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Ulm News, 14.06.2014 00:27

14. Juni 2014 von Ralf Grimminger
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Mikroskopieren mit dem Smartphone


 Medizinstudierende reisen auf dem Handy durch den menschlichen Körper Herz? Niere? Oder vielleicht doch die Schilddrüse? Um den Kursus Mikroskopische Anatomie zu bestehen, müssen angehende Mediziner unzählige Präparate zuverlässig erkennen und beschreiben können. Deshalb verbringen sie – zumeist im zweiten Semester des Ulmer Medizinstudiums – viele Stunden über dicken Atlanten und im Mikroskopiersaal. Jetzt können sie den „Kurskasten“, der die wichtigsten Gewebeschnitte enthält, auf dem Smartphone studieren – zuhause, im Bus oder im Schwimmbad. Die neue Web-App „MyMi.mobile“ macht es möglich.

 Die Anwendung, die auf allen gängigen Smartphones und Tablet-PCs läuft, wurde vom Institut für Molekulare und Zelluläre Anatomie sowie dem Kompetenzzentrum für eLearning in der Medizin Baden-Württemberg entwickelt. Sie erweitert die Online-Lernplattform „MyMICROscope“, die bereits mit dem Lehrpreis der Universität Ulm ausgezeichnet wurde und fester Bestandteil des Ulmer Medizinstudiums ist. „Der Kurs Mikroskopische Anatomie gilt als komplex und lernintensiv. Das Verständnis vom mikroskopischen Aufbau des menschlichen Körpers – wie also Struktur und Funktion miteinander zusammenhängen – ist jedoch wichtig für das weitere Medizinstudium und für den späteren Arztberuf“, erklärt Institutsdirektor Professor Stefan Britsch. Die wohl deutschlandweit einmalige neue App mache das Studium zeitgemäßer und flexibler, sie komme Studierenden entgegen, die zunehmend mit Computern, Mobiltelefonen und dem Internet aufgewachsen seien. „Ihr natürlicher Umgang mit digitalen Medien ist sowohl Chance als auch Herausforderung für die Hochschullehre. Mit dem Kompetenzzentrum für eLearning in der Medizin Baden-Württemberg und einer entsprechenden Offenheit in der Medizinischen Fakultät hatten wir in Ulm perfekte Rahmenbedingungen für unser innovatives Projekt“, so Britsch weiter. Tatsächlich ermöglicht die neue Anwendung, auf deren Icon ein kleines Mikroskop abgebildet ist, eine faszinierende Reise durch den menschlichen Körper: Nutzer können ein Präparat, zum Beispiel einen histologischen Schnitt durch den Herzmuskel, auswählen und von der Gesamtansicht ausgehend bis in kleinste Details hineinzoomen. Alle wichtigen Strukturen sind darüber hinaus mit Informationstexten verknüpft. Barbara Eichner, Mitarbeiterin im Studiendekanat der Medizinischen Fakultät und im Kompetenzzentrum eLearning in der Medizin Baden-Württemberg, hat die App-Entwicklung koordiniert und einige Herausforderungen gemeistert: „Die Bilder aus dem Kurskasten müssen sich schnell auf dem Smartphone öffnen und heranzoomen lassen, ohne ,pixelig‘ zu werden. Nur so können die Studierenden sinnvoll durch die Präparate navigieren. Die Umsetzung ist nicht zuletzt dank starker IT-Partner gelungen“, berichtet Eichner. Pünktlich zu Beginn des Sommersemesters war die Anwendung fertig – und erste Reaktionen sind außerordentlich positiv. Die angehende Ärztin Josephine Ohmann nutzt die App zum Selbststudium und als Tutorin in der Histologie: „Im Kurs kann ich den Studierenden dank MyMi.mobile Strukturen ganz präzise auf dem Tablet-PC oder Smartphone zeigen. Wenn ich mir selbst einmal unsicher bin, hole ich mir Hintergrundinformationen auf den Bildschirm.“ Mit MyMi.mobile können nicht nur Studierende zu jeder Zeit und an jedem Ort virtuell mikroskopieren. Viele Inhalte sind auch für Interessierte ohne Studentenausweis zugänglich. „Ich bin stolz und glücklich, dass es gelungen ist, dieses Projekt zwischen dem Studiendekanat/Kompetenzzentrum eLearning und dem Institut für Molekulare und Zelluläre Anatomie erfolgreich auf den Weg zu bringen. Ich denke ,Mobile Learning‘ wird für die nächste Generation an Studierenden immer wichtiger und die Medizinische Fakultät der Universität Ulm trägt diesem Umstand hiermit in bester Weise Rechnung“, sagt Professor Tobias Böckers, Studiendekan Medizin an der Uni Ulm. MyMICROscope‘ sei ein ausgereiftes und exzellentes Beispiel für ein Lernen, das ortsunabhängig funktioniere sowie ein wichtiger Vorreiter für weitere Angebote dieser Art, die im Moment bereits in Vorbereitung seien. Für die Umsetzung und Etablierung der Lernplattform bedankt sich Böckers ausdrücklich bei Barbara Eichner und Professor Stefan Britsch.



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