Ulmer DJ Chris Montana in Kiew: Auf der Tanzfläche sind alle gleich

 Bei Ankunft in Kiew am Samstag, 7. Juni, dem Tag der Vereidigung von Präsident Poroschenkow, sei die Stimmung „extrem entspannt“ gewesen, so der Discjockey aus Ulm. In Kiew selbst habe nach seiner Beobachtung "Business as usual" geherrscht. „Viele Leute sprachen sehr positiv über die Wahl des Präsidenten und sind froh, einen Präsidenten zu haben, der Geschäftsmann ist und flüssig Englisch, Russisch und Ukrainisch spricht, der gebildet und kein Macho ist“, entnahm der Ulmer den Gesprächen in Kiew. Viele Ukrainer würden nur ihre Geschäfte weiterhin bedienen „und keinen Ärger mit Russland oder der EU“ wollen. Die Krim oder die Scharmützel in der Ost-Ukraine seien keine wichtige Themen mehr. Chris Montana: „Viele Leute wollen einfach keine schlechten Nachrichten mehr hören“. Den Maidan-Platz habe er sich etwas beeindruckender vorgestellt. Der Platz gleiche aber einem Pfadfinderlager der übrig gebliebenen Demonstranten. „Die Menschen haben sich dort in großen Militärzelten eingerichtet, grillen auf der Strasse und leben von Spenden, wenn sie mit Touristen Fotos machen oder ihnen eine Bratwurst verkaufen. Sie sind vielen Einheimischen ein Dorn im Auge“, so Christian Iberle. Die Party, wegen der er nach Kiew im Club Dali-Park gebucht war, „lief ganz normal wie immer. Leute mit Geld und Partylaune bis in die führen Morgenstunden gibt es immer und überall, weiß der weitgereiste Discjockey und Journalist aus Ulm. Friedlich gefeiert und ausgelassen getanzt haben in dieser Nacht alle zusammen: Russen, Ukrainer und Europäer. „Auf der Tanzfläche sind alle gleich“.