Ulm News, 18.11.2013 11:07
SWU: Neue Rahmenbedingungen für Photovoltaikanlagen
Die SWU fordert: Bevor weder das lokale Stromverteilnetz, noch die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen angepasst worden sind, sollen keine Photovoltaikanlagen zur reinen Stromerzeugung mehr gebaut werden.
Die Anzahl der Photovoltaik(PV)-Anlagen in der Region hat stark zugenommen, weshalb die erhöhte Strommenge das lokale Stromverteilnetz bereits an die Grenzen der Belastbarkeit treibt. Während der Strom früher nur in eine Richtung, nämlich vom Kraftwerk zum Verbraucher geflossen ist, muss das Netz inzwischen auch den Stromfluss in die andere Richtung verkraften können. Denn der Verbraucher ist heute auch vielfach Stromerzeuger. Photovoltaik allein gewährleistet keine Versorgungssicherheit. Die Leistung der PV-Anlagen ist witterungsbedingt starken Schwankungen unterworfen und entspricht selten dem, was gerade vom Verbraucher an Strom nachgefragt wird. Bei strahlendem Sonnenschein müssen immer wieder Photovoltaik-Anlagen abgeschaltet werden, um eine Überlastung des Stromnetzes zu verhindern. Bei schlechten Wetterverhältnissen und damit sinkender Stromerzeugung kann hingegen der tatsächliche Bedarf durch PV-Anlagen nicht gedeckt werden. Der Schlüssel zur Lösung dieser technischen Probleme liegt einerseits in einem intelligenten und flexiblen Stromnetz, das zunächst entwickelt und aufgebaut werden muss. Andererseits müssen Photovoltaik- Speichertechnologien so entwickelt werden, dass sie den überschüssigen Solarstrom effizient und bezahlbar zwischenspeichern können. Deshalb hat sich die SWU entschieden, nur noch Photovoltaik Anlagen zu projektieren, die in Kombination mit einer Speichertechnologie, die Energieeffizienz von Haushalten und Gebäuden maximieren. Doch einem Ausbau der Solarstromerzeugung stehen nicht nur technische, sondern auch politische Hindernisse im Weg. Die Förderung für Photovoltaik-Anlagen sinkt, weshalb die Wirtschaftlichkeit dieser Anlagen kontinuierlich unter das Niveau der Jahre 2008 bis 2011 sinkt. Zudem wird das Erneuerbare Energie Gesetz (EEG) mit dessen Fördermodell für Erneuerbare immer häufiger in Frage gestellt. Denn es führt, ohne Rücksicht auf die begrenzte Belastbarkeit des Stromverteilnetzes, zu einem ungesteuerten Ausbau der Anlagen. Durch diesen massiven Zubau steigen die EEG-Umlage (27,6 Mrd. Euro pro Jahr) und damit die Endkundenstrompreise immer weiter an. „So kann es nicht weitergehen“, fordert Matthias Berz, Geschäftsführer der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH (SWU). „Auch Erneuerbare, wie PVAnlagen, müssen sich im Markt behaupten. Dazu ist eine Reform des EEG notwendig. Nur dadurch kann gewährleistet werden, dass nicht noch höhere Umlagen die Stromrechnungen der Verbraucher in die Höhe treiben“, erklärt Berz weiter. Aufgrund der technischen Hindernisse und politischen Fehlanreize hat sich die SWU schon frühzeitig dazu entschlossen keine weiteren PVAnlagen zur reinen Stromproduktion mehr zu bauen. Hinter diesem Entschluss steht das Unternehmen noch heute. Bereits 2011 wurde die letzte SWU-Photovoltaik-Anlage in Betrieb genommen. Erst wenn das Netz fit für die Energieerzeugung der Zukunft gemacht, Speichertechnologien ausgereift und das EEG angepasst wurden, sind weitere Anlagen dieser Art sinnvoll.










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