Ulm News, 25.04.2014 09:24
"Entartete Kunst" kehrt ins Ulmer Museum zurück
Das Gemälde "Genfer See II" von Oskar Kokoschka (1924, Öl auf Leinwand) ist wieder im Bestand des Ulmer Museums. Am 23. April wurde es von Vermögensverwalter Tobias Hörl offiziell übergeben.
1937 war das Gemälde durch das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, Berlin, beschlagnahmt worden - 1939 verkaufte es das Auktionshaus Theodor Fischer in Luzern unter der Losnummer 69 an Paul Esselborn Geier (1914-1981), den Ehemann der verstorbenen Schenkerin Gabriele Brougier Geier (1918-2013), in die USA. Seitdem war das Gemälde in Privatbesitz. Mit diesem herausragenden Gemälde gelangten nun im Verlauf der vergangenen fast 30 Jahre insgesamt drei ehemals von den Nationalsozialisten 1937 beschlagnahmte Werke zurück ins Ulmer Museum: Durch den ehem. Museumsdirektor Dr. Erwin Treu konnte 1985 das Gemälde "Die Trunkene" von Carl Hofer aus dem Kunsthandel erworben werden, und im Herbst 2011 erstattete uns das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck ein Landschaftsgemälde von Anton Faistauer zurück, das dem Haus bzw. dessen Trägerverein geschenkt worden war. Geschichte des Kokoschka-Bildes 1938/1939 lagerte es im Depot im Berliner Schloss Schönhausen unter "international verwertbaren" Kunstwerken. 1939 verkaufte es das Auktionshaus Theodor Fischer in Luzern unter der Losnummer 69 an Paul Esselborn Geier (1914-1981), den Ehemann der verstorbenen Schenkerin Gabriele Brougier Geier (1918-2013), in die USA. Seitdem ist das Gemälde in Privatbesitz. In den 50er Jahren lebten Herr und Frau Geier in Rom. Auch nach dem Tod ihres Mannes behielt Frau Geier die Wohnung an der Piazza Navona, bis sie 2011 nach München zog. Das Bild wurde immer wieder, wie die Aufkleber auf der Bildrückseite belegen, in Europa und in den USA öffentlich ausgestellt. Seit Frühjahr 2012 stand die Möglichkeit im Raum, dass das Ulmer Museum auf die Rückgabe des Gemäldes hoffen kann. Die Besitzerin, Frau Gabriele B. Geier, befürwortete die Rückerstattung ans Ulmer Museum. Frau Geier verbrachte ihre letzten Lebensjahre im Tertianum in München. Sie verstarb dort am 6. Januar 2013. Im Juli 2013 haben wir vom Treuhänder des Gabriele B. Geier Trust, Philip O. Geier III in Ohio/USA, die Bestätigung über die Schenkung erhalten. Im Oktober 2013 bestätigte auch dessen Anwaltskanzlei KMK in Cincinnati, Ohio, das Vermächtnis der verstorbenen Schenkerin. Das Gemälde befand sich zuletzt in der Obhut der Vermögensverwaltung GmbH Tobias Hörl in München. Tobias Hörl vertritt die Interessen der Schenkerin und ist verantwortlich für die ordnungsgemäße Übergabe des Gemäldes ans Ulmer Museum. Beratend stand ihm die Leiterin für Provenienzforschung der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München, Dr. Andrea Christine Bambi, zur Seite.









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