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Ulm News, 10.04.2014 15:10

10. April 2014 von Thomas Kießling
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Gaskraftwerk Leipheim soll der Reservekraftherstellung Süddeutschland dienen


Das auf dem ehemaligen Fliegerhorst Leipheim geplante Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD) könnte durch einen angepassten Projektablauf dabei helfen, die Situation bei der Energieversorgung im süddeutschen Raum mittelfristig zu entspannen. Dann könnte Block B des Kernkraftwerks Gundremmingen wie geplant 2017 vom Netz gehen.

Hierzu plant die SWU, in einem ersten Schritt die Gas-Turbine zu bauen und dadurch zunächst etwa die Hälfte der vollen 1200-Megawatt-Kraftwerksleistung bereitzustellen. Die Gas-Turbine geht immer dann schnell ans oder vom Netz, wenn es in Ungleichgewicht zu geraten droht. Das geschieht dann, wenn der augenblickliche Strombedarf und die Stromerzeugung stark auseinanderklaffen. Die SWU forciert derzeit die Vorbereitungen, damit die Gasturbine in Leipheim binnen der nächsten drei Jahre für die Stromreserve in Süddeutschland zur Verfügung steht. Das würde die Versorgung absichern, und das Kernkraftwerk Gundremmingen könnte planmäßig ab 2017 vom Netz gehen. Es wird erwartet, dass im kommenden Jahr für Süddeutschland ein Markt für Strom-Reserveleistung eingeführt wird. Die Reserveleistung wird vom Betreiber des Übertragungsnetzes abgerufen und vergütet. An dem ursprünglichen Projektumfang hält die SWU Energie unverändert fest. Die Gasturbine wäre lediglich ein erster Schritt, dem mittelfristig der zweite Schritt, nämlich der Zubau einer Dampfturbine zur Komplettierung des GuD, folgen würde. Der Zubau käme allerdings erst dann, wenn die von der Politik bereits ins Auge gefasste Reform des Erzeugermarktes einen wirtschaftlichen Betrieb konventioneller Kraftwerke zulässt. Das ist gegenwärtig nicht der Fall.

Noch in diesem Jahr wird die SWU Energie für ihr Leipheimer Vorhaben eine Projektierungsgesellschaft gründen. Sie soll aus maximal fünf Gesellschaftern bestehen. Die Suche nach Partnern ist weit gediehen. Mehrere mittelständische Unternehmen in öffentlicher Hand haben Interesse bekundet und Gesellschafteranteile angemeldet. Die SWU selbst wird zehn Prozent Anteile halten. Mit ins Boot soll auch ein Anlagenhersteller. Eine entsprechende Ausschreibung wird in Kürze starten. Die Interessensbekundungen übersteigen die zur Verfügung stehenden Anteile.

Auch bei den technischen Kraftwerksplanungen ist die SWU gut vorangekommen. Derzeit werden die Unterlagen für die Bauleitplanung vervollständigt. Die Einleitung des Genehmigungsverfahrens für die Betriebserlaubnis nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz wird derzeit vorbereitet.

Als Baustein der sicheren Stromversorgung im süddeutschen Raum nimmt das geplante Kraftwerk in Leipheim einen idealen Standort ein. Das Gelände auf dem interkommunalen Gewerbegebiet befindet sich im Städtedreieck Augsburg – Kempten – Ulm. Die vorhandene Energie-Infrastruktur bietet beste Voraussetzungen. Zum Anschluss des Kraftwerks an das 380-Kilovolt-Stromtransportnetz müssten nur vier Kilometer Leitungen verlegt werden; das Ferngasnetz ist fünf Kilometer entfernt. Die Anschlüsse an das Gastransportnetz und Stromübertragungsnetz sind nach dem aktuellen Projektstand gesichert. Kühlwasser für den Dampfteil des Kraftwerks liefert die ebenfalls nur wenige Kilometer entfernte Donau. Die Vorplanungen für die Zuleitung sind abgeschlossen. Zu guter Letzt: Die Bürger der dem Standort nächstgelegenen Gemeinde Bubesheim haben in einem Bürgerentscheid im September 2011 dem Kraftwerksbau zugestimmt.



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