit die größte Erfahrung beim Einsatz von sogenannten repositionierbaren Herzklappen. Hierbei kann über einen Katheter eine Herzklappe eingesetzt, bei Notwendigkeit umplatziert oder auch wieder komplett herausgeholt werden. „In Kombination mit dem minimal-invasiven Zugang und der modernsten Bildgebung in den Hybrid-Herzkatheterlaboren haben wir damit eine sehr hohe Sicherheit in der Durchführung eines Herzklappenersatzes zum Wohle unserer Patienten erreicht“, so Professor Rottbauer.  Die minimal-invasive Technik in Kombination mit hochmoderner Bildgebung ist auch bei anderen akuten Erkrankungen wie z.B. dem Herzinfarkt sehr wichtig. Bei einem Herzinfarkt ist eines der drei Herzkranzgefäße akut verschlossen. Solche schwerkranken Patienten werden vom Notarzt direkt in eines der vier Herzkathete rlabore gebracht, umso rasch wie möglich das verschlossene Gefäß wieder eröffnen und eine Gefäßstütze einsetzen zu können. Durch modernste Bildgebung, auch aus dem Gefäßinneren heraus, können auch seltene Ursachen für einen Herzinfarkt nachgewiesen werden. Bei akuten Brustschmerzen stehen rund um die Uhr die Chest Pain Unit, die Intensivstation und auch die Herzkatheterlabore zur Verfügung. Die Chest Pain Unit ist hierbei eine spezialisierte Einrichtung der Kardiologie, um sehr rasch die Ursache für die Beschwerden klären zu können.

Tag der offenen Tür am 9. Mai „Wir laden Interessierte und Betroffene herzlich zu einem Tag der offenen Tür am Samstag, 9. Mai, ein. Los geht es um 9.00 Uhr, das Ende der Veranstaltung wird gegen 14.00 Uhr sein“, blickt der Leitende Oberarzt Prof. Dr. Jochen Wöhrle voraus. Neben einer Besichtigung der neuen Herzkatheterlabore und weiterer Einrichtungen der universitären Herzmedizin erwarten Besucher auf dem Oberen Eselsberg interessante und für medizinische Laien gut verständliche Vorträge u.a. zu den Themen Herzinfarkt, Herzklappenfehler, Herzrhythmusstörungen und Herzschwäche.



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