Heisses Spiel, hitzige Stimmung und kalte Duschen in Weißenhorn

Obwohl die Panthers in der zweiten Halbzeit größtenteils verletzungsbedingt mit einer 6-Rotation spielen mussten, konnten sie Ende des letzten Viertels die Führung übernehmen und schließlich das Spitzenteam aus Mittelfranken verdient besiegen.
Nicht nur auf Mario Simic, der nach wie vor Probleme mit seiner Ferse hat und eventuell auch in den restlichen Partien ausfallen wird, musste Dario Jerkic gestern verzichten. Denn 33 Sekunden vor Beginn der Halbzeitpause zog sich zu allem Überfluss BCW-Guard Marco Schlafke nach einem Ellenbogencheck wahrscheinlich einen Nasenbeinbruch zu und musste sofort ins Krankenhaus eingeliefert werden. Trotzdem ließen sich die Panthers von ihrem Verletzungspech nicht entmutigen und machten durch eine klare Leistungssteigerung in Halbzeit zwei die höchst durchschnittliche erste Hälfte vergessen "Dass wir mit unseren bescheidenen Mitteln zu Hause ein Team wie Nürnberg schlagen können, grenzt schon an eine kleine Sensation", freute sich ein überglücklicher Weißenhorner Trainer Dario Jerkic nach Spielende. Einmal mehr war für Jerkic Cody Töpper der Mann des Spiels. Er spielt schon seit Wochen auf hohem Niveau, wovon natürlich die gesamte Mannschaft profitiert." Des Weiteren hat sich eine taktische Maßnahme zur Halbzeitpause als goldrichtig erwiesen, wie Dario Jerkic betont: Aber auch ein Töpper erlaubt sich ab und zu mal Fehlwürfe, wie sich gestern insbesondere in der Anfangsphase zeigte. Im ersten Viertel vergaben die Panthers einige einfache Würfe, dagegen trafen die Nürnberger fast alles.
Oftmals wurde den Gästen das Punkten zu einfach gemacht, was Dario Jerkic gar nicht gefiel. In den letzten Minuten des zweiten Viertels kam der BCW Punkt für Punkt an die Gäste heran, zur Halbzeitpause war beim Stand von 35:39 wieder alles offen. Im dritten Viertel wurden die Panthers zwar zunehmend stärker, die Nürnberger ließen sich jedoch davon wenig beeindrucken und punkteten weiterhin fleißig. Wie bereits zur Halbzeit betrug der Weißenhorner Rückstand auch nach dem dritten Viertel vier Punkte (51:55).
Das änderte sich aber im letzten Spielabschnitt, als die Panthers teilweise über sich hinauswuchsen und den Gästen sehr schnell den Schneid abkauften. Die Weichen in Richtung Heimsieg stellte US-Boy Calvin Brock, der 6:21 Minuten vor der Schlusssirene für den 63:63 Ausgleich erzielte. Neben seinen wichtigen Punkten in der Schlussphase sorgte Brock auch mit einem Alley-Hoop für große Begeistung beim Publikum. Die Weißenhorner Fans wussten dies zu honorieren und feuerten ihr Team insbesondere im letzten Viertel lautstark an.
Nach dem Ausgleich brachte Cody Töpper die Panthers in Führung, welche sie in der Endphase mit großem Einsatz verteidigten.
Für die Entscheidung sorgte Florian Möbius, der 41 Sekunden vor Spielende den Weißenhorner Vorsprung auf 76:71 ausbaute.
Die letzten Nürnberger Angriffsbemühungen verliefen im Sande, unter Standing-Ovations feierten die Panthers zusammen mit ihren Fans den vierten Heimsieg in Folge.
Dario Jerkic: Alles in allem also ein rundum toller Tag für den Weißenhorner Basketball, wobei die Panthers noch eine spezielle Osterüberraschung erleben durften, auf die sie am liebsten verzichtet hätten: auf warmes Wasser warteten die Spieler gestern Abend vergebens, woraufh in einige Spieler das Duschen boykottierten. Dario Jerkic war verständlicherweise sauer. "Es ist einfach nur peinlich, wenn es in der Halle nicht einmal warmes Wasser gibt. Solche unprofessione lle Bedingungen kann man sich in der 2. Bundesliga nicht erlauben, dieser Zustand ist untragbar."