ratiopharm ulm startet mit viel Leidenschaft in die Saison - Per Günther fehlt gegen Oldenburg

 Nach 20 Wochen ohne Bundesliga-Basketball regiert ab Freitag wieder die Farbe Orange in der ratiopharm arena. Und mit den EWE Baskets Oldenburg wartet auf ratiopharm ulm gleich eine echte Reifeprüfung zum Saisonauftakt. „Wir wissen um die Wichtigkeit dieses Spiels und dass uns mit Oldenburg ein schwerer Brocken erwartet. Wir sind alle sehr gespannt auf unser erstes Spiel in der Arena und freuen uns auf die tolle Atmosphäre, die uns pushen wird“, erzählt Power Forward Maarty Leunen vor seinem ersten Auftritt im Trikot von ratiopharm ulm. Der 29-Jährige ist einer von acht neuen Spielern im Kader von Head Coach Thorsten Leibenath, der in der sechswöchigen Vorbereitungsphase die Aufgabe hatte, eine Mannschaft zu formen. „Auf der Teamebene sind wir relativ weit. Die Chemie stimmt“, so Leibenath auch im Hinblick auf das Trainingslager auf Gran Canaria, in dem die Mannschaft viel Zeit miteinander verbracht hat.
Dennoch gibt der Ulmer Trainer zu: „Ein bis zwei Wochen mehr Vorbereitung hätten nicht geschadet, um unser Zusammenspiel weiter voranzubringen. Nichtsdestotrotz werden wir für Freitag gewappnet sein.“
Die Eingespieltheit, die Leibenaths Team nach zehn Testspiel-Auftritten noch ein wenig fehlt, ist der große Vorteil der Gäste aus Oldenburg. Denn mit den Donnervögeln erwartet Ulm nicht nur einen der Titel-Favoriten, sondern auch eine Mannschaft, die mit einer im Basketball seltenen Kontinuität aufwarten kann.
Neun Akteure aus dem Team, das im Mai nur einen Sieg von der Final-Teilnahme entfernt war (2:3 gegen München), stehen Head Coach Sebastian Machowski weiterhin zur Verfügung. Das Gerüst um die BBL-Stars Rickey Paulding und Julius Jenkins ist also gleich geblieben.
Doch der Ulmer Coach hat bereits eine Strategie bereit gelegt: „Mit Leidenschaft, Begeisterung und unseren Fans im Rücken können wir das wettmachen.“ Für große Begeisterung wird am Freitag 845 Tage nach seinem letzten Pflichtspiel erstmals wieder für ratiopharm ulm auflaufen. „Tommy ist konditionell fast wieder auf der Höhe und wird am Freitag ins kalte Wasser geworfen. Das wird für eine Menge positive Emotionen sorgen“, sagt Thorsten Leibenath, der beim Saisonauftakt auf Per Günther verzichten muss. Nach der Knie-Arthroskopie befindet sich der Spielmacher in der Reha und macht „zufriedenstellende Fortschritte“.
Ansonsten kann Leibenath gegen die Niedersachsen auf seinen gesamten Kader zurückgreifen. Neue Saison – neue Regeln Mit Beginn der kommenden Saison treten in der Beko Basketball Bundesliga Regeländerungen, beschlossen vom Weltverband FIBA, in Kraft. Die gravierendste Adaption betrifft die 24-Sekunden-Regel: Nach einem Offensivrebound wird die Shotclock nicht mehr auf 24, sondern auf nur noch auf 14 Sekunden zurückgesetzt. Thorsten Leibenath musste dadurch einige Veränderungen im Spielsystem vornehmen: „Wir wollen uns viele Offensivrebounds greifen, sodass ich den Anteil an Kurzsystemen erhöhen musste. Vor allem die Point Guards sind gefordert, noch schneller zu agieren.“
Weitere Änderungen betreffen das technische Foul, nach dem die gegnerische Mannschaft nur noch einen statt zwei Freiwürfen plus Ballbesitz an der Mittellinie erhält. Werden einem Spieler zwei technische Fouls zugesprochen, so erfolgt die Disqualifikation des Spielers.
Von den drei Auszeiten in der zweiten Hälfte stehen jeder Mannschaft nur noch maximal zwei Auszeiten in den letzten beiden Spielminuten des vierten Viertels zu. Bislang konnten die Auszeiten ohne Einschränkung genommen werden.