Auch Wahlplakate sind eine Frage des Stils - Ulmer Expertin Sonja Grau vergibt Stilnoten (2)

Im gesamten betrachtet sind die Kandidaten auf den Wahlplakaten der CDU leider blass, ausdruckslos und leidenschaftslos. Es entsteht der Eindruck der Langweilig- und Biederkeit, urteilt die Ulmer Stilexpertin Sonja Grau. Hier Kandidaten und Plakate in der Einzelkritik. 

Andreas Raab:

Der Hemdkragen ist nicht perfekt, Krawattenknoten ist zu schmal und das Outfit erscheint langweilig. Die Farbe der Krawatte schmeichelt Herrn Raab nicht.

Wolfgang Schmauder:

Ein offen getragenes Hemd hat in der Regel eine angenehme, sportliche Ausstrahlung und bricht eine evtl. Business-Strenge. Das Outfit von Herrn Schmauder wirkt ausdruckslos und langweilig. Von einem jungen, dynamischen Esprit ist dies weit weg. Beim Kandidaten handelt es sich um einen jungen Mann, welcher auf ein breites Fashion-Angebot zurückgreifen könnte – sei es in puncto Farbe oder hinsichtlich Design.

Matthias Kyank:

Ähnlich wie bei Herrn Schmauder verhält es sich hier. Herr Kyank hat sich zwar für eine Krawatte entschieden. Der Knoten ist aber zu volumiös für ihn. Insgesamt verkörpert er ein spießiges und biederes Erscheinungsbild, obwohl seine Brille recht modern (aber leider unruhig) ist.

Johannes Preiß:

Das Outfit von Herrn Preiß wirkt alt, bieder und stock konservativ. Warum nimmt er sich dadurch seine jugendliche Ausstrahlung? Er überspringt eine Generation und würde auch dort mit diesem Outfit für meine Begriffe nicht punkten. Es erweckt den Anschein, als ob Herr Preiß durch seine Outfit-Wahl das „bubenhafte“ weg radieren möchte. Er nimmt sich so im Prinzip seine Individualität, die er evtl. haben könnte.

Hans Hengartner:

Durch die Wahl des Hemdkragen wirkt Herr Hengartner breiter, denn die weite Hemdkragen-Spreizung ist für seine Statur die falsche. Die Breite Erscheinung wird noch zusätzlich durch die quer verlaufenden schwarzen Abnähten seines Sakkos unterstützt. Dazuhin sitzt der Hemdkragen nebst Krawatte äußerst schlecht.

DanielaMezger:

Die Kleidung nebst Frisur ist ausgesprochen eintönig und ausdruckslos. Man hätte ihre Persönlichkeit unschwer in Szene setzen und einen positiven Effekt erzielen können.

Wolfgang Schmauder Gisa Hühn:

Sehr schön sieht man hier, wie eine ältere Person besser wie eine jüngere abschneiden kann, obwohl der Jugend die Bandbreite der unendlichen Möglichkeiten der Mode zu Füssen liegt. Frau Hühn wirkt sehr gut und erreicht mit ihrer Erscheinung, dem Betrachter in Erinnerung zu bleiben.